Aktien Frankfurt Ausblick: Dax weiterhin kaum bewegt
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hält sich auf hohem
Niveau weiter stabil und dürfte sich auch zum Handelsstart am
Dienstag nur wenig verändert zeigen. Die Marke von 16 000 Punkten
bleibt im Fokus. "Solange aber der Streit über die Anhebung der
Schuldenobergrenze in den USA nicht beigelegt wird und damit Anfang
Juni ein Zahlungsausfall der USA droht, dürfte ein Befreiungsschlag
nach oben schwerfallen", schreiben die Experten der Helaba.
Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den Leitindex
signalisiert rund eine Stunde vor dem Börsenstart ein Minus von 0,1
Prozent auf 15 897 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
wird ebenfalls minimal im Minus erwartet.
Erneut lädt US-Präsident Joe Biden kurz vor seinem Abflug zum
G7-Gipfel nach Japan an diesem Abend hochrangige Republikaner und
Demokraten zu einem Gespräch ins Weiße Haus, um eine Lösung im
Schuldenstreit herbeizuführen. Bereits in der vergangenen Woche
hatte es ein solches Treffen gegeben, allerdings ohne Durchbruch.
Derweil veröffentlichte China enttäuschende Konjunkturdaten für
April. Die Schätzungen zur Industrieproduktion und zu den
Einzelhandelsumsätzen seien "auf ganzer Linie verfehlt" worden,
monierte Stephen Innes, Managing Partner bei SPI Asset Management.
Bevor aus den USA mit den Einzelhandelsumsätzen und der
Industrieproduktion weitere wichtige Wirtschaftsdaten anstehen,
werden hierzulande am späteren Vormittag die vom Zentrum für
Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobenen
Konjunkturerwartungen für Mai veröffentlicht.
Unter den Einzelwerten stehen einige Unternehmen unterhalb des Dax
im Blick. So gab Hornbach Holding endgültige
Geschäftsjahreszahlen bekannt. Dabei wurden auch Aussagen zum ersten
Quartal 2023/24 gemacht sowie Prognosen zum neuen
Gesamtgeschäftsjahr gegeben. Diese dürften einem Händler zufolge
negativ aufgenommen werden, da der Baumarktkonzern "im
Jahresvergleich mit deutlich geringeren Ergebnissen im ersten
Geschäftsquartal rechnet". Zudem enttäusche auch die Dividende, hieß
es. Auf der Handelsplattform Tradegate gab die Aktie im Vergleich
zum Xetra-Schluss am Vorabend um etwas mehr als fünf Prozent nach.
SFC Energy legten auf Tradegate dagegen um rund fünf
Prozent zu. Der Brennstoffzellen-Anbieter meldete "ein recht gutes
erstes Quartal", wie es am Markt hieß. Allerdings habe es keine
Konsensschätzungen gegeben. SFC wuchs in den ersten drei Quartalen
des neuen Jahres kräftig, allerdings von einer geringen Basis aus
gesehen, wie ein Händler einschränkte. SFC Energy selbst sprach vom
besten ersten Quartal der Unternehmensgeschichte und bestätigte die
Prognose fürs Gesamtjahr.
Die Aktie des Telekomunternehmens Telefonica Deutschland
könnte angesichts eines Interviews der
"Börsen-Zeitung" mit Vorstandschef Markus Haas zulegen. Haas sprach
von einem guten Start in das Jahr 2023 und wolle im laufenden
zweiten Quartal schauen, wie sich das Geschäft weiter entwickele, um
möglicherweise noch etwas optimistischer für das Gesamtjahr zu
werden. Eine vorbörsliche Reaktion der Aktie gab es indes ebenso
wenig wie bei der Software AG . Hier bekamen die
Kritiker der geplanten Übernahme durch den Technologieinvestor
Silver Lake Zuwachs.
Nach dem britischen Investmenthaus Schroders zeigt
nun auch der US-Vermögensverwalter Harris Associates Unverständnis
über den Kurs des Darmstäder Softwareherstellers. Es falle ihm
schwer zu erkennen, warum der deutsche Softwareanbieter sich nicht
mit anderen Käufern auseinandersetze, sagte Portfoliomanager Justin
Hance in einem Interview der Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag.
"Wir sind der Meinung, dass das Angebot das Unternehmen erheblich
unterbewertet", sagte er. Sich nicht mit der Gegenofferte des
Finanzinvestors Bain zu befassen, entmutige auch andere mögliche
Bieter./ck/tih