ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Im Plus - Starke Autowerte und US-Zinshoffnung
Der Optimismus über wohl weiter sinkende
Zinsen in den USA hat am Donnerstag den deutschen Aktienmarkt
angetrieben. Hinzu kam eine starke Autobranche, die dem Dax
Auftrieb gab. Der Leitindex stieg um 0,79 Prozent auf
23.882,03 Zähler und kommt der runden Marke von 24.000 Punkten
zunehmend näher. Unter dieser konsolidiert das Börsenbarometer nun
bereits seit drei Wochen.
Auch wenn sich die wichtigsten Indizes in den USA an diesem Tag
"nur" stabil hielten, so haben sie dennoch ihre Scharte vom
Wochenbeginn ausgewetzt. Der Weg zu den Ende Oktober beziehungsweise
im November erreichten Rekordhöhen ist wieder offen. Dabei kommt der
Rückenwind für Wall Street & Co laut Stratege Jürgen Molnar vom
Broker Robomarkets nach wie vor "von der Zinsseite". Schlechte
Konjunkturnachrichten seien derzeit gute für die Börsen, da die
Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung in der kommenden Woche so noch
etwas höher steige, schrieb er.
DWS-Chefvolkswirt Christian Scherrmann sieht die US-Notenbank Fed
zwar in einer Zwickmühle, bleibt aber dennoch optimistisch, was
einen kleinen Zinsschritt im Dezember betrifft. Er würde es aber
auch verstehen, falls bis zur Sitzung im Januar gewartet werde,
schrieb er. Die Fed wird am nächsten Mittwoch über das Zinsniveau
entscheiden.
Der MDax gewann zum Handelsschluss 0,92 Prozent auf
29.597,02 Zähler und auch europaweit wurden Gewinne verzeichnet. Der
EuroStoxx 50 stieg um 0,41 Prozent auf 5.718,08
Punkte. Außerhalb der Euroregion legten der britische FTSE 100
und der Schweizer SMI zu.
Die stärksten Dax-Gewinner waren Autowerte. VW , BMW
, Mercedes , Daimler Truck
und Porsche SE legten zwischen 2,5 und
6,1 Prozent zu. Die Bank of America äußerte sich positiv zur
Branche. Dabei nahm Analyst Horst Schneider eine positivere Haltung
zur Aktie von Mercedes ein und stufte das Papier der
Holdinggesellschaft Porsche SE auf "Buy" hoch. Kursstützend kam
hinzu, dass US-Präsident Donald Trump Vorgaben für den
Kraftstoffverbrauch von Autos und leichten Nutzfahrzeugen lockern
will und zudem dürfte weiter helfen, dass das ab 2035 eigentlich
geplante Verbrenner-Aus in Brüssel wieder gekippt werden dürfte.
Siemens Energy stiegen um 2,7 Prozent und
profitierten von einer Hochstufung auf "Overweight" durch JPMorgan.
Ein positiver Kommentar dieser US-Bank zu SAP verhalf
der Software-Aktie zu einem Plus von 1,8 Prozent. Für die
Commerzbank -Aktie ging es nach einer
aufgehobenen Verkaufsempfehlung durch Goldman Sachs um 1,6 Prozent
hoch.
Aurubis erreichten nach der Vorlage von
Geschäftsjahreszahlen ein Rekordhoch von 123,50 Euro und legten
letztlich um 3,1 Prozent auf 122,30 Euro zu. Analysten verwiesen auf
den über den Markterwartungen liegenden Dividendenvorschlag des
Kupferproduzenten.
Unter den kleineren Titeln stiegen Formycon nach der
Bekanntgabe einer Vermarktungspartnerschaft um 10,5 Prozent.
Im Blick standen zudem die am 22. Dezember in Kraft tretenden
Index-Änderungen. So wird im Dax alles beim Alten bleiben, doch im
MDax werden künftig die Börsenneulinge Aumovio und
TKMS vertreten sein. Gerresheimer und
Hellofresh steigen daher in den Nebenwerte-Index SDax
ab.
Dort werden zudem der Börsenneuling und Prothesenhersteller Ottobock
sowie das Spielwarenunternehmen Tonies
aufgenommen, und außerdem noch der Biokraftstoff-Hersteller Verbio
und PSI Software . Verlassen müssen den
SDax LPKF , Stratec , Thyssenkrupp
Nucera , Formycon, Procredit und
Amadeus Fire ./ck/mis