, boerse-express

Gillinger: ATX: Das ist heute zu beachten: Es ist angerichtet

Es gab schon Zeiten, da hätte ein negativer ADP-Beschäftigungsbericht eine ebensolche Kursreaktion ausgelöst. Doch Wien erfreute sich seiner neu gewonnenen charttechnischen Freiheit. Es scheint angerichtet, der Sturm auf das Jahreshoch von 2800 Punkten kann beginnen. Ob die Fahrt fortgesetzt wird, entscheidet mit Alcoa. Der Frühzykliker beendet heute die ergebnislose Zeit (aber erst um 22.15 Uhr) und läutet die Berichtssaison zum dritten Quartal ein. Das 2. endete im S&P-500-Index schlussendlich mit einem Plus von 38,1 Prozent. Das Wachstum soll weiter gehen, doch abgebremst. Zumindest deuten die Zahlen der Makroseite darauf hin. 24,4 Prozent sind aber auch nicht schlecht. Mehr Sorgen bereitet der Ausblick. Zuletzt meldeten sich Unternehmen verstärkt mit guten Ist-Daten, aber eingetrübten Zukunftsausblicken. Analysten haben für das 4. Quartal bisher eine Gewinnbeschleunigung auf 32,1 Prozent in den Berechnungen stehen. Somit drohen Gewinnenttäuschungen oder Abwärtsrevisionen im Analysten-Konsens. Abwärtsrevisionen wird es wohl auch noch bei der EVN geben. Die Kapitalerhöhung ist noch in keiner Prognose eingearbeitet. Auf das Rating muss sich das allein schon wegen des künftig deutlich erhöhten Streubesitzes deshalb aber nicht negativ auswirken.

Heute gibt’s Dutzende One-on-Ones und Präsentationen in Stegersbach. Darunter: Intercell, Andritz, RHI, Telekom Austria, Do&Co, Österr. Post, voestalpine, Erste Group, bwin, A-Tec, AT&S, austriamicrosystems, Bene, CA Immo, conwert, Kapsch TrafficCom, Palfinger, Rosenbauer, Semperit, Sparkassen Immobilien, Wienerberger, Wolford sowie Zumtobel.

Internationale Quartalszahlen kommen noch von Vedanta, Micron Technology, Marriott Int. und PepsiCo – für den ATX allesamt egal.

Die theoretischen Makroereignisse werden keine sein. Sowohl EZB (die keinesfalls) wie auch BoE werden den Teufel tun, als mit aufgestockten Staatsanleihen-Aufkaufprogrammen aufzukreuzen; In Zeiten, in denen das Wort Währungskrieg erstaunlich oft fällt – die beiden wollen (noch) nicht mit Fingern auf sich zeigen lassen. Zinserhöhungen sind auch nicht zu erwarten.

Grossbritannien liefert um 09.00 Uhr seine Halifax-Häuserpreise. Die saisonbereinigte Monatsveränderung soll wieder zu sinken beginnen. Die deutsche Industrieproduktion im August (12.00 Uhr) wird bei all den positiven Ist-Stimmungsindikatoren nicht so schlecht ausgefallen sein. Dazu noch die VPIs von Niederlande und Griechenland.

Aus den USA kommen um 14.30 Uhr Arbeitsmarktdaten: die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe per 2. Oktober sowie die Registrierten Arbeitslosen per 25. September – beide werden stabil erwartet. Und der Konsument? Die Umsätze der Geschäfte in Shopping-Centern sollen laut ICSC im September YoY um doch beachtliche 3,0 Prozent gewachsen sein.

Abschied nehmen heisst es übrigens von der Constantia Packaging. Mit der Eintragung ins Firmenbuch wird dort der Gesellschafterausschluss des Streubesitzes (Squeeze-Out) mit heutigem Tag wirksam. Es gehen sämtliche Anteile der Minderheitsaktionäre auf den Hauptaktionär, die OEP-Tochter Sulipo Beteiligungsverwaltungs GmbH., über, und es besteht nur noch Anspruch auf Barabfindung. Das Delisting der Aktien an der Wiener Börse erfolgt ebenfalls heute. Schönen Tag

Was bisher geschah: 25. Jänner Kauf ATX XXL WAVE Put mit 24,2/24,4; Stopp-Loss 4800 Punkte (ISIN DE000DB91DA0) - verkauft - Gewinn 5,1% 28. Jänner Kauf ATX XXL WAVE Call mit 5,52/5,72; Stopp-Loss 2070 Punkte (ISIN DE000B2QA21) – verkauft – Verlust 5,15% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Call mit 1,51/1,71; Stopp-Loss 2480 Punkte (ISIN DE000DB6G389) – ausgestoppt am 4.2. – Verlust 29,8% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Put mit 2,32/2,52; Stopp-Loss 2680 Punkte (ISIN DE000DB6A234) - verkauft - Gewinn 23,4% 7. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 12,14/12,26, Stopp-Loss 1230 Punkte (ISIN DE000DB4JAF5) verkauft - Gewinn: 1,5% 16. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 3,05/3,25; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) - verkauft - Verlust 7,2% 4. März: Kauf ATX XXL Wave Call mit 2,29/2,49; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) 10. März: Verkauf Hälfteposition Call DE000DB4QW56 - Gewinn 10,2% 29. März: Verkauf der zweiten Hälfte Call DE000DB4QW56 -Gewinn 37,4% 6. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 4,38/4,58; (ISIN DE000DB4QW56) 15. April: Verkauf der Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 13,21%. 21. April: Verkauf der zweiten Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 8,84%. 27. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 5,28/5,48; (ISIN DE000DB4QW56) - halbe Position (Stopp-Loss 2280) 28. April: Kauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) mit 2,69 auf 2,89 03. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) - Gewinn 10,03%. 10. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 6,25 auf 6,45 - halbe Position. 21. Mai Verkauf ATX XXL Wave Call (DE000DB4QW56) - Verlust 19,89% 25. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 26,28% 26. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 7,10 auf 7,30 7. Juni Verkauf WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 15,89% 7. Juni Kauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) mit 2,44 auf 2,64 - halbe Position. 8. Juni Verkauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) - Gewinn 1,89% 21. Juni Kauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) mit 2,40 - 2,60 24. Juni Verkauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) - Gewinn 22,31% 17. August Kauf WAVE XXL Put (DB96LA) um 5,83 17. August Kauf ATX WAVE XXL Call (DB9L3L) um 5,06 - Verkauf um 4,87 - Verlust 3,6 Prozent. 13. September Kauf ATX WAVE XXL Call (DB2Qa2) um 5,20.

Was wurde bisher gelernt? Risiko und spekulieren sind Tabus. Der "Bauch" gehört ausgeschaltet Der ATX macht bei einem RSI von etwa 40 regelmässig halt und strebt wieder nach oben. Divergenzen zwischen der Entwicklung von RSI und ATX sind ernst zu nehmen. Bei Produkten mit eingebautem Stopp-Loss-Kurs darf es keinen Zeitmangel geben.

Rein um nicht mit einem heimischen Anbieter in den ‚Clinch’ zu kommen, bediene ich mich zumindest in einem ersten Schritt einzig im Produktsortiment der Deutsche Bank, mit dem Nachteil, dass es im Vergleich klein ist. Auf den ATX gibt es von der Deutsche Bank sogenannte WAVEs, XXL steht dann zumeist für endlose Laufzeit (siehe http://www.xmarkets.at). Als kleine Besonderheit weisen diese Papiere einen Hebel sowie eine Knock-out-Schwelle auf. Im „Handbuch“ ( Technical Analysis of the Futures Markets) steht, dass primäre Aufgabe ist, den langfristigen Trend des Marktes zu eruieren. Bloomberg liefert Daten bis 1986 – also bitte – siehe Chart.

Zweiter Schritt (laut Handbuch): Stimmt dieser langfristige mit dem mittelfristigen Trend überein? Und empfiehlt fünf Jahre (siehe Chart).

Lang- und Mittelfrist-Trend stimmen somit NICHT überein.

Der Mittelfristtrend ist dann noch im kurzfristigeren Neun-Monat-Bereich abzutesten (siehe Chart). Und warum das Ganze? Der Sinn eines Trendfolgers ist es, neue Trends schnellstmöglich zu identifizieren, das deckt der MACD ab. Im Gegensatz dazu ist der RSI ein Oszillator (misst Kursausschläge rund um ein statistisches Mittel), dessen Hauteinsatzgebiet der trendlose Markt ist. Während Trendphasen warnt ein Oszillator aber vor kurzfristigen Marktextrempunkten. Das muss noch keine Trendumkehr bedeuten, aber vielleicht etwas wie kurzfristige Gewinnmitnahmen.