ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: EuroStoxx gibt weiter nach - FTSE nahe Rekord
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Aktien aus der Eurozone haben am
Donnerstag erneut nachgegeben. Der EuroStoxx 50 sank
um 0,60 Prozent auf 5.360,82 Punkte und knüpfte damit an seine
jüngste Schwäche an. Er hat an allen vier Tagen dieser Handelswoche
im Minus geschlossen. Sein Jahresplus ist mittlerweile auf weniger
als zehn Prozent geschrumpft. Marktbeobachter warnen schon seit
einigen Tagen davor, dass die Luft nach oben dünner geworden ist.
Außerhalb des Euroraums zeigt sich der britische FTSE 100
in dieser Woche besser, denn er setzte seinen
jüngsten Aufwärtstrend mit einer Annäherung an seinen Rekord fort.
Über die Ziellinie ging der Londoner Leitindex am Donnerstag 0,23
Prozent höher bei 8.884,92 Zählern. Der Schweizer SMI
beendete den Handel 0,06 Prozent höher bei 12.323,40 Punkten.
Die zuletzt günstigen Signale aus den Handelsgesprächen zwischen den
USA und China vermochten nicht, über den weiter schwelenden Konflikt
hinwegzutäuschen. "Trotz zweitägiger Gespräche, symbolischer
Zugeständnisse und neuer Zoll-Ankündigungen bleibt die
Verunsicherung spürbar", hieß es in einem Kommentar des Brokers
Index-Radar. Denn bei den Zöllen bleibe vieles offen. An den Börsen
sei nach der jüngsten Aufwärtsbewegung eine "Konsolidierung mit
Tendenz zur Müdigkeit" zu beobachten. Das dürfte sich in den
kommenden Wochen fortsetzen.
Ölwerte legten zu. Sie profitierten von höheren
Ölpreisen. Signale aus dem Nahen Osten verheißen wohl nichts Gutes.
So hatten die USA wohl aus Sicherheitsgründen ihr Botschaftspersonal
im Irak reduziert. Offiziell gab es dafür zwar keine Begründung,
unbestätigten US-Medienberichten zufolge ist es jedoch die Furcht
vor einem bevorstehenden israelischen Angriff auf den Iran.
Aktien von Fluglinien und Reiseveranstaltern gaben
dagegen deutlich nach. Bei Fluggesellschaften droht der höhere
Ölpreis die Treibstoffkosten nach oben zu treiben. Die Branche wurde
darüber hinaus vom Absturz eines Boeing
-Passagierflugzeugs in Indien belastet. Viele Menschen
sind dabei gestorben. Aktien von Air France-KLM
sanken um mehr als sieben Prozent. Im Billigfliegerbereich gaben die
Titel von Easyjet um 3,8 Prozent nach.
Die Aktien europäischer Versicherer litten unter einer Studie von
Barclays. Expertin Claudia Gaspari hatte das Branchenvotum nach
relativ guter Kursentwicklung auf "Neutral" gesenkt und hält die
Bewertung einstweilen für ausgereizt. Zu den abgestuften
Einzelwerten zählten Zurich und Swiss Re
, deren Aktien bis zu 3,2 Prozent verloren.
Auch im Technologiesektor standen die Kurse unter Druck. In diesem
Branchenumfeld fielen die Anteile von BE Semiconductor
jedoch positiv auf, indem sie 3,6 Prozent zulegten.
Eine längerfristig höhere Umsatzprognose und optimistische Aussagen
zur Profitabilität trieben den Aktienkurs auf den höchsten Stand
seit Januar.
In London gefragt waren die Aktien von Tesco , die um
1,6 Prozent kletterten. Die britische Supermarktkette habe im ersten
Geschäftsquartal stark abgeschnitten und die Erwartungen
übertroffen, schrieb William Woods von Bernstein in einer
Einschätzung./tih/jha/