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Espresso: DB Morning Daily: Die Fed wird künftig nicht mehr zur Stelle sein

FX Market Outlook

Seit der Finanzkrise gilt: Wenn es an den Finanzmärkten oder in der US-Wirtschaft Probleme gibt, ist stets die Fed zur Stelle. Künftig wird dies aber nicht mehr so sein und Anleger müssen sich auf diesen Wandel vorbereiten, meint Sushil Wadhwani, Fondsmanager von Wadhwani Asset Management. "Die Arbeitslosigkeit in den USA ist auf ein Niveau gefallen, auf dem eine weitere monetäre Lockerung bald nur noch um den Preis steigender Inflation zu haben sein wird. Damit werden der Fed bei der nächsten Krise die Hände gebunden sein. Für Investoren bedeutet dies einen Paradigmenwechsel", erklärt das ehemalige Mitglied des Monetary Policy Council der Bank of England.

 

Theoretisch könnte die Fed recht zufrieden sein: Die US-Wirtschaft wächst in einem gesunden Tempo. Die Inflation ist unter Kontrolle. Die Arbeitslosigkeit ist seit der Finanzkrise von ihren Höchstständen von 10% auf rund 5% im März dieses Jahres gesunken. "Damit liegt die Arbeitslosenquote allerdings gefährlich nahe an der sogenannten inflationsstabilen Arbeitslosenquote, bei der sich Lohndruck aufzubauen beginnt. Diese natürliche Quote wird von den meisten Volkswirten auf rund 5% geschätzt", warnt Wadhwani. Die Arbeitslosigkeit in den nächsten sechs Monaten könnte auf ein Niveau fallen, bei dem die Fed handlungsunfähig ist, wenn es zu einem Wachstumsknick kommen sollte.

 

FX-Quickcheck: EUR/USD

 

Der Arbeitsmarkt in den USA zeigt sich weiter robust, wenngleich die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe letzte Woche auf 274.000 gestiegen ist. Die Konsensprognosen hatten bei 261.000 gelegen, während es eine Woche zuvor noch 257.000 Anträge gewesen waren. Dafür fiel die Zahl der fortgesetzten Anträge auf Arbeitslosenhilfe letzte Woche von 2,13 Mio. auf nun nur noch 2,12 Mio. Die gestern außerdem von Challenger, Gray & Christmas gemeldeten Stellenstreichungen in den USA haben im April auf 65.100 zugelegt. Im März hatten US-Unternehmen den Abbau von 48.200 Stellen angekündigt.

 

EUR/USD trifft an den Hochs vom 24. August 2015 bei 1,1713 und 12. Januar 2015 bei 1,1871 auf die nächsten wichtigen Widerstände. Die nächsten wichtigen Unterstützungen finden sich an den Tiefs vom 22. April 2016 bei 1,1211 und 24. März 2016 bei 1,1143.

 

FX-Quickcheck: EUR/JPY

 

Der japanische Premierminister Shinzo Abe hat im Rahmen seines Besuchs in Deutschland für eine stärkere Stimulierung der Weltwirtschaft durch Maßnahmen der Regierungen geworben. "Wir brauchen schnelle Strukturreformen und eine expansive Geldpolitik", so Abe. Das kam für Beobachter nicht ganz überraschend. In Japan überlässt man es dem Abe-Kabinett, sich Lösungen zum Krise-Management einfallen zu lassen. Doch die nach dem Premier benannten 'Abenomics' versagen in letzter Zeit. Kein Wunder, dass Abe mit seinem Gesuch im Vorfeld des G7-Gipfels in diesem Monat in Japan abblitzte.

 

EUR/JPY trifft unterhalb des Tiefs vom 29. April 2016 bei 121,56 am Tief vom 25. Februar 2013 bei 118,75 auf die nächsten markanten Unterstützungen. Die nächsten wichtigen Widerstände lassen sich an den Hochs vom 28. April 2016 bei 126,47 und 31. März 2016 bei 128,22 lokalisieren.

 

FX-Quickcheck: EUR/GBP

 

Falls sich die Sorgen über einen Austritt Großbritanniens aus der EU weiter auf die Wirtschaft auswirken, könnte das BIP im zweiten Quartal im Inselstaat nur um 0,1% wachsen, befürchten Volkswirte von Markit. Das Wirtschaftsinstitut hat seinen Dienstleistungsindex für Großbritannien veröffentlicht. Der Wert für April sank dabei von 53,7 auf nur noch 52,3 Punkte. Volkswirte hatten im Vorfeld jedoch mit 53,6 Punkten gerechnet. Damit ist das Wachstum des dominanten Dienstleistungssektors inzwischen so gering wie seit drei Jahren nicht mehr. Die Unternehmensbefragung zeigt: Vor allem die Unsicherheit über den Verbleib in der EU sorgt bei Unternehmen für Zurückhaltung.

 

EUR/GBP sieht sich am Hoch vom 29. Mai 2014 bei 0,8152 und am Hoch vom 29. April 2014 bei 0,8259 den nächsten wichtigen Widerständen gegenüber. Die nächsten wichtigen Unterstützungen liegen am Tief vom 26. April 2016 bei 0,7732 sowie am Tief vom 10. März 2016 bei 0,7650.

 

 

 

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