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Frankfurt im Eröffnungshandel leicht im Plus

Nach den deutlichen Vortagesverlusten haben sich die wichtigsten deutschen Aktienindizes am Dienstag im frühen Handel wieder stabilisiert und sind um ihren Vortagesschluss geschwankt. Der DAX gewann bis 9.15 Uhr 18,40 Einheiten oder 0,33 Prozent auf 5.660,56 Zähler.

Die Wall Street sei zwar vor allem wegen Sorgen um die Bankenwerte unter Druck geraten, aber nun werde mit dem Blick auf die US-Indexfutures schon wieder eine Beruhigung erwartet, sagte Ben Potter, Marktanalyst bei IG Markets. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial Average (DJIA) gewann seit Xetra-Schluss am Vortag 0,10 Prozent. Im Fokus stehen die Zahlen der immer weiter in Gang kommenden Berichtssaison in Deutschland. Vor allem die vorbörslich veröffentlichten Zahlen von Bayer und die im Handelsverlauf erwarteten Daten von Daimler dürften den Markt bewegen. Am Nachmittag werden nochmals Impulse aus den USA mit Daten zum Häusermarkt (Case-Shiller-Index) sowie dem Verbrauchervertrauen erwartet.

Das Zahlenwerk von Bayer fiel einer ersten Händlereinschätzung zufolge "enttäuschend" aus. Mit Ausnahme des bereinigten Ergebnisses vor Steuern und Zinsen seien vom Umsatz bis zum Nettoergebnis alle Daten unter der Markterwartung geblieben, sagte ein Händler. Ein Analyst fühlte sich laut einem ersten Kommentar in seiner negativen Beurteilung der Aktien bestätigt. Vor allem die Pflanzenschutzsparte (Cropscience) habe die Umsätze unter die Prognosen gedrückt, während sich das Kunststoffgeschäft (Material Science) etwas besser als erhofft erholt habe. Die Papiere sanken um 0,67 Prozent auf 47,50 Euro.

Am Dax-Ende sackten die Papiere der Commerzbank um 2,62 Prozent auf 7,625 Euro ab. Sie litten Händlern zufolge unter den Kursverlusten bei den US-Banken. Nachdem zu Wochenbeginn bereits in Europa der ganze Sektor von einer Kapitalerhöhung der ING belastet worden war, hatten dann am Montag Gerüchte um einen entsprechenden Schritt der Bank of America die Runde gemacht. Papiere der Merck KGaA verloren 1,15 Prozent auf 65,96 Euro. Analysten hatten sich skeptisch zu dem jüngsten Zahlenwerk des Darmstädter Pharma-und Chemiekonzerns geäußert.

Die im TecDax gelisteten Titel des Spezialmaschinenbauers Aixtron stiegen um 1,88 Prozent auf 21,16 Euro. Börsianer verwiesen als Antrieb auf überraschend gute Quartalszahlen des Halbleiterherstellers Veeco Instruments, der wie Aixtron stark im LED-Markt engagiert sei. Darüber hinaus meldete Dialog Semiconductors einen unerwartet hohen Anstieg beim Reingewinn im dritten Quartal und bestätigte seinen Ausblick. Die Titel rückten um 0,96 Prozent auf 6,31 Euro vor.

Im SDax hingegen brachen die Anteilsscheine von Loewe nach einer neuen Jahresprognose um 7,51 Prozent auf 9,85 Euro ein. Der Hersteller hochpreisiger Unterhaltungselektronik rechnet nun für 2009 mit einem Umsatzrückgang auf 350 Millionen Euro und einem Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) bei 12 Millionen. Ein Händler sagte: "Das liegt meilenweit unter den aktuellen Erwartungen und kann als Gewinnwarnung interpretiert werden."