Aktien Frankfurt: Quartalszahlen und Zinsentscheidungen mahnen zur Zurückhaltung
Teils enttäuschende Unternehmensausblicke und
die anstehenden Zinsentscheidungen von Notenbanken haben am Dienstag
die Anleger am deutschen Aktienmarkt eher zurückgehalten. Der Dax
gab gegen Mittag um 0,13 Prozent auf 24.278 Punkte
nach.
Der Rekordrally an anderen wichtigen Börsen kann der deutsche
Leitindex weiterhin nicht folgen. Er bleibt auf Abstand zu seiner
Bestmarke von 24.771 Punkten, während in New York in Erwartung einer
baldigen Einigung im Zollstreit zwischen den USA und China der
Aktienmarkt am Vorabend in Rekordhöhen weiter haussiert hatte. "Der
Dax steht still, während die Wall Street brummt", beschrieb der
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets die
Situation.
Der MDax für die mittelgroßen Börsenkonzerne notierte
am Dienstag mit plus 0,07 Prozent auf 30.161 Punkten. Der EuroStoxx
50 , Leitindex der Euroregion, verlor rund 0,2
Prozent.
In der Bilanzsaison stehen mit Symrise und der
Deutschen Börse zwei Dax-Unternehmen im Blick.
Während es für die Papiere der Deutschen Börse um 1 Prozent nach
unten ging, verloren Symrise am Dax-Ende mehr als 4 Prozent. Der
Hersteller von Duft- und Geschmacksstoffen wird für das Wachstum im
laufenden Jahr noch vorsichtiger.
Spitzenreiter im Dax waren DHL Group mit plus 1,5
Prozent. Die Titel wurden von einer überraschend positiven
Umsatzprognose des US-Logistikkonzerns UPS mit nach oben gezogen.
Ferner verteuerten sich die Anteile des Medizinkonzerns Fresenius
nach einer Hochstufung durch Oddo BHF um 0,6 Prozent.
Ein Kursdebakel erlebten die Anleger von Suss Microtec
mit einem Verlust von einem Fünftel. Der
Halbleiterzulieferer hatte nach einem überraschend schwachen Quartal
seine Margenerwartungen an das Gesamtjahr gesenkt.
Auch der Finanzdienstleister Hypoport wurde
pessimistischer und kappte wegen schwächerer Geschäfte eines
Gemeinschaftsunternehmens mit der Deutschen Bank seine
Umsatzprognose für das laufende Jahr. Das Kursminus betrug 5,7
Prozent.
Für die Papiere des Eisenbahntechnik-Unternehmens Vossloh
ging es nach einer gestrichenen Kaufempfehlung von
Kepler Cheuvreux um fast 10 Prozent in die Tiefe.
Optimismus verbreitete hingegen Nordex . Der
Windturbinenhersteller rechnet nach einem guten Quartal mit einem
höheren Jahresgewinn als bisher angepeilt. Die Titel sprangen um
fast 17 Prozent hoch./ajx/jha/