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Börse Express Kommentar: Spionage unter dem Vorwand des Aktionärsschutzes
Wie die Wirtschaftswoche meldete, fand Ende August eine Razzia beim Deutschen Telekom Chef Rene Obermann statt. Grund des Theaters: Unter seiner Verantwortung als Chef der Telekom-Osteuropa-Aktivitäten sollen angeblich die Magyar Telekom und andere Osteuropa-Gesellschaften vor fünf Jahren Bestechungsgelder oder Schmiergelder an Politiker bezahlt haben, um Vorteile bei der Erlangung von Mobilfunk-Lizenzen u.ä. zu erhalten. Initiiert haben die Untersuchung das US-Justizministerium und die SEC.
Was geht das diese nun eigentlich an, wird man sich fragen?
Die Dt. Telekom hatte das Pech, zur damaligen Zeit der N.Y. Börse gelistet zu sein, was den Amerikanern das Recht gibt, in Unternehmensangelegenheiten herumzuschnüffeln, angeblich zum Nutzen der Aktionäre. Nur, was soll den Aktionären für Schaden entstanden sein, wenn die Dt. Telekom in Osteuropa Schmiergelder gezahlt hat? Vielleicht wäre ihnen ein Schaden entstanden, wenn sie keine gezahlt hätte, aber andere Unternehmen (z.B. amerikanische) schon. Es ist ja bekannt, dass die USA ausgiebig in Wirtschaftsangelegenheiten herumspionieren (NSA/Echelon) und selbst mit Bestechung und noch ganz anderen Mitteln arbeiten, wo nötig. Handelt es sich dagegen um Nicht-US-Unternehmen, wird schnell die US-Justiz aktiv und die europäische hilft fleissig mit (wäre dies wohl umgekehrt auch so, dass die USA willfährig Rechtshilfe gewähren würden, wenn gegen GE und Konsorten von Europa aus ermittelt würde?).
Inzwischen haben sich zahlreiche Unternehmen, die sich Anfang des Jahrzehnts in den USA an der Börse listen haben lassen, wieder delistet, auch die Dt.Telekom. Denn ausser grossem Verwaltungsaufwand, um überzogene US-Gesetze zu befolgen (Sarbanes-Oxly-Act etc.), bringt ein Listing in den USA gerade mal Null (man hoffte auf US-Pensionskassengelder in grossem Umfang). Und eventuell jede Menge Scherereien, wenn unter dem Vorwand des Aktionärsschutzes bei den Unternehmen herumzuspionieren begonnen wird.
Aus dem Börse Express vom 14. September 2010
Was geht das diese nun eigentlich an, wird man sich fragen?
Die Dt. Telekom hatte das Pech, zur damaligen Zeit der N.Y. Börse gelistet zu sein, was den Amerikanern das Recht gibt, in Unternehmensangelegenheiten herumzuschnüffeln, angeblich zum Nutzen der Aktionäre. Nur, was soll den Aktionären für Schaden entstanden sein, wenn die Dt. Telekom in Osteuropa Schmiergelder gezahlt hat? Vielleicht wäre ihnen ein Schaden entstanden, wenn sie keine gezahlt hätte, aber andere Unternehmen (z.B. amerikanische) schon. Es ist ja bekannt, dass die USA ausgiebig in Wirtschaftsangelegenheiten herumspionieren (NSA/Echelon) und selbst mit Bestechung und noch ganz anderen Mitteln arbeiten, wo nötig. Handelt es sich dagegen um Nicht-US-Unternehmen, wird schnell die US-Justiz aktiv und die europäische hilft fleissig mit (wäre dies wohl umgekehrt auch so, dass die USA willfährig Rechtshilfe gewähren würden, wenn gegen GE und Konsorten von Europa aus ermittelt würde?).
Inzwischen haben sich zahlreiche Unternehmen, die sich Anfang des Jahrzehnts in den USA an der Börse listen haben lassen, wieder delistet, auch die Dt.Telekom. Denn ausser grossem Verwaltungsaufwand, um überzogene US-Gesetze zu befolgen (Sarbanes-Oxly-Act etc.), bringt ein Listing in den USA gerade mal Null (man hoffte auf US-Pensionskassengelder in grossem Umfang). Und eventuell jede Menge Scherereien, wenn unter dem Vorwand des Aktionärsschutzes bei den Unternehmen herumzuspionieren begonnen wird.
Aus dem Börse Express vom 14. September 2010