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'Der Privatinvestor investiert lieber in Dinge, die er kennt'

Börse Express: Warum haben Sie den Asian Special Situations in die Wahl geschickt?

Christian Pabst: Asien ist eine der vielfältigsten Wachstumsregionen der Welt. Die zunehmende Industrialisierung dieser Region wird auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten ein bedeutender globaler Wachstumstreiber sein. Mit dem Fidelity Funds "Asian Special Situations Fund" bietet Fidelity eine attraktive Anlageform in der Region Asien-Pazifik, ohne Japan.

Börse Express: Wie würden Sie das Ziel des Fonds beschreiben?

Christian Pabst: Ziel des Fonds ist langfristiges Kapitalwachstum durch ein breit gestreutes Portfolio von Investments in asiatischen Unternehmen, die sich in Sondersituationen - sogenannten "special situations" - befinden. Dazu zählen Unternehmen, deren Potenzial unterschätzt wird, die sich in einer Phase der Trendwende oder Erholung befinden. Sondersituationen sind natürlich auch Übernahmen und Fusionen. Durch die umfassenden Konjunkturpakete wird die Wirtschaft angekurbelt. Besonders wichtig sind die Investitionen in diesen Regionen. Mit 160 Städten mit mehr als einer Million Einwohnern spielt China dabei die wichtigste Rolle. Der Fonds investiert zu einem grossen Teil in China, Südkorea, Taiwan und Hongkong.

Börse Express: Was zeichnet Ihren Fonds gegenüber der Konkurrenz aus?

Christian Pabst: Fidelity's Expertise im asiatischen Raum. Wir haben das langfristige Potenzial dieser Region schon vor vielen Jahren erkannt und im Investmentbereich umfassend in Ressourcen investiert. Wir sind seit 1969 in Asien vor Ort.

Börse Express: Und womit "ködern" Sie Anleger?

Christian Pabst: Der Fonds wurde im Jänner 2010 von FERI EuroRating als bester Fonds in der Gruppe ‘Aktien Pazifik exklusive Japan’ ausgezeichnet. Er betreibt aktives Management durch Bottom-Up-Ansatz: Heisst, intensives Research durch den Fondsmanager. Er analysiert mehr als 600 Unternehmen der Region pro Jahr und besucht davon mindestens 200 persönlich. Zusätzlich kann er auf das gesamte Investmentteam von Fidelity zurückzugreifen - mit circa 1000 Fondsmanagern und Analysten das grösste Investmentexpertenteam weltweit.

Börse Express: Auf welche Sektoren bzw. Branchen legen Sie besonderes Augenmerk?

Christian Pabst: Finanzunternehmen, Informationstechnologie und Verbrauchsgüter.

Börse Express: Was sind die Top-Positionen im Fonds?

Christian Pabst: Tencent Holdings, VTECH Holdings, Taiwan Fertilizer, Bank of China Hong Kong, Li & Fung.

Börse Express: Glauben Sie, dass sich Asien mittel- und langfristig von der schwächeren Entwicklung der Industriestaaten abkoppeln kann - und damit von den wichtigsten Abnehmern?

Christian Pabst: Es ist nicht die Frage der Abkoppelung oder Nicht-Abkoppelung, es ist eher die Frage der Synchronisation. Auf der einen Seite wird die Abhängigkeit der Emerging Markets von den entwickelten Ländern durch die Kapitalströme und durch die globale Vernetzung der Kapital- und Finanzmärkte immer grösser. Auf der anderen Seite wird die wirtschaftliche Abhängigkeit tatsächlich geringer von der Entwicklung der industrialisierten Staaten.

Börse Express: Die grössten Gefahren für Asiens Emerging Markets?

Christian Pabst: Etwaige geopolitische Risiken oder aber auch die Gefahr einer Überhitzung.

Börse Express: Empfehlen Sie Anlegern jetzt den Fonds-Einstieg, oder sollte er eine eventuelle Korrekturphase abwarten?

Christian Pabst: Für den persönlichen Anlageerfolg ist "Time in the Market" und nicht das "Market Timing" entscheidend.

Börse Express: Laut einer aktuellen Schroders-Vertriebsstudie gelten die asiatischen Zukunftsmärkte als die künftige Anlageregion - aber erst die Minderheit hat das in ihren Fonds auch umgesetzt - warum?

Christian Pabst: Einfach gesprochen, dem Anleger sind Land und Leute genauso wie Kultur und Sprache fremd. Der Privatinvestor investiert lieber in Unternehmen, die er kennt. Diese Unternehmen vermitteln durch ihre Bekanntheit mehr Sicherheit. Beispielsweise Adidas in Europa versus Li Ning in China oder Volkswagen in Europa versus Geely in China.

Börse Express: Eine trügerische Sicherheit?

Christian Pabst: In gewisser Weise - ja

Börse Express: Welchen Anteil im Portfolio eines Euro-Anlegers empfehlen Sie für Asien?

Christian Pabst: Wesentlich mehr als er jetzt hat. Jetzt sind es einige wenige Prozentpunkte der Allokation. Auf jeden Fall können asiatische Emerging Markets ein Drittel des Portfoliowertes ausmachen.

Börse Express: Wie beurteilen Sie die Währungssituation an den Märkten - sollte der Euro-Anleger jedenfalls absichern?

Christian Pabst: Ich gebe keine Währungsprognosen ab. Durch Wechselkursschwankungen kann der Kunde zusätzliche Performance erwirtschaften, oder aber auch einbüssen. Wer diese Chance bzw. das Risiko nicht eingehen möchte, sollte sich für eine währungsgesicherte Anteilsklasse entscheiden.