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Wölfl: Nokia - was zu viel ist, ist zu viel

Nokia-Langfristinvestoren haben nicht viel zu lachen. Um die Jahrtausendwende noch war der Handy- Marktführer Liebling aller Investoren und die Kurse erreichten aberwitzige Höhen.

Kein Wunder, dass der Fall umso heftiger kam: Von Kursen grösser 60 Euro ging es bis Sommer 2004 auf bis zu 9,48 Euro zurück. Erst danach konnte sich der Titel wieder fangen und bis Ende 2007 auf Kurse um die 25 Euro zulegen. Die Finanzkrise hat der Aktie dann den Rest gegeben. Im März 2009 wurde ein Low bei 6,90 Euro markiert. Die Erholung an den Märkten konnte Nokia nur zum Teil mitmachen - bei elf Euro war Schluss.

Neben dem aktuell miesen Börsenumfeld kommt für Nokia ernüchternd dazu, dass sich der Handy-Weltmarktführer gerade im margenstarken Smartphone-Bereich nicht gegen Apple und RIM durchsetzen kann. Die Aussichten sind also auch für die Zukunft nicht gerade auf dynamisches Wachstum gestellt. Doch nun zum Positiven. Nokia ist nach wie vor Weltmarktführer im Handybereich und in Wahrheit aus dem Markt nicht mehr wegzudenken. Gerade in den Emerging Markets ist Nokia gut aufgestellt - dort, wo auch Smartphones noch ein Minderheitenprogramm sind. Und Nokia wird wohl über kurz oder lang eine passende Antwort im Smartphonebereich finden. Vor allem aber: Der Kurs ist mit 7,85 Euro (Anm.: Stand gestern; unser Kaufkurs) einfach zu stark ausgebombt.

Minerva-Fazit: Wir stufen Nokia auf Kaufen mit einem Kursziel von 9,48 Euro.