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Espresso: DB Morning Daily: Fiatwährung - der Wert der Währungen basiert nur noch auf dem Glauben der Menschen, das Geld hätte einen Wert

FX Market Outlook

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren die wichtigsten Währungen der Welt im sogenannten Bretton-Woods-System organisiert. Die Siegermächte hatten im Juli 1944 im Ort Bretton Woods im US-Bundesstaat New Hampshire dieses Währungssystem vereinbart. Das System sollte die Vorteile flexibler Wechselkurse mit denen fester Wechselkurse verbinden. Die ausländischen Notenbanken kauften und verkauften Dollars, um den Wechselkurs innerhalb der vereinbarten Grenzen zu halten. Im Gegenzug verpflichtete sich die US-Notenbank, Gold in unbegrenzten Mengen gegen Dollar zu kaufen und zu verkaufen, und zwar zum festgesetzten Goldpreis von 35 Dollar je Unze.

 

Doch am 15. August 1971 hob US-Präsident Richard Nixon die Eintauschbarkeit des Dollars gegen Gold auf. Der Dollar konnte nicht mehr zum festgesetzten Preis in Gold umgetauscht werden - das Ende des Bretton-Woods-Systems. Seit dieser Zeit sind Dollar nichts anderes mehr als bedrucktes Papier ohne inneren Wert - eine sogenannte Fiatwährung, wie fast alle Währungen heute. Der Wert der Währungen basiert seitdem nicht mehr auf Reserven der Notenbanken, sondern nur noch auf dem Glauben der Menschen, das Geld hätte einen Wert. Die Entscheidung zur endgültigen Aufhebung des Goldstandards machte die exorbitante Geldmengenausweitung erst möglich und erklärt, warum Gold heute nicht mehr 35 Dollar pro Unze kostet.

 

FX-Quickcheck: EUR/USD

 

In den USA ist die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche zum 13. August mit 262.000 etwas stärker als prognostiziert zurückgegangen, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitgeteilt hat. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 269.000 Erstanträge erwartet, nach 266.000 in der Vorwoche. Der gleitende Vierwochendurchschnitt legte gegenüber der Vorwoche um 2.500 auf 265.250 Erstanträge zu. Die Zahl der fortgesetzten Anträge auf Arbeitslosenhilfe hat sich auf 2,18 Mio. erhöht. Erwartet wurden 2,14 Mio. nach 2,16 Mio. in der Vorwoche.

 

EUR/USD trifft an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 1,1431 und vom 3. Mai 2016 bei 1,1616 auf die nächsten wichtigen Widerstände. Die nächsten wichtigen Unterstützungen finden sich an den Tiefs vom 24. Juni 2016 bei 1,0906 und 10. März 2016 bei 1,0820.

 

FX-Quickcheck: EUR/JPY

 

Der Yen hat nach dem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll der Juli- Sitzung der US-Notenbank weiter zugelegt. Weil die in Schwierigkeiten steckende japanische Exportwirtschaft jedoch einen möglichst weichen Yen braucht, setzte der Nikkei-Index zurück. Auf die Stimmung drückten zudem die deutlich unter den Erwartungen gebliebenen Exporte Japans im Juli. Sie brachen zum Vorjahr um 14% ein. Die Ausfuhren Japans waren damit den zehnten Monat in Folge rückläufig. Japans Importe gingen im Juli um 24,7% im Vorjahresvergleich zurück.

 

EUR/JPY trifft am Tief vom 24. Juni 2016 bei 109,38 sowie am Tief vom 28. November 2012 bei 105,25 auf die nächsten wichtigen Unterstützungen. Die nächsten wichtigen Widerstände lassen sich an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 122,00 und 12. Mai 2016 bei 124,65 lokalisieren.

 

FX-Quickcheck: EUR/GBP

 

Die Einzelhandelsumsätze in Großbritannien sind im Juli um 1,4% gestiegen, wie das Office for National Statistics mitgeteilt hat. Analysten hatten eigentlich mit einem Rückgang um 0,2% gerechnet. Im Juni, im Monat des Brexit-Referendums, wurde ein Rückgang um 0,9% gemeldet. Die Kern-Einzelhandelsumsätze (ohne Automobilverkäufe) stiegen im Juli sogar um 1,5% (erwartet: 0,4%). Im Jahresvergleich kletterten die Einzelhandelsumsätze im Juli um 5,9% (Juni: 4,3%). Analysten hatten einen Anstieg um 4,2% prognostiziert.

 

EUR/GBP sieht sich an den Hochs vom 1. August 2013 bei 0,8770 und 25. Februar 2013 bei 0,8815 den nächsten markanten Widerständen gegenüber. Die nächsten wichtigen Unterstützungen liegen am Tief vom 14. Juli 2016 bei 0,8247 und am Hoch vom 7. April 2016 bei 0,8117.

 

Chartcheck: Devisenpaar des Tages – USD/CAD

 

Rückblick: Der US-Dollar hat gegenüber dem kanadischen Dollar weiter nachgegeben. Von einem Hoch über 1,45 CAD waren die Notierungen seit Jahresbeginn bis auf 1,25 CAD gefallen. Nach einer Erholung im Mai bis auf 1,32 CAD fiel der US-Dollar im Juni erneut, bevor er einige Tage später sofort wieder nach oben drehte. Dem folgte eine Seitwärtsbewegung zwischen 1,27 CAD und 1,32 CAD. Danach zeigten die Tiefpunkte eine steigende Tendenz. Ein Ausbruch über 1,31 CAD untermauerte zunächst noch die Stärke des US-Dollars.

 

Charttechnischer Ausblick: Doch im August geht es mit dem US-Dollar nun wieder bergab. Gegenüber seinem Nachbarn zielt er inzwischen wieder auf seine Juni-Tiefs.

 

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