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RZB-Börsenradio:'Wir müssen mit den Schätzungen etwas nach unten gehen. Und daher auch mit dem Kursziel'

Eine positive Wall Street gab Wien den entscheidenden Schubs nach oben. Der Leitindex ATX legte 1,25 Prozent auf 2517,37 Punkte zu.

Gewinner waren Wienerberger vor voestalpine und Strabag. Anders 'rum lief es bei Flughafen Wien, RHI und SBO.

Beim Ölfelddienstleister schrumpfte der Umsatz im Vorjahr von 388 Millionen Euro im Rekordjahr 08 auf nun etwas über 250 Millionen. Beim EBITDA gab es einen Rückgang von 46 Prozent, eine EBI-Marge von 11,2 % sei als Achtungserfolg zu werten, sagt CEO Gerald Grohmann zum RZB-Börsenradio, der "von einem der brutalsten Jahre in der Unternehmensgeschichte" berichtet: "Die Nachfrage nach Öl war geringer, daher auch die Bohraktivität, daher weniger Geschäft für uns", so Grohmanns Rechnung. Der Konzern steuerte nach Möglichkeit gegen, zum Beispiel wurde der Personalstand von 1400 auf etwas über 1000 reduziert: "Wir mussten teilweise in Betrieben bis zu 40 Prozent der Mitarbeiter kündigen", berichtet Grohmann. Auch wurden Investitionen verzögert oder gestoppt. Oder ehemals outgesourcte Dinge wieder ingesourct, "um die Mitarbeiter möglichst beschäftigen zu können", erklärt der CEO.
"Aber wir haben keine Kompromisse und Einsparungen bei strategischen Investitionen und Projekten gemacht", betont Grohmann. Dazu zählt er zum Beispiel die neuen Standorte in Brasilien und Vietnam.
Vom Gewinn je Aktie in Höhe von 0,96 Euro wird der SBO-Boss der Hauptversammlung vorschlagen, 0,50 als Dividende auszuschütten.

A-Tec legte auch Zahlen, vorläufige. Der Auftragsbestand reduzierte sich um ein Drittel auf 2,1 Milliarden Euro, der Umsatz um acht Prozent auf drei Milliarden, dafür wurde das EBITDA auf 211 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Heuer erwartet A-Tec einen Umsatz von 2,7 Milliarden Euro und eine EBIT-Marge von drei Prozent.
Das RZB-Börsenradion befragte Stefan Maxian dazu, Head of Economic Research der RZB. Dieser sieht das Ergebnis mit gemischten Gefühlen, vor allem da es viele Einmaleffekte gab. Etwa 19 Millionen Euro Buchgewinn durch den im Vorjahr erfolgten Rückkauf einer Wandelschuldverschreibung; Die, wie sich Maxian ein wenig wundert, im operativen, und nicht im Finanzergebnis ausgewiesen werden. Unterstützend wirkten auch Lagereffekte.
Auf Segmentebene, streicht der Analyst den Kraftwerksbereich besonders hervor, während die anderen Bereiche eher nicht so gut wie erwartet waren.
Maxian kündigt auch an, dass die Ergebnisziele von A-Tec in die Analyse-Datenbank einfliessen werden - und nennt Teile des Ergebnisses bereits vorab: "Mit dem Umsatzausblick ist das Management leicht unter unseren Schätzungen, bezüglich der Profitabilität haben wir ähnliche Annahmen, Heisst. Wir müssen mit den Schätzungen etwas nach unten gehen und daher auch mit dem Kursziel von 13,6 Euro.

Mit dem ATX hatte auch der DAX einen positiven Tag und schloss über der Marke von 5900 Punkten. Obwohl die deutschen Exporte gegenüber dem Dezember um 6,3 Prozent fielen.

Weiters berichtet das RZB-Börsenradio von diversen Ergebniszahlen: E.ON schloss 2009 leicht unter den Erwartungen ab, und CEO Bernotat geht; Münchener Rück verringert die Abschreibungen auf das Aktienportfolio um mehrere Milliarden und übertrifft die Erwartungen; Aixtron will Umsatz und EBIT in 2010 mehr als verdoppeln; ab Donnerstag kann Kabel Deutschland gezeichnet werden; IVG ist auch 2009 nicht aus der Verlustzone gekommen und bei Axel Springer schrumpfte der Gewinn im Vorjahr von 250 auf 150 Millionen Euro.

Abgerundet wird das Börsenradio mit Marktberichten zu Eurostoxx50 und FTSE 100.

Hinweis: Dieser Beitrag erscheint in Kooperation mit der RZB. Reinhör-Link zu den kompletten Inhalten: http://www.rzb.at/boersenradio

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