Bundesbank-Vizepräsidentin: Kein Anlass für weniger Bankenregulierung
FRANKFURT (dpa-AFX) - Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch warnt angesichts der jüngsten Turbulenzen im Bankenmarkt vor einer Unterschätzung von Risiken. "Im Moment ist nicht die Zeit für eine große Deregulierungsdebatte", sagte Buch am Montag bei einer Bankentagung der "Börsen-Zeitung" in Frankfurt. Schärfere Regeln und dickere Kapitalpuffer seit der Finanzkrise 2008/2009 hätten den Finanzsektor widerstandsfähiger gemacht. "Gerade jetzt ist es wichtig, dass die klassischen Zinsänderungs- und Kreditrisiken gut gesteuert werden."
In den USA waren seit Anfang März drei Regionalbanken nach enormen
Mittelabzügen aufgrund von Liquiditätssorgen kollabiert. In Europa
war die Großbank Credit Suisse
"Am Ende stehen diese Entwicklungen exemplarisch dafür, dass insgesamt das Finanzsystem verwundbarer geworden ist. Verwundbarer gegenüber höheren Zinsen, verwundbarer gegenüber einer doch sehr hohen internationalen makroökonomischen Unsicherheit", sagte Buch, die im Vorstand der Bundesbank unter anderem für Banken- und Finanzaufsicht zuständig ist. Mittel- bis langfristig seien steigende Zinsen gut für Banken. "Aber kurzfristig kann es schon so sein, dass zunächst der Druck auf der Kostenseite entsteht und auf der Kreditseite die Möglichkeiten beschränkt sind, höhere Zinsen weiterzugeben", führte Buch aus./ben/DP/mis
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AXC0084 2023-05-08/10:22
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