Aktien Frankfurt: Dax gibt nach - Sartorius knicken ein
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist nach einem
lustlosen Wochenstart unter Druck geraten. Auf die Stimmung drückten
enttäuschende Geschäftszahlen hiesiger und europäischer Unternehmen.
Der deutsche Leitindex fiel bis zum Dienstagmittag um 0,85 Prozent
auf 24.101 Punkte.
Aktuell befindet sich das Börsenbarometer auf Schlingerkurs. Am
Freitag war der Dax noch fast auf 24.500 Punkte gestiegen. Der
jüngste Rekord bei 24.639 Punkten bleibt in Sichtweite, die Anleger
scheuen aktuell aber offenbar größere Wetten.
Im Zollstreit mit den Vereinigten Staaten rückt die Frist 1. August
immer näher. Sollte die Verhandlungen zwischen der Europäischen
Union (EU) und den USA bis dahin kein Ergebnis bringen, will
US-Präsident Donald Trump Einfuhrabgaben in Höhe von 30 Prozent
verhängen, auf die die EU wiederum mit Gegenzöllen reagieren wird.
"Das Damoklesschwert Zollstreit schwebt weiter über dem deutschen
Aktienmarkt", schrieb Stratege Jürgen Molnar vom Handelshaus
Robomarkets. Während sich die Indizes in den USA Stück für Stück
nach oben pirschten, herrsche in Frankfurt wegen der entsprechenden
Zurückhaltung Sommerpause.
Der MDax der mittelgroßen Börsentitel büßte in dieser
Gemengelage seine Vortagesgewinne ein und verlor 0,82 Prozent auf
31.084 Punkte. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50
fiel um 0,7 Prozent.
Hierzulande sackten die Aktien von Sartorius um 8,4
Prozent ab und waren damit das klare Schlusslicht im Dax. Der neue
Chef des Labor- und Pharmazulieferers sieht den Konzern zwar nach
einem erwartungsgemäßen zweiten Quartal auf Kurs. Analysten zufolge
gibt es jedoch Fragen mit Blick auf die Auftragsdynamik. Damit
könnten Zweifel an einer starken Geschäftsbelebung aufkommen.
Bei Anteilsscheinen aus der Halbleiterbranche sorgte einer weniger
optimistische Prognose von NXP Semiconductors für
Molltöne. Für die Papiere des Chipkonzerns Infineon
ging es damit um 3,4 Prozent nach unten. Im MDax verloren Aixtron
2,8 Prozent. Unter den schwächsten Werten im
Nebenwerteindex SDax fielen Jenoptik
um 4,8 Prozent und Elmos Semoconductor um 4,2
Prozent.
Die Aktien von Symrise litten mit minus 2,4 Prozent
unter den Resultaten des Schweizer Duft- und Aromenherstellers
Givaudan . Analyst Konstantin Wichert von der Baader
Bank sprach von einem durchwachsenen Zahlenwerk angesichts des
außergewöhnlich starken Vergleichszeitraums des Vorjahres. Dabei
habe der Zollstreit mit den USA Spuren hinterlassen.
Die Papiere von SMA Solar sanken zuletzt noch um gut
zwei Prozent, nachdem sie zu Handelsbeginn um mehr als 6 Prozent
abgerutscht waren. Der Wechselrichter-Hersteller hatte im zweiten
Quartal die Erwartungen von Experten verfehlt. Der Auftragsbestand
stütze, doch mit Blick auf den Auftragseingang bleibe er vorsichtig,
schrieb Experte Constantin Hesse vom Analysehaus Jefferies./la/mis