, boerse-express
Stahl: Die Preise zeigen schon wieder abwärts
Die voestalpine lud gestern nicht nur zur HV, die Aktie zählte auch zu den schwächeren Titeln an der Wiener Börse. Wie so oft zuletzt. Damit bestätigt sich unsere Einschätzung von Mitte Mai. Damals hiess es hier: "The trend is not your friend".
In Zahlen: Seit damals verlor der europäische Stahlaktienindex von Bloomberg mehr als zwölf Prozent an Wert, während der Gesamtmarkt "nur" zwei Prozent unter Wasser liegt.
Zwischenzeitlich ging es auch gehörig nach oben: Mitte Juni berichtete die deutsche Wirtschaftsvereinigung Stahl, dass sich die Branche schneller als erwartet erholt. Verbands-Präsident Hans Jürgen Kerkhoff rechnet ab nun für heuer mit einem Plus bei der Rohstahlproduktion von 30 Prozent auf rund 43 Millionen Tonnen, 38 waren es bis dahin.
Der kurzfristige Aufwärtstrend an der Börse wurde dann nicht nur durch charttechnische Widerstände gestoppt (der MACD-Index liefert nach wie vor ein Verkaufssignal), sondern auch durch auftauchende Sorgen bezüglich der weiteren konjunkturellen Entwicklung. Nicht nur, dass das US-BIP für das erste Quartal nach unten revidiert werden musste, die Einkaufsmanagerindizes praktisch der gesamten westlichen Welt haben ihre Hochs hinter sich gelassen und selbst der Heilsbringer China zeigt erste Ermüdungserscheinungen.
Da passen folgende zwei Meldungen dieser Tage: Citigroup glaubt, dass die Konsens-Schätzungen für ArcelorMittal für das zweite Halbjahr zu hoch sind - Arcelor ist klarer Marktführer. Und Liu Guosheng, Vizechef von Chinas Stahlriesen Baosteel, sprach gegenüber Bloomberg davon, dass sich der Stahlmarkt abgeschwächt hat. Das führt Macquarie-Group-Analyst Max Layton darauf zurück, dass viele Abnehmer wieder beginnen, ihre Lager abzubauen - wohl das Zeichen einer gewissen Konjunkturskepsis. Dazu gibt es weitere Fakten: In den USA ist die Rohstahlproduktion in der Woche zum 3. Juli zum zweiten Mal en suite gefallen - erstmals heuer. Damit ist auch die Kapazitätsauslastung (einer der wichtigsten Faktoren für die Produktivität eines Stahlkochers) auf 72,4 Prozent gefallen.
Und schon berichtet das Wall Street Journal, dass die Stahlpreise in den USA zuletzt etwas gefallen sind. Die USA sind weit weg? In Europa scheint die Situation nicht wirklich anders zu sein. Hier ist der Stahlpreis an der Rohstoffbörse von seinem Jahreshoch bei knapp 600 US-Dollar je Tonne Ende März/Anfang April auf mittlerweile 421,5 Dollar gefallen.
Eine Entwicklung spricht langfristig gegen Stahlaktien - das Elektroauto. Derzeit besteht ein herkömmlicher Pkw zu etwa 45 Prozent aus Stahl; BMW bastelt an einem Elektroauto, bei dem Stahl weitgehend durch ein Verbundmaterial aus Karbonfasern und Aluminium ersetzt wird. Das ist zwar teuer, aber wesentlich leichter als Stahl.
Kurzfristig könnte die Berichtssaison zum zweiten Quartal der Branche Auftrieb verleihen, da sehr hohe Wachstumsraten von oft weit über 50 Prozent zu erwarten sind. Diese beginnt Ende Juli.
Unter einem etwas längeren Anlagehorizont dürfte Stahl aber kein Muss sein. Wenn, dann ist wahrscheinlich sogar eine voestalpine zu bevorzugen. Nicht nur, dass die Linzer im Vergleich attraktive Kennzahlen aufweisen (siehe Grafik), mit den Bahnsystemen gibt es auch ein grosses Geschäftsfeld, das weniger von konjunkturellen Schwankungen abhängig ist, als die meisten anderen. Mehr auf der Seite Chartwatch.
In Zahlen: Seit damals verlor der europäische Stahlaktienindex von Bloomberg mehr als zwölf Prozent an Wert, während der Gesamtmarkt "nur" zwei Prozent unter Wasser liegt.
Zwischenzeitlich ging es auch gehörig nach oben: Mitte Juni berichtete die deutsche Wirtschaftsvereinigung Stahl, dass sich die Branche schneller als erwartet erholt. Verbands-Präsident Hans Jürgen Kerkhoff rechnet ab nun für heuer mit einem Plus bei der Rohstahlproduktion von 30 Prozent auf rund 43 Millionen Tonnen, 38 waren es bis dahin.
Der kurzfristige Aufwärtstrend an der Börse wurde dann nicht nur durch charttechnische Widerstände gestoppt (der MACD-Index liefert nach wie vor ein Verkaufssignal), sondern auch durch auftauchende Sorgen bezüglich der weiteren konjunkturellen Entwicklung. Nicht nur, dass das US-BIP für das erste Quartal nach unten revidiert werden musste, die Einkaufsmanagerindizes praktisch der gesamten westlichen Welt haben ihre Hochs hinter sich gelassen und selbst der Heilsbringer China zeigt erste Ermüdungserscheinungen.
Da passen folgende zwei Meldungen dieser Tage: Citigroup glaubt, dass die Konsens-Schätzungen für ArcelorMittal für das zweite Halbjahr zu hoch sind - Arcelor ist klarer Marktführer. Und Liu Guosheng, Vizechef von Chinas Stahlriesen Baosteel, sprach gegenüber Bloomberg davon, dass sich der Stahlmarkt abgeschwächt hat. Das führt Macquarie-Group-Analyst Max Layton darauf zurück, dass viele Abnehmer wieder beginnen, ihre Lager abzubauen - wohl das Zeichen einer gewissen Konjunkturskepsis. Dazu gibt es weitere Fakten: In den USA ist die Rohstahlproduktion in der Woche zum 3. Juli zum zweiten Mal en suite gefallen - erstmals heuer. Damit ist auch die Kapazitätsauslastung (einer der wichtigsten Faktoren für die Produktivität eines Stahlkochers) auf 72,4 Prozent gefallen.
Und schon berichtet das Wall Street Journal, dass die Stahlpreise in den USA zuletzt etwas gefallen sind. Die USA sind weit weg? In Europa scheint die Situation nicht wirklich anders zu sein. Hier ist der Stahlpreis an der Rohstoffbörse von seinem Jahreshoch bei knapp 600 US-Dollar je Tonne Ende März/Anfang April auf mittlerweile 421,5 Dollar gefallen.
Eine Entwicklung spricht langfristig gegen Stahlaktien - das Elektroauto. Derzeit besteht ein herkömmlicher Pkw zu etwa 45 Prozent aus Stahl; BMW bastelt an einem Elektroauto, bei dem Stahl weitgehend durch ein Verbundmaterial aus Karbonfasern und Aluminium ersetzt wird. Das ist zwar teuer, aber wesentlich leichter als Stahl.
Kurzfristig könnte die Berichtssaison zum zweiten Quartal der Branche Auftrieb verleihen, da sehr hohe Wachstumsraten von oft weit über 50 Prozent zu erwarten sind. Diese beginnt Ende Juli.
Unter einem etwas längeren Anlagehorizont dürfte Stahl aber kein Muss sein. Wenn, dann ist wahrscheinlich sogar eine voestalpine zu bevorzugen. Nicht nur, dass die Linzer im Vergleich attraktive Kennzahlen aufweisen (siehe Grafik), mit den Bahnsystemen gibt es auch ein grosses Geschäftsfeld, das weniger von konjunkturellen Schwankungen abhängig ist, als die meisten anderen. Mehr auf der Seite Chartwatch.
Relevante Links: voestalpine AG