ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Verluste - Streit um Schuldenobergrenze
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen sind nach dem recht stabilen
Wochenauftakt am Dienstag wieder ins Minus gerutscht. Fundamental zu
begründen ist die Vorsicht der Anleger mit den zur Wochenmitte
anstehenden Inflationsdaten. Sie gelten als wichtigste
Orientierungsgröße für die Zinspolitik der Notenbank Fed.
Der Dow Jones Industrial büßte 0,17 Prozent auf 33
561,81 Punkte ein. Am Montag war der Leitindex wie bereits am
Freitag von seiner 21-Tage-Durchschnittslinie ausgebremst worden.
Sie gilt bei technisch orientierten Anlegern als Gradmesser für den
kurzfristigen Trend und leistet aktuell Widerstand.
Der marktbreite S&P 500 verlor 0,46 Prozent auf
4119,17 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100
sank um 0,68 Prozent auf 13 201,11 Punkte.
Immer mehr in den Blick gerät auch der drohende Zahlungsausfall der
USA, sollte der Kongress nicht bald die Schuldenobergrenze anheben.
Am Dienstag findet dazu ein wichtiges Treffen zwischen US-Präsident
Joe Biden und dem Mehrheitsführer der Republikaner im
Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, statt. Die Republikaner wollen
der Anhebung der Schuldengrenze nur zustimmen, wenn als
Gegenleistung Staatsausgaben gekürzt werden. Die Demokraten wollen
Budgetverhandlungen nicht mit dem Schuldendeckel verknüpfen.
Mit Blick auf die Einzelwerte stiegen die Aktien des Flugzeugbauers
Boeing an der Dow-Spitze um 2,3 Prozent. Europas
größter Billigflieger Ryanair kauft wieder im großen
Stil bei den Amerikanern ein.
Im S&P 500 hatten die Papiere von Davita mit plus
12,9 Prozent klar die Nase vorn. Der Dialysekonzern hatte seinen
Ausblick angehoben.
Am Index-Ende sackten die Anteilscheine von Paypal um
12,7 Prozent ab. Der Online-Bezahldienst hatte zwar den Gewinn im
ersten Quartal kräftig gesteigert und seine Ziele für das Gesamtjahr
erhöht. Die Bank JPMorgan sah allerdings bezüglich der
Geschäftszahlen "Nahrung für Bullen und Bären". Die Margenstory
verzögere sich, biete aber letztlich mehr Potenzial.
Aktien von Skyworks Solutions verloren 5,2 Prozent.
Die Bank Goldman Sachs kritisierte in einem Kommentar zum
Quartalsbericht des Spezialisten für Mobilfunkhalbleiter vor allem
eine anhaltende Schwäche im Android-Bereich.
Für die Anteilscheine von Under Armour ging es nach
Zahlen zum vierten Geschäftsquartal um 5,7 Prozent nach unten. Der
Gewinn je Aktie sei zwar höher als vom Markt erwartet ausgefallen,
schrieb JPMorgan-Analyst Matthew Boss. Stärker ins Gewicht falle
jedoch die enttäuschende Bruttomarge des Sportmodeherstellers.
Stark gefragt waren nach Geschäftszahlen und Ausblick hingegen die
Papiere von Palantir Technologies . Das Unternehmen
bietet staatlichen Stellen und gewerblichen Kunden Lösungen zur
Datenanalyse, basierend auf Künstlicher Intelligenz. Die
Anteilscheine sprangen um gut 23 Prozent nach oben. Laut Analysten
gibt es aber durchaus noch einige offene Fragen bezüglich der
Geschäftsentwicklung.
Der Euro litt unter einer allgemeinen Stärke des
US-Dollar und notierte zuletzt bei 1,0963 US-Dollar. Die Europäische
Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0959 (Montag: 1,1037)
Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9125 (0,9060) Euro.
Am US-Rentenmarkt fiel der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen
(T-Note-Future) um 0,05 Prozent auf 115,11 Punkten. Die Rendite für
zehnjährige Papiere stieg im Gegenzug auf 3,53 Prozent./la