ROUNDUP/Kreise: China erwägt Bestellung Hunderter Airbus-Jets - Kurssprung
TOULOUSE (dpa-AFX) - China könnte beim Besuch europäischer
Staatsoberhäupter im Juli hunderte Flugzeuge bei Airbus
An der Börse kamen die Neuigkeiten gut an: Die Airbus-Aktie legte
bis zur Mittagszeit um rund vier Prozent auf 172,74 Euro zu und
näherte sich damit ihrem Rekordhoch von gut 177 Euro von Anfang
März. Zugleich gehörte sie am Mittwoch zu den Spitzenreitern im Dax
Einer Quelle zufolge könnte Chinas Großauftrag für Airbus zwischen 200 und 500 Flugzeuge umfassen. Sicher ist der Deal den Insidern zufolge aber noch nicht. Die Verhandlungen könnten noch scheitern oder länger dauern. Airbus lehnte eine Stellungnahme auf Nachfrage vom Bloomberg ab. Vertreter der chinesischen Zivilluftfahrtbehörde hätten nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme reagiert, hieß es weiter.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) könnten wie andere Staatsoberhäupter Peking im Juli besuchen, um das 50-jährige Bestehen der diplomatischen Beziehungen zwischen China und der Europäischen Union zu feiern. Ihre Länder sind die beiden größten Anteilseigner von Airbus.
Ein öffentlichkeitswirksames Geschäft mit Airbus wäre auch ein Signal an die US-Regierung von Präsident Donald Trump. China und die USA - die beiden größten Volkswirtschaften der Welt - befinden sich aktuell in einem umfassenden Handels- und Zollstreit.
Im April war bekannt geworden, dass Chinas Fluggesellschaften bis auf Weiteres keine von ihnen bestellten Boeing-Flugzeuge mehr annehmen. Boeing-Chef Kelly Ortberg hatte bestätigt, dass drei brandneue Maschinen in China zur Auslieferung bereitgestanden hatten.
Dabei sind neue Passagierjets weltweit heiß begehrt. Die Auftragsbücher von Airbus und Boeing sind prall gefüllt. Vor allem die Wartezeiten für die viel gefragten Mittelstreckenflugzeuge aus Airbus' Modellfamilie A320neo betragen mehrere Jahre. Der Hersteller und seine Zulieferer kommen mit dem Produktionsausbau kaum hinterher.
Unterdessen kämpft Boeing seit 2019 infolge zweier Abstürze, eines Beinahe-Unglücks und etlicher Produktionsmängel mit hausgemachten Problemen. Der Konzern darf die Produktion seiner meistgefragten Modellreihe 737 Max wegen behördlicher Auflagen deshalb bis auf Weiteres nicht weiter hochfahren. Aus China hat der US-Konzern schon seit 2017 keine größere Bestellung mehr erhalten.
Airbus und Boeing teilen den Weltmarkt für Mittel- und
Langstreckenflugzeuge fast komplett unter sich auf. Zwar hat China
mit der Comac C919 inzwischen ebenfalls einen Mittelstreckenjet mit
aktueller Technik im Angebot. Doch dessen Triebwerke kommen von CFM,
einem Gemeinschaftsunternehmen von Safran
ISIN DE000A0D9PT0 NL0000235190 US0970231058 CNE1000001S0 CNE1000002T6
AXC0123 2025-06-04/12:28
Relevante Links: Air China Limited, MTU Aero Engines AG, Airbus SE, Boeing Company, Rolls-Royce Holdings plc, Safran SA, GE Aerospace