ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Nasdaq 100 mit Rekordhoch und S&P dicht dran
NEW YORK (dpa-AFX) - Am US-Aktienmarkt war am Donnerstag bereits der
zweite Leitindex dicht dran an einem Rekordhoch. Nachdem der
Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 seine Rekordjagd
am Vortag schon eröffnet hatte, war nun der marktbreite S&P 500
ganz nah an einer Bestmarke. In der Spitze fehlte ihm
nur ein einziger Punkt. Aus dem Handel ging der S&P 0,80 Prozent
höher bei 6.141,02 Zählern.
Ein erneuter Rekord gelang dem technologielastigen Leitindex Nasdaq
100, der am Donnerstag 0,94 Prozent höher bei 22.447,29 Punkten über
die Ziellinie ging. Neben der weiterhin bei Tech-Werten gültigen
KI-Fantasie kam im Sektor ein optimistischer Ausblick von Micron
gut an, auch wenn die Micron-Aktien selbst ihrer
jüngsten Kursrally etwas Tribut zollten.
Der Dow Jones Industrial hat es auf dem Weg zu
Höchstständen noch etwas weiter. Auch wenn der Wall-Street-Leitindex
am Donnerstag 0,94 Prozent auf 43.386,84 Punkte zulegte, fehlen ihm
zur Bestmarke noch fast 1.700 Punkte.
Dass an den New Yorker Börsen wieder Rekorde möglich sind, wird am
Markt vor allem auf das Vertrauen der Anleger in die Künstliche
Intelligenz zurückgeführt. Der Megatrend lasse die Unternehmen
wachsen und erhöhe ihre Widerstandsfähigkeit, hieß es am Markt. Die
nach wie vor präsenten Ängste rund um Kriege und Zollstreitigkeiten
ließen die Anleger beiseite.
Auch Zinssenkungshoffnungen wurden geschürt. Einem Pressebericht
zufolge könnte US-Präsident Donald Trump schon weit vor dem Ablauf
der Amtszeit eine Nachfolgeregelung für den US-Notenbankchef Jerome
Powell treffen. Unter Anlegern wurde deshalb die Vermutung geäußert,
dass ein sogenannter Schatten-Vorsitzender geschaffen wird, der im
Hintergrund bereits die Zügel hält. Laut dem Devisenexperten Michael
Pfister von der Commerzbank würde damit auch die Wahrscheinlichkeit
früherer Zinssenkungen steigen.
Micron-Aktien erreichten wegen eines optimistischen
Ausblicks in den ersten Minuten mit fast 130 Dollar einen weiteren
Höchststand seit fast einem Jahr. Laut Harlan Sur von JPMorgan
wurden solide Ergebnisse und ein starker Ausblick abgeliefert. Nach
einem starken Juni setzten aber erste Gewinnmitnahmen ein, auch wenn
zahlreiche Analysten ihre Kursziele kräftig aufstockten. Die Aktien
büßten am Ende ein Prozent ein.
Die Aktien des KI-Vorzeigeunternehmens Nvidia setzten
ihre wieder aufgenommene Rekordjagd mit einem halben Prozent Plus
fort. Sie hinkten damit der Gesamttendenz unter den "Glorreichen
Sieben" aber eher nach. Stärker zeigten sich die Internet-Konzerne
Alphabet , Amazon und Meta
, deren Aktien bis zu 2,5 Prozent gewannen. Apple
dagegen setzten ihre diesjährige, mit Zollsorgen
kombinierte Schwäche mit einem Abschlag von 0,3 Prozent fort.
Rekorde gab es vereinzelt auch im Dow, darunter im Bankensektor. Von
JPMorgan gab es schon in den vergangenen Tagen
Bestmarken, doch nun erreichten auch die Aktien von Goldman Sachs
einen Höchststand. Mit einem Kurssprung um 2,6
Prozent gehörten sie auch zur Spitzengruppe im Dow.
Um fast elf Prozent nach oben schossen die Anteilsscheine von H. B.
Fuller , nachdem der Klebstoffhersteller einen starken
Zwischenbericht vorgelegt hatte. Im abgelaufenen Geschäftsquartal
habe das operative Ergebnis um sechs Prozent über der
Konsensschätzung gelegen, schrieb Analyst Guillaume Delmas von der
Schweizer Bank UBS./tih/jha/