ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Hängepartie geht weiter - Dax leicht im Minus
Der Dax ist nach einem
lethargischen Verlauf am Mittwoch am Ende kaum verändert aus dem
Handel gegangen. Nachdem es zunächst nach einer Fortsetzung der am
Vortag begonnenen leichten Erholung vom Montagsrutsch ausgesehen
hatte, fiel das Börsenbarometer bis zum Schlussgong wieder ab. Aus
dem Handel ging der deutsche Leitindex dann mit einem leichten
Abschlag von 0,07 Prozent auf 23.693,71 Punkte. Damit setzt sich die
Hängepartie unterhalb von 24.000 Zählern fort.
Der MDax der mittelgroßen Werte notierte zum
Handelsende mit 0,67 Prozent im Minus und landete auf 29.326,19
Punkten.
Auch aus den USA blieben zur Wochenmitte größere Impulse aus. Dort
agierten Investoren ebenfalls zurückhaltend, obwohl der überraschend
schwache Bericht des privaten Arbeitsmarktdienstleisters ADP für
November laut Beobachtern weiteren Nährboden für
Zinssenkungsfantasien lieferte.
Markbeobachter Timo Enden befürchtet, dass es mit den Schaukelbörsen
so weitergehen könnte. "Zu größeren Engagements dürften sich Anleger
wohl weiterhin nicht hinreißen lassen, da die makroökonomische
Gemengelage fragil bleibt".
Christine Romar von CMC Markets prophezeit deshalb, dass im Dax
zwischen 23.500 und 23.900 Punkten eine Fortsetzung des impulslosen
Seitwärtstrends droht - "mindestens mal bis zur Sitzung der Fed am
kommenden Mittwoch". Damit gibt es am Markt zunehmend auch Zweifel
an einer Dax-Rally zum Jahresende.
Überschaubare Kursbewegungen gab es am Mittwoch auch an anderen
wichtigen Handelsplätzen in Europa und weltweit. Der Eurozonen-Index
EuroStoxx 50 beendete die Sitzung mit plus 0,15
Prozent auf 5.694,56 Punkte. Leichte Verluste gab es dagegen in
Zürich und an der Börse in London . An
der Wall Street stieg der Leitindex Dow Jones Industrial
zuletzt um 0,4 Prozent.
Geschockt zeigten sich die Anleger hierzulande vom Ausblick von Hugo
Boss . Die Aktien brachen auf den tiefsten Stand seit
April ein und schlossen fast zehn Prozent niedriger. Der Modekonzern
baut Sortiment und Vertrieb um und stellt sich darauf ein, dass der
Umsatz und der operative Gewinn im kommenden Jahr wohl sinken
werden. Erst 2027 sei Besserung in Sicht.
Airbus -Papiere erholten sich unterdessen vom jüngsten
Kurseinbruch, obwohl der Flugzeughersteller nun das Ziel für die in
diesem Jahr auszuliefernden Flieger senkte. Angesichts der aktuellen
technischen Probleme mit Software und Rumpfteilen sei die Rücknahme
des Lieferziels jedoch keine Überraschung, hieß es im Handel. Die
Papiere schlossen an der Dax-Spitze knapp vier Prozent höher,
nachdem sie zu Wochenbeginn noch auf ein Tief seit Anfang September
gefallen waren.
Starke Wachstumsziele des US-Chipherstellers Marvell zogen auch
hierzulande Käufe von Aktien der Halbleiterbranche und deren
Ausrüstern nach sich. Infineon stiegen um 2,7
Prozent, Aixtron zogen um 1,5 Prozent an. Suess
Microtec waren mit mehr als 7 Prozent Kursplus noch
stärker gesucht.
Daneben bewegten Kommentare von Analysten die Kurse. So stiegen Eon
-Aktien um 3,4 Prozent, nachdem Morgan Stanley sie auf
"Overweight" erhöht hatte.
Bei den Autobauern nahmen VW mit plus 1,6 Prozent die
entgegengesetzte Richtung zu den schwächelnden Papieren von
Mercedes-Benz mit minus 2,7 Prozent und BMW
mit minus 0,4 Prozent. Die Citigroup verlieh der
Aktie der Wolfsburger den Status "Positive Catalyst Watch", womit
die Analysten binnen 30 Tagen positive Kurstreiber erwarten.
Nur wenige Tage vor der Vorstellung des Geschäftsberichts kamen
dagegen die Aktien von Thyssenkrupp nach einer
skeptischen Analysteneinschätzung unter die Räder und verloren fast
neun Prozent. Börsianer verwiesen auf kritische Presseberichte sowie
auf einen Kommentar der US-Bank JPMorgan, die das Kursziel für die
Aktie trotz guter Aussichten für die Branche senkte./tav/mis