, boerse-express

Hohla: Tageskommentar Devisen und Zinsen

Devisen

EUR/USD: Euro leicht erholt Auf dem EU-Gipfel in Brüssel erwartet man für heute eine politische Entscheidung bezüglich eines möglichen Rettungsplans für Griechenland. Die Detailmaßnahmen könnten dann nächste Woche folgen. Außerdem bekam der Euro vom Australischen Dollar Unterstützung. Australien überraschte den Markt mit einem starken Beschäftigungsanstieg und der niedrigsten Arbeitslosenquote seit 11 Monaten (5,3%). EUR/AUD sank bis 1,5500 ab. Auch der USD und JPY verloren. Der EUR/USD profitierte davon sowie auch von den Äußerungen Bernankes, wie ein Ausstieg aus der losen US-Geldpolitik aussehen könnte (siehe unten). Aussichten: EUR/USD konnte sich wieder der Marke 1,3800 annähern, wird aber Probleme haben in weitere Höhen vorzudringen angesichts der europäischen Unsicherheiten. Widerstände: 1,3850 und 1,3900.

Zinsen

US-Notenbank überrascht Markt und dämpft US-Börse In einem gestern veröffentlichten Redetext von US-Notenbankchef Ben Bernanke wurde erstmals ein Ausstiegsszenario aus der derzeitigen expansiven Geldpolitik vorgestellt. Damit sollte die beispiellose Konjunkturstimulation im Zuge der Immobilien- und Finanzkrise zunächst durch Abschöpfen von Liquidität und anschließend mit Zinserhöhungen beendet werden. Bernanke deutete an, dass mit sogenannten Reverse-Repo-Geschäften und Einlagen bei der Fed Liquidität vom Markt abgeschöpft werden könnte. In einem weiteren Schritt sollte der Diskontsatz angehoben werden, jener Satz, zu dem sich Geschäftsbanken bei der Fed refinanzieren. Weit vorsichtiger müsse der Ausstieg aus dem hypothekenbesicherten Wertpapierankaufsprogramm mit einem Volumen von USD 1450 Mrd. erfolgen. Bernanke machte aber deutlich, dass die Straffung der Geldpolitik noch nicht unmittelbar bevorstehe, möchte aber die Märkte vorbereiten. Die US-Börsen drehten daraufhin ins Minus.

Europa: Ifo-Geschäftsklimaindex der Euro-Zone Das Ifo-Geschäftsklima für die gesamte Euro-Zone erreichte mit 101,3 den höchsten Wert seit 2 Jahren. Die Firmen schätzen sowohl die gegenwärtige Lage als auch die Aussichten für die kommenden 6 Monate besser ein. Einzig griechische Unternehmer sehen die Lage düster und rechnen mit einer Verschlechterung ihrer Geschäfte 2010.