ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax schwächelt nach Aufholjagd - Zahlenflut
Der Dax ist nach der späten
Aufholjagd zur Wochenmitte am Donnerstag moderat unter Druck
geraten. In der ersten Handelsstunde sank der deutsche Leitindex um
0,29 Prozent auf 23.981 Punkte. Damit setzte sich die Hängepartie
der vergangenen Wochen und Monate an der runden Marke von 24.000
Punkten zunächst fort. Für den MDax der mittelgroßen
Unternehmen ging es um 0,59 Prozent auf 29.202 Punkte nach unten.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,2
Prozent.
Im Fokus steht mit einer wahren Zahlenflut weiter die
Quartalsberichtssaison der Unternehmen, die dem Gesamtmarkt bislang
keinen entscheidenden Impuls geben konnte. "Der Dax bleibt im
Seitwärtstrend", konstatierte Analyst Martin Utschneider vom Broker
Robomarkets. Auf kurze Sicht überwögen aber die Risiken.
Zalando beendete mit einem Kurssprung von 8,3 Prozent
den jüngsten Abwärtstrend und setzte sich an die Dax-Spitze.
Analysten sahen den Quartalsbericht des Online-Händlers insgesamt im
Rahmen der Erwartungen, wobei Jefferies-Experte Frederick Wild eine
beeindruckende Wiederbeschleunigung beim Bruttowarenwert (GMV) und
beim Umsatz konstatierte. Dass Zalando mit dem Ergebnis je Aktie
enttäuscht habe, gehe wohl auf Restrukturierungs- und
Akquisitionskosten zurück.
Bei der DHL Group konnten sich die Anleger über einen
Kursanstieg von 5,9 Prozent freuen. Die Erwartungen an den
Quartalsbericht seien im Vorfeld zurückhaltend gewesen, schrieb
Michael Aspinall von Jefferies. Die Kostenkontrolle des
Logistikkonzerns habe ein schwieriges konjunkturelles Umfeld sowie
strengere regulatorische Anforderungen ausgleichen müssen. "Das
wurde geliefert", resümierte der Experte in einer ersten
Einschätzung.
Im MDax eroberte Rational nach der jüngsten
Kursschwäche mit plus 7 Prozent den Spitzenplatz. Die Experten der
kanadischen Bank RBC sahen operatives Ergebnis (Ebit) und
Nettogewinn des Großküchen-Ausrüsters über den Erwartungen.
Die Anteile von Freenet verteuerten sich um 3,1
Prozent. Händler attestierten dem Mobilfunk- und TV-Anbieter, er
habe im vergangenen Quartal nicht so schlecht abgeschnitten wie
befürchtet.
Suss führte dank eines Kurssprungs von fast 17
Prozent die Gewinnerliste im Nebenwerte-Index SDax
unangefochten an. Der Halbleiterzulieferer erwartet nach einer
zuletzt trägen Geschäftsentwicklung schon im laufenden Quartal eine
deutliche Verbesserung.
Dagegen sackten die zuletzt gut gelaufenen Aktien von
Dax-Schlusslicht Heidelberg Materials um 3,4 Prozent
ab. Der Baustoffkonzern berichtete von einem gestiegenen Umsatz und
operativen Gewinn. Er engte zudem die Jahreszielspanne für das
operative Jahresergebnis etwas ein. Commerzbank -Titel
verloren 2,6 Prozent, nachdem die Frankfurter wegen einer höheren
Steuerlast einen rückläufigen Nettogewinn gemeldet hatten.
Bei Hellofresh ging die gestrige Talfahrt mit minus 7
Prozent ungebremst weiter. Ähnlich sah es beim
Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 mit Kurseinbußen
von 8,1 Prozent aus - hier hielten die Gewinnmitnahmen vom Vortag
an.
Bei MDax-Schlusslicht Lanxess standen Verluste von
10,5 Prozent zu Buche. Der Chemiekonzern wird in einem weiterhin
schwierigen Wirtschaftsumfeld vorsichtiger für die Gewinnentwicklung
im laufenden Jahr.
Hochtief-Aktien büßten bereits vor den am Nachmittag
anstehenden Quartalszahlen des Baukonzerns 2,8 Prozent ein.
Hamborner Reit war nach der Zahlenvorlage mit einem
Minus von 4,3 Prozent größter Verlierer im SDax. Die Aktien des
Immobilienunternehmens rutschten zudem auf ein Mehrjahrestief
ab./gl/zb