ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax setzt sich von 24.000 Punkten ab
FRANKFURT (dpa-AFX) - Robuste Quartalsbilanzen und Ausblicke von
US-Unternehmen haben am Dienstag neben einigen Einzelwerten auch den
deutschen Gesamtmarkt angetrieben. Die Ergebnisse stimmten die
Anleger mutig für die Berichtssaison, die in diesen Tagen zunächst
in den Vereinigten Staaten Fahrt aufnimmt. Am Mittwoch wird nach
US-Börsenschluss mit SAP auch ein deutscher
Technologie-Riese eine Duftmarke setzen.
Während zum Beispiel die Aktien von MTU und Sartorius
am Dienstag deutlich von den US-Vorgaben
profitierten, setzte sich der Dax weiter von der
24.000-Punkte-Marke ab. Über diese war der deutsche Leitindex zum
Wochenauftakt schwungvoll zurückgekehrt. Aus dem Handel ging er am
Dienstag 0,29 Prozent höher bei 24.330,03 Punkten. Der MDax
mit den mittelgroßen Werten konnte dem allerdings
nicht folgen, indem er 0,23 Prozent auf 30.140,61 Zähler verlor.
"Die Spannung steigt vor der anstehenden Quartalsberichtssaison der
Technologiegiganten", schrieb Analyst Frank Sohlleder vom
Handelshaus Activtrades. Am Abend veröffentlichen mit Netflix
und Texas Instruments zwei
US-Technologiegrößen ihre Quartalsbilanzen. Die Frage sei, ob die
hohen Erwartungen des Marktes weiterhin erfüllt würden oder ob die
Unternehmen diesen Tribut zollen müssten.
Weiterhin war an den Weltbörsen auch Hoffnung spürbar, dass im
Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China eine Lösung
angestrebt wird. US-Präsident Donald Trump äußerte sich
zuversichtlich, dass es beim geplanten Treffen mit Chinas Präsident
Xi Jinping eine Vereinbarung geben wird. "Ich denke, wenn wir unsere
Gespräche in Südkorea beenden, werden China und ich ein wirklich
faires und wirklich großartiges Handelsabkommen haben", sagte der
Republikaner im Weißen Haus.
Die Aktien von MTU setzten sich mit einem Aufschlag
von fünf Prozent an die Spitze im Dax. Wie auch bei den 1,8 Prozent
höheren Airbus -Aktien sorgte es für Rückenwind, dass
mit GE Aerospace <>, RTX und Lockheed
Martin < US5398301094> gleich drei US-Branchenwerte ihre Jahresziele
anhoben. Airbus erreichten davon angetrieben ein Rekordhoch.
Gute Quartalszahlen attestierten die Anleger auch dem
US-Diagnostikkonzern Danaher . Diese trieben am
deutschen Markt vor allem die Papiere von Sartorius
um 3,6 Prozent nach oben. Analystin Casey Woodring von JPMorgan
sagte, dass die Dynamik der Amerikaner im Bereich Bioprocessing
ermutigend sei. In diesem Segment ist auch der Laborausrüster
Sartorius stark vertreten.
Infineon setzten sich auf Rang zwei im Dax mit einem
Aufschlag von 3,3 Prozent. Vom Bankhaus Metzler hieß es in einem
Kommentar, der baldige Quartalsbericht des Chipkonzerns könne zu
einem "klärenden Ereignis" werden, um Risiken hinsichtlich der
Erwartungen zu reduzieren. Auch in der Chip-Branche wird gespannt
auf die anstehenden Resultate großer US-Konzerne geblickt.
Ein Kursfeuerwerk brannten im SDax die Papiere von
Friedrich Vorwerk ab, indem sie um 19 Prozent nach
oben auf ein Rekordhoch schnellten. Eine erneute Anhebung der
Jahresziele machte die Aktien des Anlagenbauers für
Energieinfrastruktur zum besten Jahreswert in der Dax-Familie. Die
Aktien von MBB zogen um 9,5 Prozent an, weil die
Beteiligungsgruppe gut die Hälfte der Vorwerk-Aktien hält und
ebenfalls die Jahresziele nach oben schraubte.
Eine Kaufempfehlung der Berenberg Bank ließ im SDax außerdem die
Anteile des Cybersecurity-Anbieters Secunet um fast 7
Prozent zulegen.
International erreichten einige Indizes Rekordstände. Dazu gehörte
der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 , der
zwischenzeitlich fast die 5.700-Punkte-Marke touchierte. Aus dem
Handel ging er aber nur 0,10 Prozent höher bei 5.686,83 Punkten.
Außerhalb der Eurozone waren die Vorzeichen an den Leitbörsen in
Zürich und London unterschiedlich. In New York erreichte der Dow
Jones Industrial über 47.000 Punkten eine Bestmarke.
Zuletzt stieg der US-Leitindex um 0,7 Prozent./tih/he