Aktien New York: Weitere Gewinnmitnahmen nach Rekordjagd
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Mittwoch nach einer
durchwachsenen Eröffnung erneut Verluste verzeichnet. Zuletzt
notierte der Leitindex Dow Jones Industrial 0,37
Prozent tiefer bei 46.120,06 Punkten. Der marktbreite S&P 500
sank um 0,41 Prozent auf 6.629,30 Punkte. Für den
technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es
um 0,47 Prozent auf 24.465,00 Punkte nach unten.
Bereits am Vortag hatten die Anleger angesichts der vorangegangenen
Rekordjagd Kasse gemacht. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte zudem
bei einem Konjunkturausblick gesagt, dass es im Spannungsfeld
zwischen Inflationsrisiken und dem sich abschwächenden Arbeitsmarkt
keinen risikolosen Pfad für die Geldpolitik gebe. Außerdem wies er
auf eine "recht hohe Bewertung" der Aktienkurse hin. Das ließ die
Investoren aufhorchen und etwas den Fuß vom Gaspedal nehmen, wie
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets schrieb.
Die darauffolgenden Gewinnmitnahmen könnten auch dem Umstand
geschuldet sein, dass in der kommenden Woche wieder einmal ein
Shutdown in den USA drohe, ergänzte Molnar. Obwohl die Stimmung an
der Wall Street also nicht mehr ganz so euphorisch sei, könnte die
Kursrally aber weitergehen.
Unter den Einzelwerten stach Micron mit einem Minus
von 3,6 Prozent auf 160,44 US-Dollar heraus. Trotz eines
optimistischen Ausblicks des Chipherstellers auf das laufende
Quartal versilberten die Anleger nach dem zuletzt guten Lauf der
Aktien die aufgelaufenen Kursgewinne. Am vergangenen Donnerstag
hatten sie mit 170,45 Dollar ein Rekordhoch erreicht. Micron
berichtete über eine hohe Nachfrage nach Produkten rund um
Künstliche Intelligenz (KI).
Für Oracle ging es um weitere 3,4 Prozent bergab. Der
Unternehmenssoftware-Spezialist will wegen der geplanten
Investitionen im KI-Bereich Anleihen im Wert von 15 Milliarden
Dollar ausgeben. Im bisherigen Jahresverlauf hat der Aktienkurs
schon um mehr als 80 Prozent zugelegt.
Bei Freeport-McMoRan mussten die Anleger zur
Wochenmitte einen Kurseinbruch von 16,5 Prozent verkraften. Der
Bergbaukonzern meldete einen Unglücksfall in der indonesischen
Grasberg-Mine, wo deshalb die Produktion gestoppt wurde. Zudem
senkte das Unternehmen seine Absatzprognose für das dritte Quartal.
Dagegen sprangen die in New York gelisteten Anteilsscheine von
Alibaba um 8,3 Prozent hoch. Der Chef des
chinesischen Amazon -Konkurrenten hatte höhere
Investitionen in Künstliche Intelligenz in Aussicht gestellt.
Ansonsten bewegten Analystenaussagen die Kurse. Für Titel des
Softwareanbieters Adobe ging es um 3 Prozent abwärts,
nachdem die US-Bank Morgan Stanley sie auf "Equal-Weight" abgestuft
hatte.
Die Aktien des Autobauers General Motors zogen indes
um 1,8 Prozent an, nachdem die Schweizer Großbank UBS eine
Kaufempfehlung ausgesprochen hatte./gl/men