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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax bleibt unter Druck

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Dienstag das vierte Mal in Folge nachgegeben. Der deutsche Aktienindex fiel nach anfänglichen Gewinnen um 0,42 Prozent auf 24.060,29 Punkte und entfernte sich damit weiter von seinem erst am Donnerstag erreichten Rekordhoch. Der MDax der mittelgroßen Börsentitel verlor 0,40 Prozent auf 31.086,25 Zähler.

Der leichte Schwächeanfall des Dax am Nachmittag sei der Tatsache geschuldet, dass sich in New York trotz einer weiteren Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China mit der Chipfreigabe für Nvidia die Kauflaune in Grenzen gehalten habe, schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Marktes. "Die Wall Street hat einen Inflationsbericht verarbeiten müssen, aus dem das erste Mal herauszulesen ist, dass die Zollpolitik von Donald Trump wirklich die Preise nach oben treibt", betonte Stanzl.

Gleichzeitig gingen die Preise für Gebrauchtwagen und andere Güter zurück, was dem Experten zufolge tendenziell auf eine konjunkturelle Abkühlung hindeutet. Zusammengenommen ergebe das einen Trend hin zur Stagflation, also einer Kombination aus Stagnation und Inflation. Das ist Stanzl zufolge ein Thema, das an den mittlerweile hoch bewerteten Börsen nicht gerne gehört wird.

Die Europäische Union hatte am Montag im Zollstreit mit den USA klargemacht, dass Gegenzölle vorbereitet werden für den Fall, dass die ab Anfang August im Raum stehenden US-Zölle tatsächlich umgesetzt werden. Gleichzeitig aber bemüht sich der zuständige EU-Kommissar Maros Sefcovic weiter um eine Verhandlungslösung.

Am Dax-Ende verloren die Aktien der Commerzbank 2,9 Prozent. US-Banken hatten im zweiten Quartal gemischt abgeschnitten und konnten so dem Sektor hierzulande keine positiven Impulse geben.

Papiere der Chip-Branche wie Suss Microtec , Infineon und Aixtron stiegen im Kielwasser von Nvidia um bis zu 2,1 Prozent. Der US-Technologieriese Nvidia darf seine für China konzipierten KI-Chips wieder in der Volksrepublik verkaufen.

Anteile des Chip-Zulieferers Siltronic dagegen fielen um fast zwei Prozent, nachdem die US-Bank Citigroup die Kaufempfehlung für die Aktien gestrichen hatte. Analyst Daniel Schafei begründete dies mit anhaltend hohen Wafer-Lagerbeständen bei schwachen Endmärkten sowie zunehmenden Preisrisiken. Schafei befürchtet, dass die Jahresziele gesenkt werden müssen.

Kontron-Aktien profitierten im Nebenwerteindex SDax mit einem Plus von knapp neun Prozent von einem millionenschweren Dienstleistungsauftrag der französischen Bahn für den Technologiekonzern. Für Alexander Zienkowicz vom Analysehaus MWB Research untermauert der Auftrag die Positionierung des Unternehmens bei der Zugvernetzung der nächsten Generation und damit die Aufstellung als wichtiger Infrastrukturpartner in Europa.

Die Papiere des Pipeline- und Anlagenbauers für Erdgas-, Strom- und Wasserstoffanwendungen Friedrich Vorwerk schnellten um fast sieben Prozent nach oben. Als Antrieb erwies sich hier ein Auftrag für eine Gas-Pipeline.

Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,31 Prozent auf 5.354,17 Zähler nach unten. Außerhalb der Eurozone gaben der schweizerische SMI in ähnlichem Umfang und der Londoner FTSE 100 um 0,7 Prozent nach. Der Dow Jones Industrial stand zum Handelsschluss in Europa 0,6 Prozent im Minus./la/jha/

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

 ISIN  DE0008469008  DE0008467416

AXC0221 2025-07-15/18:16

Relevante Links: Friedrich Vorwerk Group SE, Kontron AG, Aixtron SE, Süss MicroTec SE, Commerzbank AG, NVIDIA Corporation, Siltronic AG, Infineon Technologies AG

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