Aktien Frankfurt: Anleger ziehen sich weiter zurück
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Donnerstag
weiter korrigiert. Nach Verlusten im frühen Handel bis unter 19.100
Punkte gab er am Nachmittag noch um 0,45 Prozent auf 19.171,61
Punkte nach.
"Der Dax hat Kraft verloren", schrieb Analyst Christian Henke vom
Broker IG. Angesichts der viel zu guten Konjunkturdaten in den USA,
die eine Zinssenkung im Dezember erschweren könnten, der wieder
anziehenden Inflation in der Eurozone und der mit Spannung
erwarteten Präsidentschaftswahl in den USA zögen sich die Anleger
zurück.
Am Dienstag war der deutsche Leitindex mit einem Vorstoß auf das
jüngste Rekordhoch bei rund 19.675 Punkten gescheitert. Statt an der
Schallmauer von 20.000 Punkten müssen sich die Anleger nun an der
runden Marke 1000 Zähler tiefer orientieren. Für den endenden Monat
Oktober steht inzwischen ein Minus zu Buche. Für das Gesamtjahr
liegt der Dax aber immer mit über 14 Prozent vorne.
Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte sank am
Donnerstag um 0,64 Prozent auf 26.460,08 Zähler. Der EuroStoxx 50
als Leitindex der Eurozone verlor 0,7 Prozent.
Die Berichtssaison ging am vorletzten Handelstag der Woche weiter.
Im Fokus stand Airbus . Die Zahlen des Flugzeugbauers
kamen gut an. Die Papiere gewannen 2,2 Prozent. Dass sich Airbus im
Schlussquartal wohl etwas strecken muss, um die angepeilten
Auslieferungen für das Gesamtjahr zu erreichen, hemmte den Kurs
nicht.
Airbus punktete auch mit der Meldung, dass der Chef des
Triebwerkherstellers MTU , Lars Wagner, zu Airbus
wechseln und dort die Verkehrsflugzeugsparte leiten wird. Die
MTU-Papiere verloren am Donnerstag 1,6 Prozent, haben allerdings
eine fulminante Rally hinter sich.
Im Sog vorbörslich starker Kursverluste in New York für den
US-Kosmetikkonzern Estee Lauder sanken hierzulande die Papiere von
Beiersdorf um 2,4 Prozent. Estee Lauder kassierte die
Jahresziele und kürzte die Dividende.
Der Lkw- und Zugbremsenhersteller Knorr-Bremse hob
nach dem Abschluss eines Zukaufs in Nordamerika seine Umsatzprognose
wie erwartet an. Die Aktien zollten aber ihrem guten Lauf Tribut und
verloren 4,4 Prozent.
Im Plus mit 6,6 Prozent notierten die Anteile des Autozulieferers
Stabilus , der dank eines starken Schlussspurts und
einer Übernahme im vergangenen Geschäftsjahr operativ besser
abgeschnitten hatte als erwartet.
Der Euro notierte am Nachmittag mit 1,0881 US-Dollar.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag
auf 1,0815 Dollar festgesetzt, womit der Dollar 0,9246 Euro gekostet
hatte.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,27 Prozent am Vortag
auf 2,37 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,59
Prozent auf 125,30 Punkte nach. Der Bund-Future gab
zuletzt um 0,05 Prozent auf 131,44 Zähler./ajx/stk