, boerse-express

Flughafen Wien - Skylink-Debakel auf 318 Seiten zum Nachlesen

Der am Montag erschienene Endbericht des Rechnungshofs zum Skylink-Projekt des Flughafen Wien umfasst 318 Seiten bzw. ist beim Download 10 MB schwer.
Link:
http://www.rechnungshof.gv.at/fileadmin/downloads/2011/berichte/berichte_laender/niederoesterreich/Niederoesterreich_2011_01.pdf

Die schlagzeilenträchtige "Milliarde" findet sich zwar nirgends im Bericht. Nach Addition der vom RH aufgeführten Projekt- und Baukosten - auch der umstrittenen ausgebuchten Nebenkosten - war diese Summe im Frühjahr 2010 aber schon haarscharf erreicht.

Die Quintessenz:

Der Flughafen Wien startete im Jahr 2000 wegen kontinuierlich steigender Passagierzahlen das Projekt Skylink, den Neubau eines Terminals und Piers. Schwere Planungs-, Koordinations- und Durchführungsmängel verzögern nicht nur die Fertigstellung um rd. 4,5 Jahre; die geschätzten Kosten erreichen - unter Einrechnung aller im Zusammenhang mit dem Skylink stehenden Investitionen - mehr als 952 Mio. Euro und haben sich damit im Vergleich zu den ersten Schätzungen (402 Mio. Euro) mehr als verdoppelt. Damit geraten die Gesamtinvestitionen an die Grenzen der Wirtschaftlichkeit.

Eines der Kernprobleme war, dass die Flughafen Wien AG keine stabile Projektorganisation entwickeln konnte, die den bautechnischen und bauwirtschaftlichen Anforderungen des Vorhabens gerecht wurde. In Verbindung mit Leistungsmängeln der beauftragten Konsulenten wurden erhebliche Projektrisiken schlagend. Trotz gänzlicher organisatorischer und vertraglicher Neuorientierung des Bauvorhabens nach einem Baustopp im Juli 2009 verblieben beachtliche Terminunsicherheiten und eine äusserst instabile Kostensituation.

Ungeachtet gravierender Probleme beim Projekt Skylink gewährte der Aufsichtsrat dem Vorstand grosszügige Bonifikationen.

(red)

Relevante Links: Flughafen Wien AG