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Der Tag mit Bloomberg: Risikoappetit der Anleger drückt auf Dollar

Nachfolgend erhalten Sie einen Rückblick zum Marktgeschehen am Donnerstag sowie einen Ausblick auf die heute anstehenden Konjunkturindikatoren und Unternehmensereignisse.

AUF EINEN BLICK:

-AKTIENMARKT: Nur Asiens Börsen geben nach

-DEVISENMARKT: Risikoappetit der Anleger drückt auf Dollar

-ROHSTOFFE: Der Rohöl-Terminkontrakt mit Lieferung Dezember stieg an der New York Mercantile Exchange 3,1 Prozent auf 79,876 Dollar je Barrel (159 Liter). Am Morgen kostete das Barrel in Singapur 79,95 Dollar. Gold notierte am Kassamarkt in Singapur mit einem Plus von 0,14 Prozent bei 1.048,45 Dollar die Unze.

-BÖRSENBAROMETER:

29.10. 28.10.

Veränderung in % Dax + 1,7 - 2,5 DJ Euro Stoxx 50 + 1,7 - 2,0 Dow Jones + 2,1 - 1,2 S&P 500 + 2,3 - 2,0 Nasdaq Composite + 1,8 - 2,7

In Japan lag der Nikkei 225 am Freitag im späten Handel mit 1,5 Prozent im Plus bei 10.0034,7 Zählern. Am Donnerstag war der japanische Leitindex 1,8 Prozent zurückgefallen.

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AKTIENMÄRKTE:

Nur Asiens Börsen geben nach

An den amerikanischen und europäischen Börsen haben die Indizes am Donnerstag zugelegt. Abwärts ging es jedoch im Raum Asien- Pazifik.

Gefragt waren in Europa und in den USA die Titel vieler Banken und Versicherungen. Genworth Financial und Lincoln National legten an der Wall Street nach positiven Zahlen und Anlageurteilen zu. In Brüssel stach die Aktie von KBC mit einem markanten Plus hervor. Der Finanzdienstleister berichtete von Fortschritten bei den Gesprächen zur Rückzahlung von Staatshilfe.

Weniger euphorisch war die Stimmung bei einigen Öl- und Gaswerten. So verbilligten sich die Titel von Shell, Europas grösstem Ölkonzern, US-Konkurrent Exxon Mobil tendierte seitwärts. Beide berichteten einen Gewinnrückgang. Weitere belastende Meldungen für den Sektor kamen aus Asien. In Hongkong war der Kurs von Petro-China nach enttäuschenden Bilanzzahlen eingebrochen.

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USA NACH BÖRSENSCHLUSS:

Versicherer MetLife weist dritten Quartalsverlust in Folge aus

MetLife Inc., der grösste US-Lebensversicherer, hat am Donnerstag nach Börsenschluss den dritten Quartalsverlust in Folge berichtet. Unterm Strich erwirtschaftete der Konzern einen Fehlbetrag von 620 Mill. Dollar. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum des Vorjahres fiel ein Gewinn von 630 Mill. Dollar an.

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IBM übernimmt sämtliche Kosten für Krankenversicherungen

International Business Machines Corp. (IBM) wird künftig die kompletten Krankenversicherungskosten von US-Angestellten übernehmen. Sie müssen keine Zuzahlungen mehr leisten. IBM hofft, dass Angestellte früher zum Arzt gehen, Krankheiten schneller identifiziert werden und so die Gesamtkosten für Gesundheitsausgaben unterm Strich sinken.

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Software-Anbieter McAfee bleibt leicht hinter Prognosen zurück

McAfee Inc., die Nummer zwei unter den Anbietern von Sicherheits-Software, hat am Donnerstag nach US-Börsenschluss schwache Zahlen berichtet. Der Umsatz legte im dritten Quartal zwar um 18 Prozent auf 485,3 Mill. Dollar zu, Analysten hatten jedoch mit einem Plus von 486 Mill. Dollar gerechnet.

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DEVISENMÄRKTE:

Risikoappetit der Anleger drückt auf Dollar und Yen

Steigender Risikoappetit der Anleger hat am Donnerstag das Geschehen an den Devisenmärkten bestimmt. Nach überraschend guten Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt der USA lösten Investoren Dollar-Positionen auf, die sie wegen der hohen Liquidität der US-Währung als sicherer Hafen aufgebaut hatten.

Der Euro legte in der Folge 0,8 Prozent zu auf 1,4830 Dollar. Zum Yen gewann der Euro 1,7 Prozent auf 135,67 Yen. Wegen der Handelsbilanzüberschüsse Japans gilt der Yen in wirtschaftlich turbulenten Zeiten ebenfalls als vergleichsweise sicherer Ort für die Geldanlage.

Zur besseren Stimmung am Finanzmarkt trug auch ein unerwarteter Rückgang der Arbeitslosenzahlen in Deutschland bei. Bundesbankchef und EZB-Rat Axel Weber signalisierte, dass die Europäische Zentralbank ihre Stützungsmassnahmen für den Bankensektor im nächsten Jahr wohl schrittweise zurücknehmen wird.

Das Pfund Sterling kletterte ein Prozent auf 1,6534 Dollar, nachdem es erfreuliche Nachrichten zum Hypothekenmarkt gab. Die Banken in Grossbritannien haben im September so viele Hypothekenanträge bewilligt wie seit 18 Monaten nicht mehr. Dies bestärkte Hoffnungen auf eine Erholung der der Konjunktur. Zum Euro verlor das britische Pfund dennoch 0,1 Prozent an Wert.

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ROHSTOFFE:

Öl: Rohöl steht vor dem grössten monatlichen Preisanstieg seit fünf Monaten. Die Terminkontrakte dürften im Oktober 13 Prozent zugelegt haben. Konjunkturdaten vom Donnerstag zeigten, dass die US-Volkswirtschaft im dritten Quartal ein Wachstum von 3,5 Prozent auf Jahresbasis verzeichnete und somit die ein Jahr währende Kontraktion vorüber ist. Das sorgte für Optimismus im Hinblick auf eine steigende Nachfrage nach Benzin. Der Rohöl-Terminkontrakt mit Lieferung Dezember stieg an der New York Mercantile Exchange 3,1 Prozent auf 79,876 Dollar je Barrel (159 Liter). Am Morgen kostete das Barrel in Singapur 79,95 Dollar.

Gold: Bei Gold erwarten Händler in einer Bloomberg-Umfrage in der kommenden Woche fallende Preise. Grund: Der Dollar hat wieder an Stärke gewonnen und Gold bewegt sich typischerweise invers zum Greenback. Gold notierte am Kassamarkt in Singapur mit einem Plus von 0,14 Prozent bei 1.048,45 Dollar die Unze.

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AUSBLICK FÜR FREITAG:

Konjunkturdaten:

- Deutschland: Einzelhandelsumsatz September (8 Uhr) - Euro-Zone: Verbraucherpreise Oktober (11 Uhr) - Euro-Zone: Arbeitslosenquote September (11 Uhr) - USA: Persönliche Einnahmen und Ausgaben September (13.30 Uhr) - USA: Chicago Einkaufsmanagerindex Oktober (14.45 Uhr) - USA: Verbrauchervertrauen Uni Michigan Oktober (15 Uhr)

Unternehmensergebnisse:

- Chevron - NYSE Euronext - Sanofi-Aventis - Sony