Aktien Frankfurt: Dax sinkt - Sartorius knicken ein
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist nach einem
lustlosen Wochenstart deutlich unter Druck geraten. Die Anleger
mussten einen Kursrutsch bei den Aktien von Sartorius
und enttäuschende Geschäftszahlen europäischer Unternehmen
verarbeiten. Der deutsche Leitindex fiel bis zum frühen
Dienstagnachmittag um 1,25 Prozent auf 24.004 Punkte.
Aktuell befindet sich das Börsenbarometer auf Schlingerkurs. Am
Freitag war der Dax noch fast auf 24.500 Punkte gestiegen. Der
jüngste Rekord bei 24.639 Punkten bleibt in Sichtweite, die Anleger
scheuen aktuell aber offenbar größere Wetten.
Im Zollstreit mit den Vereinigten Staaten rückt die Frist 1. August
immer näher. Sollte die Verhandlungen zwischen der Europäischen
Union (EU) und den USA bis dahin kein Ergebnis bringen, will
US-Präsident Donald Trump Einfuhrabgaben in Höhe von 30 Prozent
verhängen, auf die die EU wiederum mit Gegenzöllen reagieren wird.
"Das Damoklesschwert Zollstreit schwebt weiter über dem deutschen
Aktienmarkt", schrieb Stratege Jürgen Molnar vom Handelshaus
Robomarkets. Während sich die Indizes in den USA Stück für Stück
nach oben pirschten, herrsche in Frankfurt wegen der entsprechenden
Zurückhaltung Sommerpause.
Der MDax der mittelgroßen Börsentitel büßte in dieser
Gemengelage seine Gewinne vom Vortag ein und verlor 1,13 Prozent auf
30.986 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
fiel um 0,9 Prozent.
Hierzulande sackten die Aktien von Sartorius um gut
acht Prozent ab und waren damit das klare Schlusslicht im Dax. Der
neue Chef des Labor- und Pharmazulieferers sieht den Konzern zwar
nach einem erwartungsgemäßen zweiten Quartal auf Kurs. Analysten
zufolge gibt es jedoch Fragen mit Blick auf die Auftragsdynamik.
Damit könnten Zweifel an einer starken Geschäftsbelebung aufkommen.
Bei Anteilsscheinen aus der Halbleiterbranche sorgte eine weniger
optimistische Prognose von NXP Semiconductors für
Molltöne. Für die Papiere des Chipkonzerns Infineon
ging es damit um 3,1 Prozent nach unten. Im MDax verloren Aixtron
2 Prozent. Unter den schwächsten Werten im
Nebenwerteindex SDax fielen Jenoptik
um 5,4 Prozent und Elmos Semoconductor um 3,4
Prozent.
Die Aktien von Symrise litten mit minus 2,2 Prozent
unter den Resultaten des Schweizer Duft- und Aromenherstellers
Givaudan . Analyst Konstantin Wichert von der Baader
Bank sprach von einem durchwachsenen Zahlenwerk angesichts des
außergewöhnlich starken Vergleichszeitraums des Vorjahres. Dabei
habe der Zollstreit mit den USA Spuren hinterlassen.
Bei den Anlegern von MTU kam eine gesenkte Prognose
des US-Rüstungs- und Luftfahrtkonzerns RTX schlecht
an. Die Anteilsscheine des deutschen Triebwerkherstellers fielen um
mehr als drei Prozent.
Die Papiere von SMA Solar präsentierten sich zuletzt
wenig verändert, nachdem sie zu Handelsbeginn noch um mehr als 6
Prozent abgerutscht waren. Der Wechselrichter-Hersteller hatte im
zweiten Quartal die Erwartungen von Experten verfehlt. Der
Auftragsbestand stütze, doch mit Blick auf den Auftragseingang
bleibe er vorsichtig, schrieb Experte Constantin Hesse vom
Analysehaus Jefferies./la/stw