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UniCredit denkt an Rekapitalisierung von Ost-Töchtern

Die Mailänder Bank Austria-Mutter UniCredit denkt an eine Rekapitalisierung der Töchter in der Ukraine sowie in osteuropäischen Ländern, die nicht der EU angehören. Dies geht aus dem Prospekt hervor, der für die am heutigen Montag angelaufene Kapitalerhöhung der Bank veröffentlicht wurde.

In der Ukraine, in der wegen der Wirtschaftskrise das Bruttoinlandprodukt stark rückgängig ist, hat UniCredit bereits im zweiten Quartal 2009 eine Rekapitalisierung der ukrainischen Tochter Ukrsotsbank für 41,5 Mio. Euro in die Wege geleitet. Trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten hält UniCredit die Ukraine für ein strategisch wichtiges Land.

Die Aktie hat am Montag positiv auf den Start der Kapitalerhöhung reagiert, mit der sich die UniCredit 3,999 Mrd. Euro an frischem Aktienkapital holt. Die Titel legten am Montagvormittag um 1,74 Prozent auf 2,34 Euro zu.

Die Kapitalaufstockung läuft bis 29. Jänner. Die neuen Aktien werden zu einem Emissionspreis angeboten, der um 29 Prozent unter dem aktuellen Referenzkurs liegt. Der endgültige Emissionspreis beträgt 1,589 Euro je Aktie.

An der Kapitalerhöhung beteiligen sich die wesentlichsten UniCredit-Aktionäre, darunter die libysche Zentralbank. Die Sparkasse Cariverona, der mit einem Anteil von 5,72 Prozent der stärkste Einzelaktionär der UniCredit ist, entscheidet erst heute Montag auch formell über ihre Teilnahme an der Kapitalerhöhung.

Mit der Kapitalaufstockung verzichtet die UniCredit offiziell auf Staatshilfe von Italien und Österreich. Nach der Kapitalerhöhung wird die Bank mit der Neuorganisation des Italien-Geschäfts beginnen. Der Umstrukturierungsplan sieht den Zusammenschluss von UniCredit mit den Töchtern Banco di Roma und Banco di Sicilia vor. Nach bisherigen Plänen soll die Hälfte des Emissionserlöses zur Kapitalstärkung in die für Osteuropa zuständige Tochter Bank Austria nach Wien fliessen. (APA)