Espresso: DB Morning Daily: Die Schwäche Chinas
Der Euro hat gegenüber dem chinesischen Yuan in diesem Jahr immer weiter zulegen können und inzwischen die Marke von 7,50 Yuan erreicht. Auch die Währung zeigt die derzeitige Schwäche Chinas. Stimmungsindikatoren sollten nicht den gleichen Stellenwert einnehmen wie harte Konjunkturdaten z.B. zur Industrieproduktion. Doch der vom Wirtschaftsmagazin Caixin für April erhobene Einkaufsmanagerindex, eine Umfrage unter 400 Geschäftsleitern aus dem verarbeitenden Gewerbe Chinas, hat bisher stets einen stabilen Trendcharakter bewiesen. Danach hat sich die Dynamik in Chinas Industriesektor im April wieder abgeschwächt. Der Caixin-Einkaufsmanagerindex sei von 49,7 Punkten im März auf 49,4 Punkte im April gesunken, teilte das Magazin am Dienstag in Peking mit. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Wert von 49,8 Punkten gerechnet. Damit notiert dieser Index wieder deutlicher unter der wichtigen Marke von 50 Punkten.
Zusammen mit den jüngsten Angaben zum offiziellen Einkaufsmanagerindex, der gemeinsam von der China Federation of Logistic and Purchasing (CFLP) und der Nationalen Statistikbehörde ermittelt wird, ergibt sich ein gemischtes Bild der konjunkturellen Lage. So gab zwar auch der CFLP PMI Manufacturing etwas nach. Der offizielle Einkaufsmanagerindex konnte sich aber im Wachstumsbereich über der Marke von 50 Punkten halten.
FX-Quickcheck: EUR/USD
In den USA sind die Einzelhandelsumsätze in der Woche bis zum 30. April 2016 im Monatsvergleich um 3,1% gesunken, wie der Datendienstleister Redbook Research am Dienstag mitteilte. Zuvor waren die Einzelhandelsumsätze auf dieser Basis ebenfalls um 3,1% zurückgegangen. Der Johnson Redbook Index zeigt weiter, dass die US-Einzelhandelsumsätze im Berichtszeitraum auf Jahressicht saisonbereinigt um 0,6% gestiegen sind, nach zuvor 0,8%. Zwischen 2005 und heute lag der Durchschnittswert im Jahresvergleich bei 2,4%.
EUR/USD trifft an den Hochs vom 24. August 2015 bei 1,1713 und 12. Januar 2015 bei 1,1871 auf die nächsten wichtigen Widerstände. Die nächsten wichtigen Unterstützungen finden sich an den Tiefs vom 22. April 2016 bei 1,1211 und 24. März 2016 bei 1,1143.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Der Gouverneur der Bank of Japan (BoJ) Haruhiko Kuroda hat die zuletzt deutlichen Yen-Gewinne kritisiert. "Diese Art von Yen-Aufwertung, die wir zurzeit erleben, könnte unwillkommene Effekte für die Wirtschaft haben. Wir beobachten genau, wie sich diese Entwicklung auf die japanische Wirtschaft und die Preise auswirkt", sagte Kuroda in Frankfurt am Rande des Jahrestreffens der Asian Development Bank. "Wir werden nicht zögern, neue geldpolitische Maßnahmen zu ergreifen, um unser zweiprozentiges Inflationsziel zu erreichen, falls dies nötig werden sollte", so Kuroda.
EUR/JPY trifft unterhalb des Tiefs vom 29. April 2016 bei 121,56 am Tief vom 25. Februar 2013 bei 118,75 auf die nächsten markanten Unterstützungen. Die nächsten wichtigen Widerstände lassen sich an den Hochs vom 28. April 2016 bei 126,47 und 31. März 2016 bei 128,22 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Das britische Pfund hat am Dienstag nach Veröffentlichung enttäuschender Daten aus der Industrie nachgegeben. So ist der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in Großbritannien im April überraschend auf 49,2 Punkte gefallen und notiert damit zum ersten Mal seit Anfang 2013 wieder unter der über eine wirtschaftliche Expansion oder Kontraktion entscheidenden Marke von 50 Punkten. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg auf 51,3 Punkte gerechnet. Im März hatte das Stimmungsbarometer bei 50,7 Punkten notiert (abwärts revidiert von 50,7 Punkten).
EUR/GBP sieht sich am Hoch vom 29. Mai 2014 bei 0,8152 und am Hoch vom 29. April 2014 bei 0,8259 den nächsten wichtigen Widerständen gegenüber. Die nächsten wichtigen Unterstützungen liegen am Tief vom 26. April 2016 bei 0,7732 sowie am Tief vom 10. März 2016 bei 0,7650.
Chartcheck: Devisenpaar des Tages – USD/JPY
Rückblick: Der US-Dollar gibt gegenüber dem Japanischen Yen weiter ab. Mitte Dezember hatte er eine Unterstützung bei 122,22 JPY und später bei 119,00 JPY unterschritten und war zunächst bis auf 116,00 JPY gefallen, nur um danach gleich wieder bis unter 122,00 JPY zurückzukehren. Seit Anfang Februar ist eine starke Aufwertung des Yen zu beobachten. Anfang April brach der Kurs des US-Dollars unter eine Unterstützungszone bei 111,00 JPY. Bei 108,00 JPY wurde im April eine Wende begonnen. Mit einem Ausbruch über 110,00 JPY hat der US-Dollar zu einem Befreiungsschlag ausgeholt, der jedoch scheiterte.
Charttechnischer Ausblick: Unter 112,00 JPY ist der Kurs des US-Dollar wieder eingeknickt und findet derzeit bei 106,00 JPY Halt.
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