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Wiener Börse (Mittag) - ATX steigert sich um 1,30 Prozent / US-Schuldenstreit thematisch vom Tisch - Kapsch weiter unter starkem Druck

Die Wiener Börse hat sich am Freitag im Verlauf mit Zuwächsen gezeigt. Nachdem am Vorabend der US-Schuldenstreit beendet worden war, legten die Börsen europaweit zu. Konjunkturseitig dürfte zum Wochenschluss der monatliche US-Arbeitsmarktbericht im Zentrum stehen.

Der ATX steigerte sich gegen 12 Uhr um klare 1,30 Prozent auf 3.102,01 Einheiten. Der ATX Prime gewann 1,15 Prozent auf 1.571,90 Punkte hinzu.

Nach dem Repräsentantenhaus billigte am späten Donnerstagabend auch der Senat in Washington einen Gesetzentwurf, mit dem die staatliche Schuldenobergrenze in den USA vorerst ausgesetzt wird. Ohne den Schritt wäre der US-Regierung in wenigen Tagen das Geld ausgegangen. Mit dem abschließenden Votum im Kongress endet eine lange politische Zitterpartie, die in den USA und darüber hinaus große Sorgen vor einer wirtschaftlichen Krise ausgelöst hatte.

Konjunkturseitig blicken Investoren am Freitag auf den monatlichen US-Arbeitsmarktbericht. Er gilt im Kampf gegen die hohe Inflation als wichtig für den geldpolitischen Spielraum der US-Notenbank Fed. Der Datensatz wird um 14.30 Uhr veröffentlicht.

"Es bleibt abzuwarten, welchen Einfluss der heute anstehende Arbeitsmarktbericht haben wird, denn Hinweise auf eine nennenswerte Abkühlung der Beschäftigungsdynamik gibt es für den Monat Mai nicht", kommentierten hierzu die Experten der Helaba.

Der Arbeitsmarktbericht könnte "neue Hinweise hinsichtlich weiterer Zinsschritte liefern", schrieb unterdessen der IG-Marktexperte Christian Henke. Allerdings hätten Jerome Powell und seine Amtskollegen von der Federal Reserve bereits durchblicken lassen, dass es ab Juni zu einer Zinspause kommen könnte.

Unter den Einzelwerten zeigten sich die bereits seit Mittwoch stark volatilen Titel der Kapsch TrafficCom weiter unter Druck. Sie sackten zuletzt um klare 10,4 Prozent ab. Das Unternehmen hatte sich mit seinen wesentlichen Finanzgläubigern auf eine umfassende Restrukturierung geeinigt, war am Mittwoch bekannt gegeben worden.

Bei den Gewinnern verteuerten sich unterdessen die Anteile an Lenzing um 4,2 Prozent. voestalpine steigerten sich um noch deutlichere 4,8 Prozent. Gefragt waren zudem die OMV-Bluechips (plus 2,4 Prozent) und auch die Aktien des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann verteuerten sich (plus 3,3 Prozent).

Überdies waren am Berichtstag die Titel der Austriacard erneut stark. Sie steigerten sich um 2,2 Prozent, nachdem sie bereits am Donnerstag klar zulegen konnten. Rosenbauer erhöhten sich indes um 2,2 Prozent und Semperit um 2,5 Prozent.

sto/spo

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