Aktien Frankfurt: Dax nach schwachen US-Wirtschaftsdaten in der Verlustzone
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Mittwoch auf
seinem Erholungspfad gestoppt worden. Nachdem er zunächst den
siebten Handelstag in Folge stieg, bröckelten am frühen Nachmittag
die Gewinne ab und er drehte ins Minus. Grund dürften schwach
erwartete Börsen in den USA sein, denn dort enttäuschten nicht nur
die Jobdaten des privaten Dienstleisters ADP für April, sondern auch
der noch deutlicher als erwartete Rückgang des Wirtschaftswachstums
im ersten Quartal.
"In Europa ist am 1. Mai Feiertag und die meisten Börsen bleiben
geschlossen, während in den USA gehandelt wird. Da will keiner auf
dem falschen Fuß erwischt werden", sagte ein Börsianer.
Zuletzt gab der deutsche Leitindex 0,3 Prozent auf 22.351 Punkte ab.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen zeigte sich
prozentual unverändert bei 28.431 Zählern.
Die tiefe Delle im Leitindex Anfang des Monats, die durch die
US-Zollpolitik entstand, ist dennoch komplett ausgebügelt. Am
letzten Tag im April steht sogar immer noch ein kleines Plus zu
Buche. Seit Jahresbeginn hat sich ein Polster von etwas mehr als 12
Prozent angesammelt.
Zur Wochenmitte bewegten den deutschen Aktienmarkt vor allem
Quartalsberichte, die aber überwiegend von Unternehmen aus der
zweiten und dritten Reihe kamen. Im Dax stehen mit Zahlen DHL
und Mercedes im Blick. Details zum
unlängst vorgelegten vorläufigen Zahlenwerk kamen von VW
.
Ein besser als erwartet ausgefallenes operatives Quartalsergebnis
und bestätigte Jahresziele verhalfen der Aktie des
Logistikunternehmens zu einem Plus von zuletzt 1,7 Prozent. Damit
gaben sie ihren Spitzenplatz im Leitindex an die zuletzt kräftig
abgestrafte Deutsche Börse ab. Der Autobauer
Mercedes-Benz setzte wegen der Unsicherheit über die
US-Zölle seine Jahresziele aus. Die Aktie büßte zuletzt 2,0 Prozent
ein.
Zalando landete mit minus 4,9 Prozent auf einem der
hintersten Plätze im Dax. Eine Studie der US-Bank Morgan Stanley
belastete. Seit der US-Zollflut sei die Aktie per saldo gestiegen,
obwohl die Risiken zugenommen hätten, kommentierte Analyst Luke
Holbrook seine Abstufung der Aktie auf "Underweight".
Im MDax ging es für das Papier des Chipindustrie-Ausrüsters Aixtron
um 6,0 Prozent an die Spitze. Vor allem der
Auftragseingang kam gut an. Überzeugen konnte auch der
Bausoftware-Spezialist Nemetschek , dessen Aktie um
2,3 Prozent stieg. Nemetschek wurde von Analysten ein "solides
Wachstum" attestiert. Am Index-Ende fanden sich unterdessen nach
verfehlten Erwartungen an das erste Quartal die Anteile von Wacker
Chemie mit minus 6,7 Prozent. Fuchs
büßten 1,9 Prozent ein. Der Schmierstoffhersteller konnte mit seinem
Zahlenwerk ebenfalls nicht überzeugen.
Im SDax waren Fielmann der Favorit mit
etwas mehr als 12 Prozent und erklommen den höchsten Stand seit
Dezember 2023. Die Optikerkette überzeugte mit ihrer Profitabilität
im Europa-Geschäft.
Am Index-Ende fanden sich nach vorgelegten Zahlen und Aussagen zur
weiteren Geschäftsentwicklung die Anteile des Waferherstellers
Siltronic mit minus 10,3 Prozent und LPKF
Laser mit minus 6,0 Prozent.
Ex Dividende wird am Mittwoch Hochtief
gehandelt./ck/jha/