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Erste und Raiffeisen mit Italien-Malus

Wenige Tage vor Jahresende wagen Anleger an der Börse keine großen Sprünge mehr - Wien etwa trat auf der Stelle. Dabei waren die Konjunkturdaten des Tages positiv: Die Stimmung der US-Konsumenten ist zum Jahresende so gut wie seit August 2001 nicht mehr. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen stieg von November auf Dezember von 109,4 auf 113,7 Punkte, wie das Institut Conference Board mitteilte. Experten hatten nur mit einem leichten Plus gerechnet. Und die Häuserpreise in den USA haben im Oktober ihren robusten Anstieg fortgesetzt. Wie Standard & Poor's mitteilte, stiegen die Preise gemessen am Case-Shiller-Index für die 20 größten Städte der USA um 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im September hatte das Plus 5,0 Prozent betragen.

Aus den Depots flogen wegen Unsicherheiten über die italienische Bankenbranche vor allem Finanztitel. Denn in Italien wird die Rettung der angeschlagenen Traditionsbank Monte dei Paschi für den Staat teurer als gedacht. Die EZB bezifferte die Lücke im Kapitalpuffer des Geldhauses auf 8,8 Milliarden Euro. Insidern zufolge muss die Regierung in Italien rund 6,5 Milliarden Euro beisteuern. Erste Group und Raiffeisen Bank International verloren leicht.

Die Aktien von Kapsch TrafficCom erhöhten sich um 0,42 Prozent auf 36,15 Euro. Die Übernahme des Verkehrssteuerung-Geschäfts von Schneider Electric im Frühjahr 2016 wird den Gewinn 2016/17 des Mautsystemanbieters nach Aussagen des Unternehmenschefs Georg Kapsch gegenüber dem "Standard" voraussichtlich drücken. In welchem Ausmaß, kommentierte er aber nicht.