PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Anders als im robusten Dax
hat sich an anderen europäischen Börsen am Donnerstag
wenig getan. Sowohl der Auswahlindex der Eurozone Eurostoxx 50 als
auch der breiter gefasste Stoxx 50 verzeichneten leichte Verluste,
und profitierten damit nicht von den Kursgewinnen an der Wall Street
und dem neuerlichen Rekordhoch im Technologie-Auswahlindex Nasdaq
100 .
Der EuroStoxx 50 schloss 0,15 Prozent tiefer bei
5.244,03 Punkten. Außerhalb des Euroraums hielt sich der Schweizer
SMI stabil bei 11.880 Punkten, während der britische
Leitindex FTSE 100 um 0,19 Prozent zulegte auf
8.735,60 Punkte.
Die Waffenruhe in Nahost hat ihre Triebkraft längst verloren und
ganz abhaken können die Anleger ihre Sorgen ohnehin nicht. Denn im
Iran hat der Wächterrat der vorübergehenden Aussetzung der
Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA)
zugestimmt. Derweil schwebt auch die im Juli anstehende Entscheidung
des Weißen Hauses über die Zölle gegen die EU als Damoklesschwert
über dem Markt. Die Anleger halten sich daher mit größeren Wetten
zurück.
Die ersten Plätze im EuroStoxx gehörten den ebenfalls im deutschen
Dax notierten Airbus und weiteren
deutschen Unternehmen. Darunter auch Infineon mit
einem Kursplus von 1,4 Prozent. Die Halbleiterbranche profitierte
vom optimistischen Ausblick des US-Konzerns Micron Technology
.
Aber nicht alle: Denn die Papiere des Zulieferers ASML
verloren etwa 2,5 Prozent. Analyst Janardan Menon von
der Investmentbank hatte seine Kaufempfehlung für die Papiere der
Niederländer gestrichen. Er begründete dies mit den aus seiner Sicht
nun schwächeren Aussichten für die Hersteller von
Halbleiter-Equipment. Er strich auch seine Empfehlung für ASM
International . Die Aktien schlossen 0,6 Prozent
tiefer.
Schwach waren auch die Aktien des Zahlungsabwicklers Adyen
mit einem Abschlag von mehr als 3 Prozent. Tags zuvor
waren die Papiere des Branchenkollegen Worldline nach einem Bericht
eines Investigativnetzwerks schwer unter Druck geraten und auf ein
Rekordtief gefallen. Von dort aus erholten sie sich am Donnerstag
etwas.
Stark waren derweil die Anteilsscheine der UBS mit
über 2 Prozent Kursplus. Die Wirtschaftskommission des Schweizer
Nationalrats hat die belastende Diskussion über die Stärkung der
Kapitalausstattung des Unternehmens vertagt./ag/jha/