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ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Leichte Verluste - Sorgen über Schuldenstreit

NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben nach den deutlichen Vortagesgewinnen etwas nachgegeben. Am Donnerstag hatte die Zuversicht über eine zeitnahe Lösung des Schuldenstreits die wichtigsten Indizes noch teils deutlich angetrieben. Am Freitag nun überwog wieder die Skepsis, zumal Nachzügler in der Quartalsberichtssaison der Unternehmen durchwachsene Signale gesendet hatten.

Der Leitindex Dow Jones Industrial büßte anfängliche Gewinne ein und fiel am Ende um 0,33 Prozent auf 33 426,63 Punkte. Auf Wochensicht ergibt sich ein Plus von 0,38 Prozent. Der marktbreite S&P 500 verlor am Freitag 0,14 Prozent auf 4191,98 Zähler. Für den Nasdaq 100 als Auswahlindex der Technologiewerte ging es um 0,22 Prozent auf 13 803,49 Punkte nach unten.

Der große Durchbruch im Schuldenstreit bleibt bislang aus. Am Freitag gab es sogar einen Dämpfer: Die Republikaner hatten die Verhandlungen über eine Anhebung der Schuldengrenze verlassen.

Eigentlich streiten Republikaner und Demokraten regelmäßig über die Erhöhung des Schuldenlimits. Die jeweils nicht regierenden Seite versucht dann, im Gegenzug für ihre Zustimmung Zugeständnisse für eigene politische Forderungen zu erzwingen. Diesmal ist das Prozedere allerdings in erbittertes parteipolitisches Gezerre ausgeartet, das gefährlich ist für die USA und darüber hinaus: Ein Zahlungsausfall - der droht bereits Anfang Juni - der weltgrößten Volkswirtschaft könnte eine globale Finanzkrise und einen wirtschaftlichen Abschwung auslösen.

Dessen unbeirrt haben vor allem Techwerte ein bislang starkes Jahr 2023 hingelegt. Der Nasdaq 100 schaffte bereits ein Plus von mehr als einem Viertel. Allerdings hatte er 2022 auch besonders stark und unter dem Anstieg der Zinsen gelitten.

Ein Grund für den zuletzt guten Lauf: Der Hype um Künstliche Intelligenz (KI). Seit Wochen pumpen Investoren in den USA wieder in großem Stil Geld in Techwerte. Marktstratege Michael Hartnett von der Bank of America warnt aber mittlerweile angesichts voraussichtlich weiter steigender Zinsen vor einer neuen "Techblase".

KI-bezogene Werte sind denn auch besonders stark gestiegen. Der Kurs des Herstellers von Grafikprozessoren und Chipsätzen Nvidia hat sich 2023 schon mehr als verdoppelt, Microsoft bringt es auf ein Plus von rund einem Drittel. Beide gaben nun am Freitag nach.

Verluste verzeichneten mit minus 2,3 Prozent auch die Anteilsscheine von Applied Materials . Zwar erwartet der Chipindustrie-Ausrüster einen weniger drastischen Umsatzrückgang als Analysten befürchtet hatten. Die aktuelle Schwäche gerade der Speicherchiphersteller, die entsprechend weniger investieren, schlägt sich dennoch nieder.

Der Sportschuh- und Sneaker-Händler Foot Locker hatte seine Umsatzprognose für das Jahr drastisch gesenkt, was Sorgen für den gesamten Einzelhandel weckte. Die Foot-Locker-Papiere brauchen um mehr als 27 Prozent ein. Im Sog ging es auch für die Sportmode- und -warenhersteller Nike und Under Armour abwärts, und zwar um 3,5 beziehungsweise 3,7 Prozent.

Der Euro notierte zuletzt bei 1,0802 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0808 (Donnerstag: 1,0813) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9252 (0,9248) Euro. Der Terminkontrakt für zehnjährige US-Anleihen (T-Note-Future) fiel zuletzt um 0,32 Prozent auf 113,56 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Papiere stieg im Gegenzug auf 3,70 Prozent./la/ngu

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0204 2023-05-19/22:36

Relevante Links: Foot Locker Inc., Microsoft Corp., Under Armour Inc., NIKE Inc., NVIDIA Corporation, Applied Materials Inc.

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