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Banken bespielen die vorderen Plätze - Rekordhoch gibt's aber bei der Buwog - und die 2300 Punkte rücken wieder näher

Ein überraschend starker Ifo-Index hellte heute die Mienen der Börsianer weiter auf. Dieser kletterte um 1,5 auf 104,7 Punkte, Ökonomen hatten einen Rückgang auf 103,0 erwartet. Dies in Verbindung mit der Hoffnung auf weitere Unterstützung durch die Notenbanken … Denn am Freitag hatte EZB-Präsident Draghi unterstrichen, dass die Notenbank ihre bereits sehr expansive Geldpolitik weiter lockern könnte. Viele Anleger setzen deshalb darauf, dass die EZB schon bald mit dem Kauf von Staatsanleihen beginnt. Und bereits zuvor: „Es werden in dieser Woche die ersten Ankäufe aus dem ABS-Programm getätigt werden“, kündigte OeNB-Gouverneur und EZB-Rat Ewald Nowotny heute an. Durch die Verbriefung von Krediten können Banken Kreditrisiken an den Finanzmarkt weitergeben und damit ihre eigenen Bilanzen entlasten. Mit diesen ABS-Aufkäufen will die Notenbank den Kreditfluss der Banken an die Realwirtschaft und damit die Wirtschaft ankurbeln.

Kein Wunder, dass Banken heute zumeist die vorderen Plätze der Kurslisten zieren, wären diese doch die natürlichen Profiteure, sollte Mario Draghi seiner Ankündigung weiterer Maßnahmen tatsächlich Taten folgen lassen. Die Société Générale, vor Deutsche Bank, Banco Santander und BNP Paribas führen die Gewinnerliste im EuroStoxx 50 an. Im Wiener ATX trifft das die Raiffeisen Bank International mit einem Plus von mehr als zwei Prozent (die Erste Group legte nach dem starken Freitag nur minimal zu).

Zu den Underperformern gehörte auch der Verbund, belastetet durch die Branchenkollegen RWE und E.ON. Einem "Spiegel"-Bericht zufolge will Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel die Stromkonzerne verpflichten, den Kohlendioxidausstoß ihrer fossilen Kraftwerke um mindestens 22 Millionen Tonnen zu verringern. Praktisch liefe dies darauf hinaus, Kohlemeiler abzuschalten.

SBO gewann 1,23 Prozent auf 68,53 Euro. Die Deutsche Bank hat das Kursziel von 85 auf 74 Euro zurückgenommen. Die Empfehlung Halten wurde bestätigt.

Ebenfalls zulegen konnte die Buwog, die mit 15,25 Euro sogar ein neues Rekordhoch aufstellte. News lagen keine vor .

Dies aber beim Flughafen Wien, der zwar 'nur' ein 52-Wochenhoch aufstellt, aber auch nicht mehr so weit von seinem Rekord von knapp 85 Euro entfernt ist. Hier hatte der britische Fonds Petrus Advisers - hält laut Eigenangaben rund 3,5% am Airport - am Wochenende das Übernahmeangebot (80 Euro) des australischen Pensionsfonds IFM vorerst abgelehnt. Von IFM heißt es auf Anfrage der APA, man werte dies als „Einzelmeinung“ von Fondsmanager Klaus Umek. Bis 12. Dezember müssen mindestens 20 Prozent der Aktien angeboten worden sein, sonst ist der Deal gescheitert. Es ging knapp zwei Prozent auf 76,0 Euro in die Höhe.