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Sonos: Laut, lauter, gehebelt

Mitte August war es soweit. Ein kräftiger Kursanstieg um fast ein Drittel hat dem Lautsprecher-Anbieter Sonos doch noch ein versöhnliches Börsendebüt beschert - nachdem die Aktie günstiger als geplant verkauft wurde. Das Papier beendete den ersten Handelstag mit einem Plus von 32,73 Prozent auf 19,91 Dollar. Allerdings hatte das Unternehmen aus Kalifornien den Ausgabepreis zuvor von der ursprünglich angepeilten Spanne zwischen 17 und 19 Dollar auf 15 Dollar reduziert. Der Anbieter vernetzter Lautsprecher nahm damit knapp 210 Millionen US-Dollar ein, insgesamt wurde Sonos beim Börsenstart mit etwa 1,5 Milliarden US-Dollar bewertet. Gestern schloss die Aktie mit 20,83 Euro. Das bisherige Hoch (seit 2. August) liegt bei 23,6 Euro - das Tief bei 15.0). Dem aktuellen Plus seit Börsegang von 39 Prozent steht eines beim Dow Jones von 1,5 Prozent gegenüber.

Sonos, gegründet 2002, ist Vorreiter bei vernetzten Lautsprechern für den gesamten Haushalt. Das Unternehmen hinkte aber einige Zeit beim Trend zu sprachgesteuerten digitalen Assistenten in den Geräten hinterher. Dieser neue Markt wird von Amazons Echo-Lautsprechern mit der Assistenzsoftware Alexa beherrscht, während Google und Apple auf Aufholjagd sind. Sonos integriert mittlerweile Amazons Alexa-Software in den kleinen Lautsprecher One und in die neue Soundbar Base. Der Google Assistant soll bis Jahresende folgen.

Laut Zahlen aus dem Frühjahr sind mehr als 19 Millionen Sonos-Geräte in 6,9 Millionen Haushalten registriert. Das Unternehmen rechnet für die kommenden Jahre mit einem schnell wachsenden Markt, vor allem durch die verstärkte Nutzung von Musik-Streamingdiensten und Sprachassistenten. Im ersten Halbjahr (bis Ende März) erzielte Sonos laut Börsenprospekt einen Gewinn von 13,1 Millionen US-Dollar, was einem etwa 14-prozentigen Rückgang im Jahresvergleich entspricht - dies führt das Management darauf zurück, dass sich die teure Soundbar Playbase vor dem Start eines neuen Modells schlechter verkauft hat als ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg um 18 Prozent auf knapp 656 Millionen US-Dollar, der kleine Lautsprecher Sonos One verkaufte sich öfter.

Anleger, die an eine erfolgreiche Zukunft von Sonos glauben, und vielleicht auch darauf spekulieren, dass die in Kürze anstehenden Aufnahme der Analysten-Coverage ein paar positive Stimmen der Marktauguren bringt, könnten versuchen, die erzielbare Rendite ‘auf die Schnelle’ zu hebeln. In diesem Segment ist derzeit einzig die Commerzbank als Emittent tätig. Mit deren Turbo-Zertifikaten/-Optionsscheinen setzen Anleger mit Hebeleffekt auf steigende Kurse des Basiswerts Sonos. Im Gegensatz zu Optionsscheinen hat die Schwankungsbreite (Volatilität) des Basiswerts nahezu keinen Einfluss auf die Preisbildung dieses Produktes.

Um einer Nachschusspflicht als Privatanleger zu entgehen, ist bei Turbo-Zertifikaten eine automatische Stop-Loss-Barriere eingebaut, die bei Turbo-Long-Zertifikaten über dem Basispreis liegt. Sollte der Kurs des zugrunde liegenden Basiswerts zu irgendeinem Zeitpunkt während der Laufzeit die Barriere erreichen bzw. unterschreiten, wird das Zertifikat ausgestoppt. Der Restwert wird vom Emittenten ermittelt und dem Depot des Anlegers gutgeschrieben.Die KO-Barriere liegt aktuell bei 9,00 US-Dollar - das wäre mehr als eine Kurshalbierung. 

INFO Unlimited Turbo-Optionsscheine bezogen auf Sonos

ISIN: DE000CA5QH66

Emittentin: Commerzbank

Produkt: Turbo-Optionsschein

Typ: Call

Basiswert: Sonos

Währung Basiswert: US-Dollar

Währungsschutz: nein

Bezugsverhältnis: 10 : 1

Basispreis: 8,38 US-Dollar

KO-Barriere: 9,00 US-Dollar

KO-Schwellen: 12,1 / 15,9 Euro

Ausgabetag: 17.08.2018

Laufzeit: endlos

Hebel: 1,7

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Aus dem Börse Express-PDF vom 27. August