Aktien New York: Verluste - Noch keine Lösung im Schuldenstreit
NEW YORK (dpa-AFX) - Moderate Abgaben bei den Standardwerten an der
Wall Street und größere Verluste an der technologielastigen
Nasdaq-Börse: So präsentierten sich die US-Aktienmärkte am Dienstag
im Handelsverlauf. Der Dow Jones Industrial notierte
zuletzt 0,28 Prozent tiefer bei 33 192,49 Punkten. Der marktbreite
S&P 500 sank um 0,72 Prozent auf 4162,34 Zähler. Für
den Nasdaq 100 ging es um 0,92 Prozent auf 13 722,57
Punkte nach unten.
Belastung kommt von der nach wie vor fehlenden Einigung im Streit um
eine Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA. Auch ein weiteres
Spitzengespräch brachte keine Lösung des Problems, auch wenn sich
das Weiße Haus und die Republikaner über den Verlauf des Gesprächs
vom Vortag zufrieden äußerten. Ohne einen Kompromiss droht Anfang
Juni ein Zahlungsausfall der USA mit potenziell schwerwiegenden
Folgen für die Finanzmärkte und die Weltwirtschaft. Frische
US-Konjunkturdaten hatten kaum Einfluss auf die Kurse.
Aus Branchensicht standen Energiewerte ganz oben in der Gunst der
Anleger. Grund dafür sind deutlich steigende Ölpreise. Eine erneute
Warnung des führenden Ölförderlandes Saudi-Arabien vor der
Spekulation auf weiter fallende Ölpreise zeigte am Markt
entsprechende Wirkung. Die Aktien von ExxonMobil
verteuerten sich um 2,2 Prozent, jene von Chevron
kletterten an der Dow-Spitze um 3,3 Prozent nach oben. Zuvor hatten
die Analysten der HSBC die Chevron-Titel auf "Buy" hochgestuft.
Unter den Einzelwerten sorgten Apple und Broadcom
für Gesprächsstoff. Der iPhone-Konzern wird im Rahmen
eines milliardenschweren Deals mit dem Halbleiterhersteller Teile
für Kommunikationschips in den USA entwickeln und herstellen lassen.
Die mehrjährige Vereinbarung umfasst unter anderem Bauteile für
5G-Funktechnik. Die Apple-Papiere verloren zuletzt 1,2 Prozent,
während die Broadcom-Titel um 2,1 Prozent zulegten.
Die Anteilsscheine von Zoom verloren als Schlusslicht
im Nasdaq-100-Index 6,8 Prozent. Der Videokonferenz-Anbieter schätzt
seine Umsatz- und Ergebnisaussichten für das Geschäftsjahr besser
ein als bisher. Allerdings hat das Unternehmen im ersten
Geschäftsquartal nicht so viele große Firmenkunden hinzugewonnen,
wie von Analysten erwartet wurde. Diese Entwicklung ist entscheidend
für den Nachweis, dass Zoom sein Umsatzwachstum wieder steigern
kann.
Die Papiere von Moderna schnellten um mehr als 10 Prozent nach oben
und stiegen auf den höchsten Stand seit rund einem Monat. Mehrere
Börsianer hatten sich zuvor positiv zu den weiteren Aussichten des
Impfstoffherstellers und der Aktie geäußert.
Mit Quartalszahlen standen auch die Handelsketten Lowes und
Autozone im Blick. Lowes meldete für das erste
Quartal zwar einen rückläufigen Gewinn, der aber über den
Erwartungen lag. Allerdings senkte das Unternehmen seine
Jahresziele. Die Aktie gehörte mit einem Kursplus vom 2,1 Prozent zu
den Top-Werten im S&P-100-Index. Autozone gaben um
6,9 Prozent nach, obwohl der Gewinn im dritten Geschäftsquartal
besser als erwartet ausfiel. Allerdings verfehlte der Umsatz die
durchschnittliche Analystenschätzung. Zudem ist die Aktie zuletzt
gut gelaufen und hatte erst vor rund zwei Wochen ein Rekordhoch
erreicht./edh/men