Aktien Frankfurt Ausblick: Zurückhaltung vor US-Zinsentscheidung
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach den jüngsten Kursgewinnen dürften sich
die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch vor der
US-Zinsentscheidung erst einmal zurückhalten. "Es ist heute wieder
einer dieser Börsentage, die erst abends richtig beginnen", erklärte
Analyst Thomas Altmann von QC Partners und verwies auf den für 20
Uhr erwarteten Zinsentscheid der US-Notenbank Fed. Eine große
Mehrheit der Marktteilnehmer und Ökonomen rechnet damit, dass die
Währungshüter nach zehn Zinserhöhungen in Folge zunächst eine
Zinspause einlegen werden.
Der X-Dax signalisierte für den Dax knapp eine Stunde
vor Handelsbeginn mit 16 226 Punkten eine fast unveränderte
Eröffnung. Am Vortag hatte der deutsche Leitindex den höchsten Stand
seit etwa drei Wochen erreicht. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50
dürfte am Mittwochmorgen 0,1 Prozent tiefer starten.
Mindestens ebenso wichtig wie die Zinsentscheidung dürften Aussagen
zum weiteren geldpolitischen Kurs werden. Es wird erwartet, dass die
Fed im Juli wieder eine Zinserhöhung in Betracht ziehen könnte. Laut
der Commerzbank preist der Markt für den heutigen Mittwoch eine
Zinserhöhung nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 13 Prozent ein, im
Juli dann aber mit 72 Prozent.
Unter den Einzelwerten im Dax könnten die Aktien der Porsche SE
im Anlegerfokus stehen. Auf der Handelsplattform
Tradegate stiegen die Titel der Volkswagen-Holding im Vergleich zum
Xetra-Schluss vom Vortag um 0,7 Prozent. Zuvor hatte die Privatbank
Berenberg eine Kaufempfehlung für die Porsche SE ausgesprochen.
Die Papiere von Wacker Neuson gewannen auf Tradegate
3,9 Prozent. Der Baumaschinenhersteller will das Wachstumstempo in
den kommenden Jahren hochhalten und profitabler werden. Bis 2030
soll der Konzernumsatz auf 4 Milliarden Euro wachsen und eine
Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern von über elf Prozent erreicht
werden. Ein Händler wertete die Neuigkeiten in einer ersten Reaktion
durchaus positiv, monierte aber auch, dass das Margenziel nicht
gerade ambitioniert aussehe.
Die Titel der Software AG sanken auf Tradegate um 0,3
Prozent. Der Technologieinvestor Silver Lake streicht angesichts
bislang mauer Akzeptanz die Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent
plus einer Aktie in seinem Übernahmeangebot für die Darmstädter. Mit
dem Schritt verlängert sich die Frist zur Annahme des Angebots um
zwei Wochen bis zum 28. Juni.
Die Anteilsscheine von Compugroup sackten auf
Tradegate um 3,8 Prozent ab. Die Analysten der US-Investmentbank
Morgan Stanley sehen für die Aktien des auf Arztpraxen und
Krankenhäuser spezialisierten Softwareanbieters weniger gute
Kurschancen als bei anderen Sektorwerten und stuften sie von
"Equal-weight" auf "Underweight" ab./edh/mis