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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Im Minus - Nahost-Krieg und US-Zinsen im Blick

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die angespannte Situation in Nahost und die anstehende US-Leitzinsentscheidung haben am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch zu Vorsicht und Zurückhaltung geführt. Nach einem schwachen Handelsschluss am Vortag ging es noch etwas weiter abwärts.

Mit Blick auf den Krieg zwischen Israel und dem Iran reichten Aussagen von US-Präsident Donald Trump am Nachmittag nicht aus, um die Verluste wettzumachen. Trump sagte, der Iran denke über die Möglichkeit von Verhandlungen nach. Die Ölpreise gaben daraufhin nach.

Der Dax verlor letztlich 0,50 Prozent auf 23.317,81 Punkte. Es gehe für den deutschen Leitindex nun darum, die Marke von 23.300 Punkten zu halten, um aus der laufenden Konsolidierung keine stärkere Korrektur werden zu lassen, schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Für den MDax , den Index der mittelgroßen Unternehmen, ging es zur Wochenmitte um 0,12 Prozent auf 29.684,32 Zähler nach unten.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,41 Prozent schwächer auf 5.266,91 Punkten. In London verbuchte der FTSE 100 ein kleines Plus, während in Zürich der SMI moderat nachgab. In New York legten der Leitindex Dow Jones Industrial und der technologielastige Nasdaq 100 zum europäischen Börsenschluss etwas zu.

Im Nahost-Kriegskonflikt wird es für den weiteren Verlauf derzeit als entscheidend angesehen, wie sich die USA verhalten. Auch ein militärisches Eingreifen der Supermacht ist nicht ausgeschlossen. "Mit der Frage nach dem Eintritt der USA in den Nahost-Konflikt ist die Börse wie schon im Zollkonflikt einmal mehr der Unberechenbarkeit eines Donald Trump ausgeliefert", kommentierte der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets.

Der Fokus richtet sich am Mittwoch außerdem auf die US-Geldpolitik. Erwartet wird, dass die Notenbank Fed am Abend mitteleuropäischer Zeit den Leitzins unverändert lässt, weshalb vor allem der geldpolitische Ausblick beachtet werden dürfte. Experte Stanzl befürchtet stark sinkende Kurse an der Wall Street, sollte die Fed einen Zinspfad veröffentlichen, in dem kaum noch Hoffnung auf tiefere Zinsen steckt.

Im Dax waren erneut Fresenius Medical Care (FMC) schwach, die Titel verloren 1,4 Prozent. Am Vortag hatte schon der Kapitalmarkttag des Dialysekonzerns angesichts fehlender mittelfristiger Umsatzziele enttäuscht.

Mit Airbus (+1,4%) und MTU (+3,3%) waren im Dax zwei Aktien aus der Luftfahrtbranche unter den größten Gewinnern. MTU erreichten zudem ein Rekordhoch. Der Flugzeugbauer Airbus macht seine Dividendenpolitik attraktiver und bestätigte die Jahresziele. Bei MTU lobten Experten vor allem die robuste Nachfrage im zivilen Luftfahrtgeschäft.

An der MDax-Spitze erholten sich Gerresheimer mit plus 6,4 Prozent von ihren Vortagesverlusten. Die Finanzinvestoren Warburg Pincus und KPS sprechen dem Spezialverpackungshersteller zufolge immer noch über eine gemeinsame Übernahme des Unternehmens. Am Dienstag hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen Gegenteiliges berichtet.

Im SDax richteten sich die Blicke auf die Deutsche Pfandbriefbank (PBB) , die ihren Rückzug aus dem US-Markt bekanntgab. Sie schließt daher einen Verlust im laufenden Jahr nicht aus und kassierte die Prognose für 2025. Die Papiere büßten 5,7 Prozent ein./ajx/he

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

 ISIN  DE0008469008  DE0008467416

AXC0234 2025-06-18/18:00

Relevante Links: MTU Aero Engines AG, Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA, Deutsche Pfandbriefbank AG, Gerresheimer AG, Airbus SE

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