ROUNDUP: Aufträge für Airbus zum Messestart - Stille bei Boeing nach Absturz
LE BOURGET (dpa-AFX) - Überschattet von dem tödlichen Absturz einer
Boeing
Unterdessen meldete Airbus gleich drei größere Bestellungen, davon zwei aus Saudi-Arabien. So orderte die neue staatliche Fluggesellschaft Riyadh Air 25 Exemplare vom Typ A350-1000. Das Modell fasst bis zu 480 Fluggäste und ist nach dem Aus für den doppelstöckigen Airbus A380 der größte Passagierjet im Angebot des Herstellers.
Der saudi-arabische Flugzeugfinanzierer Avilease bestellte 10 Exemplare des neuen A350-Frachters und 30 Schmalrumpf-Jets aus der Modellfamilie A320neo. Hinter der Leasinggesellschaft steht - wie bei Riyadh Air - der saudi-arabische Staatsfonds.
Zudem gewann Airbus die polnische Fluggesellschaft Lot als neue
Kundin. Die Airline bestellte 40 Exemplare des kleinsten Airbus-Jets
A220. Lot entschied sich dabei für je 20 Exemplare in der
Kurzversion A220-100 und in der längeren Variante A220-300. Bisher
betreibt das Unternehmen Flugzeuge von Boeing, Embraer
Die japanische Gesellschaft All Nippon Airways (ANA) zurrte eine bereits angekündigte Bestellung über 27 Airbus-Schmalrumpfjets in der Langversion A321neo fest, davon drei in der Langstreckenvariante A321XLR.
Airbus' Rivale Boeing muss sich unterdessen mit einem weiteren Unglück mit einem seiner Maschinen auseinandersetzen: Nach den Abstürzen zweier Mittelstreckenjets vom Typ 737 Max in den Jahren 2018 und 2019 sowie einem Beinahe-Unglück Anfang 2024 war in Indien am Donnerstag ein Boeing-Großraumjet vom Typ 787 "Dreamliner" abgestürzt.
Nur einer der 242 Insassen überlebte; am Boden kamen weitere Menschen ums Leben. Inzwischen haben die Bergungsteams den zweiten Flugschreiber gefunden, der für die Untersuchung der Unglücksursache wichtig ist. Zuvor hatten sie bereits den Flugdatenschreiber geborgen. Die Ursache des Absturzes blieb zunächst unklar.
Der US-Konzern Boeing kommt schon seit 2019 nicht aus seiner großenteils hausgemachten Krise, die mit den Abstürzen der zwei 737-Max-Jets begonnen hatte. Probleme bei Entwicklung, Produktion und Zulieferern, ein Beinahe-Unglück und ein wochenlanger Streik haben dem Konzern inzwischen sechs Verlustjahre in Folge eingebrockt.
Seit Anfang 2024 darf Boeing die Produktion seiner meistgefragten Flugzeugreihe auf Geheiß der US-Luftfahrtbehörde FAA nicht weiter hochfahren. Auch die Großraumjets vom Typ 787 "Dreamliner" schaute sich die Behörde genauer an.
Zuletzt hatte der neue Boeing-Chef Ortberg die Produktion wieder in etwas ruhigere Bahnen gelenkt. Nach Jahren mit chronischen Verzögerungen liefere Boeing seine Flugzeuge inzwischen pünktlich aus, sagte der Chef des Flugzeugfinanzierers Air Lease, John Plueger, kürzlich der Nachrichtenagentur Bloomberg. Zudem holte Boeing kürzlich einen Großauftrag der arabischen Fluggesellschaft Qatar Airways herein.
Doch nach dem Absturz in Indien muss die Boeing-Führung wieder in den Krisenmodus umschalten. Ortberg und die Chefin der Verkehrsflugzeugsparte, Stephanie Pope, widmeten sich nach dem Unglück Air India und sagten Unterstützung bei der Aufklärung des Unglücks zu. Zugleich bliesen sie ihren geplanten Besuch in Le Bourget ab.
Auf dem Flugfeld nördlich von Paris stellen Unternehmen der Luft- und Raumfahrt nicht nur ihre Passagier- und Frachtjets sowie wichtige Zulieferteile aus. Auch Rüstungsunternehmen sind dort präsent. Oft handelt es sich bei den zivilen und militärischen Anbietern um dieselben Konzerne.
So baut Airbus zusammen mit BAE Systems
Hinzu kommen Anbieter wie der Rafale-Hersteller Dassault Aviation
Insgesamt sind nach Angaben des Veranstalters rund 2500 Aussteller aus 48 Ländern auf der Messe vertreten und stellen 150 Flugzeuge und andere Fluggeräte aus. Von diesem Montag bis Donnerstag (16. bis 19. Juni) ist die Air Show für Fachbesucher geöffnet. Von Freitag bis Sonntag dürfen auch Privatleute auf die Messe. Erwartet werden rund 300.000 Besucher./stw/dg/niw
ISIN US5398301094 NL0000235190 US0970231058 GB0002634946 IT0003856405
AXC0180 2025-06-16/15:43
Relevante Links: BAE Systems plc, Leonardo S.p.A., Airbus SE, Boeing Company, Lockheed Martin Corporation, Dassault Aviation SA, MTU Aero Engines AG, Embraer SA