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'Für manche Telekoms wird eine stabile Dividende nicht mehr leistbar sein'
Börse Express: Wie steht der CEE-Telekomsektor, zu dem Sie ja auch die Telekom Austria zählen, im Vergleich zur westeuropäischen Peergroup da?
Vera Sutedja: Der CEE-Telekomsektor wird mit einem Aufschlag von ca. 15% bezüglich KGV gegenüber der westeuropäischen Konkurrenz gehandelt. Umsatz und EBITDA des CEE-Telekomsektors sind 2009 wegen der schwachen Wirtschaftslage in den CEE Ländern stärker gesunken als die der westeuropäischen Peergroup. Die Performance im heurigen Jahr wird leider ähnlich sein. Eine Erholung erwarten wir erst ab 2011.
BE: Was sind die wichtigsten Wachstumstreiber/Herausforderungen für den Sektor?
Sutedja: Das mobile Breitband, IPTV und IT-Dienstleistungen sind die wichtigsten Wachstumstreiber. Sie bringen allerdings Herausforderungen für das feste und mobile Netzwerk. Eventuell müssen die Telekomunternehmen auf Glasfaser und 4G-Netzwerk umsteigen, um die Qualität und Geschwindigkeit der Breitbandprodukte aufrechtzuerhalten.
BE: Die Unternehmen, so auch die Telekom Austria, haben ja mit einer Margen-Erosion im Mobilfunk-Bereich zu kämpfen. Wie schätzen Sie hier die weitere Entwicklung ein?
Sutedja: Ich erwarte keine Änderung. In Österreich haben wir vier gute Mobilfunkbetreiber. Sie haben alle viel ins Netzwerk investiert und sie bieten alle ähnliche Services an. Die Kunden können entscheiden, wer das beste (günstigste) Angebot anbietet.
BE: Rund um Übernahmen und Privatisierungen ist es zuletzt etwas ruhig geworden. Erwarten Sie kurz/mittelfristig wieder ein "Anspringen" dieser Kurstreiber?
Sutedja: Wir sehen momentan viele Telekomunternehmen, die zum Verkauf stehen - besonders in Polen und am Balkan.
BE: Erwarten Sie weiteren Druck von regulatorischer Seite für die Unternehmen?
Sutedja: Ja, wie zum Beispiel eine weitere Reduzierung der Roaming-Tarife und Mobilterminierungsentgelte.
BE: Sie gehen in Ihrer Analyse auch auf die hohen notwendigen Investments ein und die Frage des Returns darauf. Welche Unternehmen werden hier besser, welche schlechter abschneiden?
Sutedja: Unternehmen mit hoher Liquidität, wie die kroatische Telekom und die Telefónica O2, können sich sowohl hohe Investitionen als auch Dividenden leisten. Andere Unternehmen können nur etwas weniger an Dividenden ausschütten oder müssen zusätzliche Finanzierungen aufnehmen, um die Dividende stabil zu behalten. Das ist unserer Meinung nach nicht sinnvoll.
BE: Was sind ihre Top Picks im Sektor?
Sutedja: Wir haben momentan nur eine Kaufempfehlung und die ist für die an der Börse in Istanbul notierte Turk Telekom.
BE: Spricht ausser der hohen Dividendenrendite ein weiterer Grund für ein Investment in den Sektor?
Sutedja: Wie das Unternehmen die Dividende finanzieren und die Nachhaltigkeit der Dividende sicherstellen kann, ist unserer Meinung nach wichtiger als das Dividendenniveau selbst. Manche Telekomunternehmen können sich zukünftig stabile Dividenden einfach nicht mehr leisten, besonders während der starken Investitions- phase (z. B. Magyar Telekom).
BE: Prinzipiell: Eher Telekomaktie oder Telekomanleihe?
Sutedja: Telekomaktie während Erholungs- und Wachstumsphasen, Telekomanleihe während Investitionsphasen.
(bs)
Vera Sutedja: Der CEE-Telekomsektor wird mit einem Aufschlag von ca. 15% bezüglich KGV gegenüber der westeuropäischen Konkurrenz gehandelt. Umsatz und EBITDA des CEE-Telekomsektors sind 2009 wegen der schwachen Wirtschaftslage in den CEE Ländern stärker gesunken als die der westeuropäischen Peergroup. Die Performance im heurigen Jahr wird leider ähnlich sein. Eine Erholung erwarten wir erst ab 2011.
BE: Was sind die wichtigsten Wachstumstreiber/Herausforderungen für den Sektor?
Sutedja: Das mobile Breitband, IPTV und IT-Dienstleistungen sind die wichtigsten Wachstumstreiber. Sie bringen allerdings Herausforderungen für das feste und mobile Netzwerk. Eventuell müssen die Telekomunternehmen auf Glasfaser und 4G-Netzwerk umsteigen, um die Qualität und Geschwindigkeit der Breitbandprodukte aufrechtzuerhalten.
BE: Die Unternehmen, so auch die Telekom Austria, haben ja mit einer Margen-Erosion im Mobilfunk-Bereich zu kämpfen. Wie schätzen Sie hier die weitere Entwicklung ein?
Sutedja: Ich erwarte keine Änderung. In Österreich haben wir vier gute Mobilfunkbetreiber. Sie haben alle viel ins Netzwerk investiert und sie bieten alle ähnliche Services an. Die Kunden können entscheiden, wer das beste (günstigste) Angebot anbietet.
BE: Rund um Übernahmen und Privatisierungen ist es zuletzt etwas ruhig geworden. Erwarten Sie kurz/mittelfristig wieder ein "Anspringen" dieser Kurstreiber?
Sutedja: Wir sehen momentan viele Telekomunternehmen, die zum Verkauf stehen - besonders in Polen und am Balkan.
BE: Erwarten Sie weiteren Druck von regulatorischer Seite für die Unternehmen?
Sutedja: Ja, wie zum Beispiel eine weitere Reduzierung der Roaming-Tarife und Mobilterminierungsentgelte.
BE: Sie gehen in Ihrer Analyse auch auf die hohen notwendigen Investments ein und die Frage des Returns darauf. Welche Unternehmen werden hier besser, welche schlechter abschneiden?
Sutedja: Unternehmen mit hoher Liquidität, wie die kroatische Telekom und die Telefónica O2, können sich sowohl hohe Investitionen als auch Dividenden leisten. Andere Unternehmen können nur etwas weniger an Dividenden ausschütten oder müssen zusätzliche Finanzierungen aufnehmen, um die Dividende stabil zu behalten. Das ist unserer Meinung nach nicht sinnvoll.
BE: Was sind ihre Top Picks im Sektor?
Sutedja: Wir haben momentan nur eine Kaufempfehlung und die ist für die an der Börse in Istanbul notierte Turk Telekom.
BE: Spricht ausser der hohen Dividendenrendite ein weiterer Grund für ein Investment in den Sektor?
Sutedja: Wie das Unternehmen die Dividende finanzieren und die Nachhaltigkeit der Dividende sicherstellen kann, ist unserer Meinung nach wichtiger als das Dividendenniveau selbst. Manche Telekomunternehmen können sich zukünftig stabile Dividenden einfach nicht mehr leisten, besonders während der starken Investitions- phase (z. B. Magyar Telekom).
BE: Prinzipiell: Eher Telekomaktie oder Telekomanleihe?
Sutedja: Telekomaktie während Erholungs- und Wachstumsphasen, Telekomanleihe während Investitionsphasen.
(bs)
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