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Valneva - Das Geschäft läuft besser als gedacht

Der 2013 aus Intercell hervorgegangene Impfstoffentwickler Valneva mit Sitz in Lyon hat 2015 mit 83,3 Millionen Euro einen Umsatzsprung gemacht (2014: 42,4 Millionen Euro) - deRanalystenkonsens lag bei 77,4 Mio. Euro. Der Verlust betrug 20,6 Millionen Euro (2014: 26,3 Millionen Euro) - der Konsens lag bei minus 24,2 Millionen. Man sei gut auf dem Weg zu einem integrierten Impfstoff-Pharmaunternehmen, teilte Valneva-CEO Thomas Lingelbach mit. „Wir haben eine sehr gute operative Performance gezeigt. Das Finanzergebnis mit negativem EBITDA von 8,5 Millionen Euro bei ca 25 Mio. Euro Forschungs- und Entwicklungsausgaben ist auf Vorjahresniveau- die Differenz zu 7,4 Millionen Euro liegt innerhalb der Währungsschwankungen. Wir wollen ein voll integriertes Impfstoffunternehmen werden - von Forschung und Entwicklung bis zum Verkauf", sagte Lingelbach. Für 2016 peilt man einen Umsatz von rund hundert Millionen Euro an, für 2020 einen von 250 Millionen Euro.

Mit dem Vorzeigeprodukt seines Japan-Enzephalitis-Impfstoffes (Ixiaro) hat das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Umsatz von 30,6 Millionen Euro (2014: 28,1 Millionen Euro) erzielt. Valneva hat eine ehemals weltweit geltende Vermarktungskooperation mit GlaxoSmithKline (GSK) gekündigt und für die größten Märkte des Produkts eine Vertriebsorganisationen gegründet. Vom internationalen Pharmakonzern Janssen-Cilag wurde 2015 ein bereits seit mehr als 15 Jahren produzierter Cholera-Impfstoff (Dukoral) zugekauft und integriert. Der Valneva-CEO begründete einen Teil des Unternehmensverlustes mit diesem Schritt.

In der klinischen Entwicklung am weitesten fortgeschritten sind die Arbeiten für einen prophylaktischen Pseudomonas aeruginosa-Impfstoff für intubierte und künstlich beatmete Patienten auf Intensivstationen. GSK zahlt die Hälfte der Kosten. Eine Wirksamkeitsstudie (Phase II/III) mit 800 Patienten ist im Laufen. Bei Erfolg soll das Projekt mit Meilenstein-Zahlungen von bis zu 100 Millionen Euro und einem Anteil an den Umsätzen von fast zehn Prozent an den britischen Konzern gehen. An zweiter Stelle sieht man sich bei Valneva im internationalen Vergleich im Rennen um einen effektiven Impfstoff gegen gefürchtete Clostridium difficile-Infektionen vor allem bei betagten Spitalspatienten.

Die erste Prüfung auf Verträglichkeit mit der derzeit einzigen Lyme Borreliose-Vakzine, die sich weltweit in Entwicklung befindet, will Valneva in diesem Jahr in den USA und in Europa beginnen. „Da sind wir ganz allein tätig“, sagte Lingelbach.

Gerade in den vergangenen zwei Jahren hat Valneva eine Reihe von Projekten gestartet, bei denen das Unternehmen erstmals Vakzine von den ersten Forschungsarbeiten bis zur eigenen Vermarktung entwickeln will. „Es gibt eine Machbarkeitsstudie zu einer Zika-Virus-Vakzine. Da verwenden wir die Technologieplattform unseres Japan-Enzephalitis-Impfstoffes. Ebenso wird die Machbarkeit eines Chikungunya-Impfstoffes und einer neuen Vakzine gegen Gelbfieber geprüft“, sagte der Valneva-CEO. Man will in Zukunft weiter 20 bis 25 Prozent des Umsatzes in F&E investieren und nach einem EBITDA für 2016 zwischen einem knappen Minus oder einem leichten Plus anhaltend in die Gewinnzone gelangen.

(apa/red)

Mehr zu Valneva gibt es unter http://goo.gl/R6do2U

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