Aktien Frankfurt Ausblick: Dax versucht Erholung an 24.000-Punkte-Marke
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem schwachen Vortag im Zuge der
Enttäuschung über das Zollabkommen der Europäischen Union (EU) mit
den USA dürfte dem Dax eine deutliche Erholung
zunächst schwerfallen. Im Blick steht am Dienstag die runde Marke
von 24.000 Punkten.
Der X-Dax signalisierte den deutschen Leitindex rund
eine Stunde vor dem Handelsstart 0,4 Prozent höher auf 24.063
Punkte. Etwas darunter verläuft aktuell die
50-Tage-Durchschnittslinie als Indikator für den mittelfristigen
Trend. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
zeichnete sich ebenfalls ein freundlicher Auftakt ab.
Am New Yorker Aktienmarkt hatten die Anleger am Vortag verhalten auf
das Handelsabkommen zwischen der EU und den USA reagiert. In Asien
gaben die Kurse am Dienstag überwiegend nach.
Positiv sei mit Blick auf den Zolldeal hervorzuheben, dass "die
Unsicherheit und die Sorge vor einer Eskalation im Handelskonflikt
beseitigt wurden", schrieben die Experten der Landesbank
Hessen-Thüringen (Helaba). Belastende Faktoren blieben aber und
würden ihre Wirkung in den kommenden Monaten entfalten.
Preissteigernde und produktionsdämpfende Effekte in den USA
beziehungsweise in der Europäischen Union seien zu erwarten.
Hierzulande müssen Anleger eine Reihe von Unternehmensnachrichten
mit Licht und Schatten verarbeiten. So blickt der
Halbleiterzulieferer Suss hinsichtlich der
Profitabilität pessimistischer auf das laufende Jahr. Einmaleffekte
in Form von Anlaufkosten für die Produktion des
UV-Projektionsscanners in Taiwan und Wertberichtigungen auf Vorräte
im Rahmen eines eingestellten Projekts hatten das Bruttoergebnis
außerordentlich belastet. Damit notierten die Aktien auf der
Handelsplattform Tradegate elf Prozent unter dem Xetra-Schluss vom
Montag.
Der Chip-Zulieferer Siltronic schaut zwar mangels
deutlicher Nachfrageerholung vorsichtiger auf die Umsatzentwicklung
2025. Im zweiten Quartal schnitt das Unternehmen jedoch besser ab
als von Analysten im Schnitt erwartet. Hier stand zuletzt ein Plus
von fast zwei Prozent zu Buche.
Die Online-Apotheke Redcare Pharmacy (Shop Apotheke)
verdiente im zweiten Quartal operativ überraschend mehr als vor
einem Jahr. Damit stiegen die Anteilsscheine auf Tradegate um gut
vier Prozent.
Der Softwareanbieter Teamviewer konnte im zweiten
Jahresviertel trotz des schwierigen Umfelds in den USA vor allem bei
der Ertragskraft punkten. Die Anleger honorierten dies auf Tradegate
mit einem Plus von fast acht Prozent.
Abseits der Berichtssaison zogen die Papiere von Heidelberger
Druckmaschinen (Heidelberg) auf Tradegate um mehr als
acht Prozent an. Der Maschinenbauer steigt im Zuge einer
strategischen Partnerschaft mit Vincorion Advanced Systems in das
Geschäft mit der Rüstungsindustrie ein./la/mis