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Viele Banken pleite bei Marktbewertung von Staatsanleihen

Viele Banken würden als pleite gelten, wenn sie ihre gehaltenen Staatsanleihen zum aktuellen Marktwert bewerten müssten. Zu dieser Einschätzung ist Stephen Jen gekommen, Managing-Partner bei SLJ Macro Partners LLP in London und früherer Chef für Devisenanalysen bei der US-Bank Morgan Stanley.

“Die europäische Schuldenkrise hat Metastasen gebildet und die europäischen Banken infiziert”, schrieb er in einer per E- Mail verbreiteten Einschätzung.

Auch für den Euro sind die Prognosen von Jen eher düster. Er erwartet, dass die europäische Gemeinschaftswährung schon in den kommenden Wochen bis auf 1,30 Dollar abrutschen könnte. Dabei würde es sich um ein Niveau handeln, das es schon seit Januar nicht mehr gegeben hatte.

Viele Beobachter befürchten, dass besonders Griechenland die ausgehandelten Bedingungen für das Rettungspaket nicht erfüllen kann und es deshalb in der Folge zu einem Ausfall bei griechischen Staatsanleihen kommen könnte.

Credit-Default-Swaps, mit denen sich Investoren gegen einen Zahlungsausfall von Griechenland absichern, waren am Freitag um 701 Basispunkte auf 3727 Basispunkte gestiegen - neuer Rekord. Die fünfjährigen Kontrakte legten eine Wahrscheinlichkeit von 94 Prozent dafür nahe, dass das Land seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen wird.

Die Regierung von Kanzlerin Angela Merkel arbeitet bereits an einem Plan, mit dem deutsche Banken geschützt werden sollen - und zwar für den Fall, dass Griechenland die Bedingungen für das Rettungspaket nicht erfüllen kann. Das erfuhr Bloomberg News am Freitag aus Kreisen der Regierungskoalition in Berlin.

(Bloomberg)

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