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Stabel: Welche Highlights bietet die Woche vom 18. bis 22. Jänner 2010?

1. In der nächsten Woche stehen in den USA ab Dienstag die Unternehmensergebnisse für das 4. Quartal 2009 im Fokus.

Bislang hat Alcoa enttäuscht, aber dafür Intel die Erwartungen übertroffen. JP Morgan eröffnete die Bankensaison. Die u.a. Tabelle 1 zeigt die für alle Branchen erwarteten Ergebnisse der S+P500

Aus der Tabelle 1 geht hervor, dass für das 4. Quartal 2009 insgesamt ein Gewinnanstieg für alle S+P500 Werte von 184 % auf 145 Mrd erwartet wird. Der aktuell hohe Zuwachs ist dadurch zu erklären, dass im Q4 2008 bei den Finanzwerten enorme Verluste von insgesamt 81 Mrd $ angefallen sind: die Lehman Insolvenz lässt grüßen.

Da Alcoa generell als erstes Unternehmen im Dow Jones Industrial Index berichtet, wird seine Bedeutung eindeutig überschätzt oder zumindest zu stark gewichtet. Alcoa gehört nämlich zu der Grundstoffbranche, der insgesamt in diesem Quartal nur ein Ergebnisbeitrag von bescheidenen 3 Mrd $ nach 1,2 Mrd $ bzw von 2 % zum Gesamtergebnis für das letzte Quartal zugemessen wird.

Viel wichtiger ist hingegen, welche Ergebniszahlen die Aktien der ertragsstarken Branchen Informationstechnologie, Gesundheit und Verbrauchsgüter bringen werden. Dies 3 Branchen sollen nach den Prognosen über die Hälfte des Gesamtergebnisses erwirtschaften . Auch bei den Finanzwerten ist basisbedingt das schlechte 4 Quartal des Vorjahres als Nach -Lehman -Quartal extrem niedrig.

In den nächsten Tagen kommen hauptsächlich Zahlen von wichtigen US Unternehmen aus dem Bankensektor sowie dem Tech- und Industrie-Bereich . Da bei uns die Berichterstattung erst im Schwerpunkt Mitte Februar einsetzt, werden wir weitgehend den US Vorgaben folgen: Beispielsweise gibt GE als Investitionsgüterhersteller am nächsten Freitag sicherlich eine eindeutige Richtungsvorgabe für Siemens. Bei Morgan Stanley und Goldman werden eindeutig positive Abschlüsse erwartet.

M O N T A G, 18. Januar: Feiertag ("Martin Luther King Day")

D I E N S T A G, 19. Januar: 14:00 Citigroup Inc, Ergebnis 4Q (PROGNOSE: -0,32), New York 22:05 International Business Machines Corp (IBM), Ergebnis 4Q (PROGNOSE: 3,47),

M I T T W O C H, 20. Januar: 13:00 Bank of America Corp, Ergebnis 4Q (PROGNOSE: -0,51),Charlotte 22:15 eBay Inc, Ergebnis 4Q (PROGNOSE: 0,40), San Jose

D O N N E R S T A G, 21. Januar: 13:30 Goldman Sachs Group Inc, Ergebnis 4Q (PROGNOSE: 5,34),New York 14:00 Morgan Stanley, Ergebnis 4Q (PROGNOSE: 0,50), New York 22:01 Google Inc, Ergebnis 4Q (PROGNOSE: 6,43), Mountain View 22:15 Advanced Micro Devices Inc, Ergebnis 4Q (PROGNOSE: k.A.),Sunnyvale 22:15 American Express Co, Ergebnis 4Q (PROGNOSE: 0,53),New York

F R E I T A G, 22. Januar: 12:00 Schlumberger Ltd, Ergebnis 4Q (PROGNOSE: 0,63), Houston 12:30 General Electric Co, Ergebnis 4Q (PROGNOSE: 0,26),Fairfield 14:00 McDonald's Corp, Ergebnis 4Q (PROGNOSE: 1,02), Oak Brook

(Zusammenfassung nach DowJones Newswire)

2. Aus deutscher Sicht ist der zu erwartende „news flow“ in der nächsten Woche noch dünn: Am Dienstag kommt der ZEW Index. Hier liegen die Zahlen für den konjunkturellen Ausblick im Januar bei 50,0 nach 50,4 im Vormonat. Die aktuelle Lage wird mit minus 56,2 nach minus 60,6 etwas besser eingeschätzt.

Am Donnerstag folgt die erste HV eines DAX Unternehmens in diesem Jahr. ThyssenKrupp zahlt trotz angespannter Ertragslage 0,30 € Dividende je Aktie. Für das laufende Jahr wird bislang bei stagnierendem Umsatz wieder ein Vorsteuerergebnis im niedrigen dreistelligen Millionenbereich in Aussicht gestellt. Infos über das neu zu ordnende Werftengeschäft sollten ebenfalls im Blickpunkt stehen.

3. Im Chart ( Bild 2) wird der Zusammenhang zwischen der Dividendenrendite der DAX Unternehmen (rechte schwarze Skala) und der Rendite zehnjähriger Bundesanleihen (linke orangefarbene Skala) hergestellt. Es zeigt sich vor allem, dass erstmals im Herbst des Jahres 2008 im Zusammenhang mit dem Lehman Debakel die Flucht in die Bonds als sicherer Hafen einsetzte. Durch die Kursverluste bei Aktien sprang die Rendite der Dividendenpapiere markant an. Selbst heute noch liegt seit 2008 die Dividendenrendite mit 3,49 % immer noch deutlich über der Rendite von zehnjährigen Bundesanleihen mit 3,30%. Dies ist – wie hier im siebenjährigen, dargestellten Zeitraum eindeutig eine Ausnahmesituation. Dies ist meines Erachtens andererseits eindeutig ein Indiz dafür, dass die Aktienkurse auf dem aktuellen Niveau weitestgehend nach unten abgesichert sind. Im Hinblick auf gegen Jahresende 2010 mögliche Zinserhöhungen der Notenbanken besitzen Aktien als Substanzwerte gegenüber Bundestiteln den größeren Charme, insbesondere dann, wenn sich derzeit noch nicht erkennbare Inflationssignale mehren sollten. In der Regel sollten sich Nominalwerte sprich -Renten - höher verzinsen als die Substanzwerte Aktien.

Fazit meiner Prognose: Aktien besitzen auf Jahressicht Performancevorteile gegenüber Renten.