, boerse-express
China schickt ein Gewitter über Stahlaktien - voestalpine und ThyssenKrupp verlieren massiv
Starke deutsche Konjunkturdaten haben Anleger zu Wochenbeginn ermuntert, sich wieder am Aktienmarkt zu engagieren: Dank einer starken Auslandsnachfrage sicherte sich die deutsche Industrie im März 1,9 Prozent mehr Aufträge als im Vormonat. Analysten hatten mit einem Zuwachs um 0,6 Prozent gerechnet, im Februar sind die Bestellungen um revidiert 0,8 Prozent gesunken. Weiters hat sich die Anlegerstimmung im Euroraum im Mai etwas besser als erwartet entwickelt: So stieg der Sentix-Konjunkturindikator um 0,5 auf 6,2 Punkte, Analysten hatten im Mittel nur mit einer Verbesserung auf 6,0 Punkte gerechnet. Zusätzliche Unterstützung erhielten die Märkte in Europa vom schwächeren Euro.
Wohlwollend wurde auch aufgenommen, dass Griechenland mit einem neuen Sparpaket den Weg für weitere Hilfszahlungen der EU an den pleitegeführdeten Staat freimachte.
Wenig beachtet wurden heute dafür enttäuschend ausgefallene Exportdaten Chinas. Diese gingen im April überraschend um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück, allerdings waren sie im März auch um 11,5 Prozent kräftig gestiegen. Wenig beachtet aber nur vom Gesamtmarkt - China schickte eine ganze Branche tief in den Keller - doch dazu später.
Im Aufwind auch weiter der Ölpreis. Grund sind die anhaltenden Waldbrände in der Ölregion der kanadischen Provinz Alberta. Dort wurden Förderkapazitäten von einer Millionen Barrel pro Tag stillgelegt - mehr als ein Drittel der üblichen täglichen Produktion des Landes. Das war aber nur zu Tagesbeginn so. Danach machte mehr und mehr die Runde, dass der neue saudi-arabishe Ölminister Khalid Al-Falih den bisherigen Kurs beibehalten will - produzieren, um die Marktanteile zu halten.
Die Reaktion: Bei der OMV schaute am Schluss ein Minus von 1,66 Prozent heraus, bei SBO waren es 1,82 Prozent, Deutschland-Legionär CAT oil verlor 4,66 Prozent.
Denn zu den größeren Gewinnern in Wien zählte Lenzing mit einem Kursplus von 4,47 Prozent auf 71,51 Euro: Kepler Cheuvreux hat das Kursziel für den Faserhersteller von 80 auf 90 Euro erhöht. Die Empfehlung lautet weiter Kaufen.
voestalpine musste hingegen in einem schwachen europäischen Branchenumfeld ein Minus von 7,87 Prozent verdauen. Der Rohstoff-Sektor litt einerseits unter den enttäuschenden China-Daten - und Stahl im Speziellen, da die Citigroup davon ausgeht, dass Marktführer ArcelorMittal noch heuer Kapitalbedarf anmelden könnte, um seine Verschuldung in den Griff zu bekommen. Doch zu den Daten aus China: Die dortigen Produzenten haben im Vorjahr den Rekordwert von 112 Millionen Tonnen verschifft. Nun gibt es zwar verschiedenste Bemühungen mit Antidumping-Maßnahmen wie Strafzöllen gegen chinesische Billiagstahlimporte vorzugehen, doch zumindest noch fruchtet das nichts: bis inklusive April sind Chinas Exporte um nochmals 7,6 Prozent auf 36,9 Millionen Tonnen geklettert. Dies wird als klares Indiz dafür gesehen, dass die Produzenten ihre Waren im Inland (China) nicht entsprechend absetzen können - die Wirtschaft also doch lahmt. Gleichzeitig fiel im April der Import vom wichtigen Vorgut Eisenerz von 85,8 auf 83,9 Millionen Tonnen, wie Bloomberg berichtet. Die Folge: im japanischen Handel war Stahlproduzent JFE Holdings mit einemMinus von knapp sechs Prozent das Schlusslicht unter den Nikkei 225-Werten, ähnlich viel verlor ThyssenKrupp in Deutschland, Weltmarktführer ArcelorMittal sogar zweistellig und unsere voestalpine wurde bereits erwähnt. Zulieferer RHI war das Ganze hingegen egal - hier ging es sogar 0,2 Prozent nach oben. Und da die voestalpine im Wiener Leitindex ATX ein Schwergewicht ist, was die europäische Konkurrenz in ihren Indizes tendenziell nicht ist, schloss der ATX heute im Gegensatz zu den meisten europäischen Börsen im Minus ...
Denn zu den größeren Gewinnern in Wien zählte Lenzing mit einem Kursplus von 4,47 Prozent auf 71,51 Euro: Kepler Cheuvreux hat das Kursziel für den Faserhersteller von 80 auf 90 Euro erhöht. Die Empfehlung lautet weiter Kaufen.
voestalpine musste hingegen in einem schwachen europäischen Branchenumfeld ein Minus von 7,87 Prozent verdauen. Der Rohstoff-Sektor litt einerseits unter den enttäuschenden China-Daten - und Stahl im Speziellen, da die Citigroup davon ausgeht, dass Marktführer ArcelorMittal noch heuer Kapitalbedarf anmelden könnte, um seine Verschuldung in den Griff zu bekommen. Doch zu den Daten aus China: Die dortigen Produzenten haben im Vorjahr den Rekordwert von 112 Millionen Tonnen verschifft. Nun gibt es zwar verschiedenste Bemühungen mit Antidumping-Maßnahmen wie Strafzöllen gegen chinesische Billiagstahlimporte vorzugehen, doch zumindest noch fruchtet das nichts: bis inklusive April sind Chinas Exporte um nochmals 7,6 Prozent auf 36,9 Millionen Tonnen geklettert. Dies wird als klares Indiz dafür gesehen, dass die Produzenten ihre Waren im Inland (China) nicht entsprechend absetzen können - die Wirtschaft also doch lahmt. Gleichzeitig fiel im April der Import vom wichtigen Vorgut Eisenerz von 85,8 auf 83,9 Millionen Tonnen, wie Bloomberg berichtet. Die Folge: im japanischen Handel war Stahlproduzent JFE Holdings mit einemMinus von knapp sechs Prozent das Schlusslicht unter den Nikkei 225-Werten, ähnlich viel verlor ThyssenKrupp in Deutschland, Weltmarktführer ArcelorMittal sogar zweistellig und unsere voestalpine wurde bereits erwähnt. Zulieferer RHI war das Ganze hingegen egal - hier ging es sogar 0,2 Prozent nach oben. Und da die voestalpine im Wiener Leitindex ATX ein Schwergewicht ist, was die europäische Konkurrenz in ihren Indizes tendenziell nicht ist, schloss der ATX heute im Gegensatz zu den meisten europäischen Börsen im Minus ...