ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Weitere Gewinnmitnahmen nach Rekordjagd
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Mittwoch nach einer
durchwachsenen Eröffnung letztlich moderate Verluste verzeichnet.
Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss 0,37
Prozent tiefer bei 46.121,28 Punkten. Der marktbreite S&P 500
sank um 0,28 Prozent auf 6.637,97 Punkte. Für den
technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es
um 0,31 Prozent auf 24.503,57 Punkte nach unten.
Bereits am Vortag hatten die Anleger angesichts der vorangegangenen
Rekordjagd Kasse gemacht. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte zudem
bei einem Konjunkturausblick gesagt, dass es im Spannungsfeld
zwischen Inflationsrisiken und dem sich abschwächenden Arbeitsmarkt
keinen risikolosen Pfad für die Geldpolitik gebe. Außerdem wies er
auf eine "recht hohe Bewertung" der Aktienkurse hin. Das ließ die
Investoren aufhorchen und etwas den Fuß vom Gaspedal nehmen, wie
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets schrieb.
Die darauffolgenden Gewinnmitnahmen könnten auch dem Umstand
geschuldet sein, dass in der kommenden Woche wieder einmal ein
Shutdown in den USA drohe, ergänzte Molnar. Obwohl die Stimmung an
der Wall Street also nicht mehr ganz so euphorisch sei, könnte die
Kursrally aber weitergehen.
Unter den Einzelwerten stach Micron mit einem Minus
von 2,8 Prozent auf 161,71 US-Dollar heraus. Micron berichtete zwar
von einer hohen Nachfrage nach Produkten rund um Künstliche
Intelligenz (KI). Trotz eines optimistischen Ausblicks des
Chipherstellers auf das laufende Quartal versilberten die Anleger
nach dem zuletzt guten Lauf der Aktien jedoch aufgelaufene
Kursgewinne. Am vergangenen Donnerstag hatten die Titel mit 170,45
Dollar ein Rekordhoch erreicht.
Für Oracle ging es um weitere 1,7 Prozent bergab. Der
Unternehmenssoftware-Spezialist will wegen der geplanten
Investitionen im KI-Bereich Anleihen im Wert von 15 Milliarden
Dollar ausgeben. Im bisherigen Jahresverlauf hat der Aktienkurs
schon um mehr als 80 Prozent zugelegt.
Bei Freeport-McMoRan mussten die Anleger zur
Wochenmitte einen Kurseinbruch von 17 Prozent verkraften. Der
Bergbaukonzern meldete einen Unglücksfall in der indonesischen
Grasberg-Mine, wo deshalb die Produktion gestoppt wurde. Zudem
senkte das Unternehmen seine Absatzprognose für das dritte Quartal.
Dagegen sprangen die in New York gelisteten Anteilsscheine von
Alibaba um 8,2 Prozent hoch. Der Chef des
chinesischen Amazon -Konkurrenten hatte höhere
Investitionen in Künstliche Intelligenz in Aussicht gestellt.
Intel -Papiere sprangen in den letzten Handelsminuten
um bis zu 8 Prozent hoch und behaupteten letztlich ein Plus von 6,4
Prozent. Kreisen zufolge hat der kriselnde Chipkonzern bei dem
iPhone-Hersteller Apple für Investitionen geworben,
um seine Geschäfte wieder in Schwung zu bringen. Vergangene Woche
hatte bereits der KI-Chip-Spezialist Nvidia mit
Investitionen über 5 Milliarden Dollar bei Intel Schlagzeilen
gemacht.
Ansonsten bewegten Analystenaussagen die Kurse. Für Titel des
Softwareanbieters Adobe ging es um 2,4 Prozent
abwärts, nachdem die US-Bank Morgan Stanley sie auf "Equal-Weight"
abgestuft hatte.
Die Aktien des Autobauers General Motors zogen indes
um 2,3 Prozent an, nachdem die Schweizer Großbank UBS eine
Kaufempfehlung ausgesprochen hatte./gl/men