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Hohla: Tageskommentar Devisen und Zinsen

Devisen

EUR/USD: Spielball der Staatsverschuldung Das zur Zeit alle Märkte bestimmende Thema ist die Staatsverschuldung Griechenlands und die Angst, weitere südeuropäische Länder könnten als nächstes betroffen sein. Gestern sorgte die Meldung, dass EZB-Präsident Trichet überraschend zum EU-Sondergipfel von Australien zurückkehrt für Beruhigung an den Märkten. Dahinter steht die Vermutung, dass ein EU-weit abgestimmter Aktionsplan für Griechenland geschmiedet wird. Gestern Abend wurde der Entschluss von dt. Regierungskreisen praktisch schon bestätigt. Laut Statuten der EZB darf diese nicht helfen, aber die EU-Staaten können auf bilateraler Ebene Griechenland zur Seite springen. Spekuliert wird, dass z. B. bilaterale Garantien abgegeben werden könnten. Aussichten: EUR/USD konnte sich aufgrund der Rettungs-Gerüchte um Griechenland von den Tiefstwerten um 1,3580 lösen und stieg bis 1,3840. Trotz dieser willkommenen Verschnaufpause für den Euro sehen wir nicht viel weiteres Erholungspotential. Denn die negative Stimmung gegenüber dem Euro hat noch nicht wirklich abgenommen. Die Erholung des EUR/USD scheint vorerst begrenzt bis 1,3860 - 1,3950 möglich.

Aussichten EUR/JPY, EUR/GBP und EUR/CHF: Durch das Griechenlandthema konnte der Euro auch gegenüber den übrigen Hauptwährungen wie JPY und GBP leicht zulegen. EUR/JPY hat nun kurzfristig Erholungspotential bis 124,40 - 60 und EUR/GBP bis 0,8850 - 65. Die generelle Euro-Schwäche bleibt aber bestehen. EUR/CHF konnte nur geringfügig profitieren und peilt 1,4700 an.

Zinsen

Geschäftsklima in Mittel- und Osteuropa Der von Reuters und der Österr. Kontrollbank erhobene Geschäftsklimaindex für Mittel- und Osteuropa zeigt weiter nach oben. Allgemein läuft das aktuelle Geschäft besser und die Aussichten werden zunehmend rosiger gesehen als noch im Oktober. Regional gibt es aber deutliche Unterschiede. So sind die Einzelindizes für Tschechien, die Slowakei, Polen und Slowenien weiter gestiegen, während Ungarn und Rumänien zurückbleiben. Nach Branchen sind die Aussichten für Finanzdienstleister und IT-Unternehmen besser. Die Immobilien- und Bauwirtschaft erwartet weiterhin eine angespannte Lage.