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Lohrke: Radar internationale Presse (kommentiert): China, Hitachi, Toshiba, ThyssenKrupp, etc.

China spricht gegenüber Obama Tacheles. Chinas Top Bankenregulierer Liu Mingkang hat scharfe Kritik an der Wirtschaftspolitik von Obama geübt. Der schwache Dollar und die niedrigen US-Zinsen würden zu massiven Spekulationen führen, die zu massiver Blasenbildung auf den Wertpapier- und Immobilienmärkten führen würden. Damit würden unvermeidbare Risiken für die Erholung der weltweiten Wirtschaft, insbesondere in den Schwellenländern, implementiert. (WSJ)

Standpunkt: Die Chinesen haben wohl grosse Bedenken, dass Obama die chinesische Wirtschaft auf dem Altar der US-Erholung opfern werden. Und so warnen sie vor aufkommenden US-Protektionismus. Das ist nicht ganz unbegründet. So haben die Amerikaner Zölle auf chinesische Reifen erhoben. Auch gestrichenes Papier und Phosphatsalze werden derzeit untersucht. Man kann nur hoffen, dass die USA und China wissen, dass derzeit nichts das zarte Pflänzchen der Erholung mehr belasten würde, als ein Handelsstreit der beiden Wirtschaftsmächte.

Wegen TV Preiskrieg lassen Japaner im Ausland produzieren. Wegen rückläufiger Margen lassen Firmen wie Hitachi Ltd., Toshiba Corp. und andere japanische Hersteller verstärkt im Ausland produzieren. Die Anzahl der Werke die Flat Fernsehbildschirme fertigen ist von 58 auf jetzt 39 zurückgegangen. (NNI)

Standpunkt: Hitachi lässt bereits ca. die Hälfte im Ausland fertigen. Toshiba produziert verstärkt in Indonesien. Und andere ziehen nach. Das ist dem Preiskampf geschuldet, den die Koreaner wie Samsung Electronics Co und LG angezettelt haben.

Meti Minister plaudert BSP vorzeitig aus. Der japanische Minister für Wirtschaft, Handel und Industrie Masayuki Naoshima hat das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts mit +4,8 % im dritten Quartal in einer Rede vor der Petroleum Association of Japan frühzeitig ausgeplaudert. Eigentlich sollten die Zahlen erst heute veröffentlicht werden. (NNI)

Standpunkt: Egal. Es ist nachvollziehbar, dass der Minister diese gute Nachrichten von sich geben musste. +1,2 % gegenüber dem Vorquartal und +4,8 % gegenüber dem Vorjahresquartal sind fürwahr gute Nachrichten. Auch in Japan scheint die Rezession zu Ende zu sein. Es geht langsam wieder aufwärts.

ThyssenKrupp mit Nettoergebnis von -2,4 Mrd. Euro. ThyssenKrupp AG hat in dem „schwersten Jahr seiner Geschichte“ bei einem Umsatz von 36 Mrd. Euro einen Verlust von -2,4 Mrd. Euro erwirtschaftet. Das Ergebnis vor Sondereffekten beträgt -734 Mio. Euro. (PM)

Standpunkt: Ein wenig ist die Krise bei ThyssenKrupp auch selbstgemacht. Die Finanzkrise hat nun dazu geführt, dass der Konzern nun seine Hausaufgaben machen muss. Ein Rückgang des Auftragseingangs bei Stahl um -41 % und des Umsatzes von -31 % ist darüber hinaus aber schon ein Hammer, den man erst einmal verkraften muss. Im Schiffbau wurde sogar ein Minus von -868 Mio. Euro erzielt. Und auch bei den Dienstleistungen ging der Umsatz um -31 % zurück. ThyssenStahl muss neu ausgerichtet werden, was einer Herkulesaufgabe gleicht. Dr. Schulz dürfte dafür aber der richtige Mann sein. Dennoch wird sich die Erholung noch lange hinziehen.

Niederlande führen Maut per Ortungsgerät ein. Die niederländische Regierung will ab 2012 eine Kilometerabgabe für die Nutzung des gesamten Strassennetzes erheben. Durchschnittlich sollen 3 Cent je Kilometer erhoben werden. Damit soll der Verkehr und die Umweltbelastung gemindert werden. (FAZ)

Standpunkt: Also, die Verkehrsbelastung wird man damit mindern können. Auch kann man die Ausländer, die niederländische Strassen nutzen damit belasten. Was die Umwelt angeht, so gibt es viel cleverere Lösungen. So könnte man heutzutage locker mit technischen Geräten den CO2-Ausstoss messen und danach die Steuer erheben. Das ist wesentlich intelligenter und zielorientierter. Nicht der, der viel oder wenig fährt soll bestraft werden, sondern der der umweltschädlich unterwegs ist. So werden die Anreize richtig gesetzt. Und das Problem der restlosen Überwachung von Personen haben wir damit auch vom Tisch.